Bei den Ölpreisen trübt sich das Bild wieder ein. Der Blick zurück zeigt: Ende August war die Sorte WTI bis auf 38 USD pro Barrel gefallen. Von dort setzte eine rasante Erholung bis auf 48 USD ein. Bis Mitte Oktober stieg WTI auf 50 USD, gab von dieser Marke aus aber wieder bis auf 45 USD ab. Die Stimmung nach dieser kurzen Bärenmarktrally im Oktober ist deutlich angeschlagen: Zu Beginn der neuen Berichtswoche fällt WTI um 1,35 Prozent. Brent verliert nicht ganz so stark um 1,00 Prozent.
Nicht nur in den USA sind die Lager übervoll. Auch in China sind die Rohöl-Lagerbestände auf den höchsten Stand seit acht Monaten gestiegen. Aufgrund des weltweiten Überangebots stecken die Ölproduzenten in den USA weiter zurück: Nur noch 594 aktive US-Ölbohrungen wurden in der Vorwoche gezählt - ein neues Fünf-Jahres-Tief.
Notierte Gold zu Beginn der vergangenen Woche bei knapp 1.180 US-Dollar pro Feinunze, konnte die überraschende Leitzinssenkung in China dem Preis nicht weiter Auftrieb verleihen. Am Donnerstag setzte das Edelmetall um 20 US-Dollar auf ein 10-Tagestief zurück. Zu Beginn der neuen Woche ist Gold wieder leicht gestiegen.
Hintergrund der abgeschwächten Preisentwicklung ist der festere US-Dollar, der im Zuge des jüngsten Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank zum Euro auf ein 2½-Monatshoch von 1,10 geklettert ist. In Euro gerechnet, ist der Goldpreis durch die starke Abwertung der Gemeinschaftswährung zwischenzeitlich auf ein 4-Monatshoch von 1.070 EUR je Feinunze gestiegen. Am Montag wurde Gold bei rund 1.060 EUR gehandelt - nur knapp unter der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie.
Angesichts der erneuten Zinssenkung der Public Bank of China und der forcierten Niedrigzinspolitik von Bank of Japan und EZB mit Option auf Ausweitung der geldpolitischen Maßnahmen dürften der US-Notenbank mit Blick auf ihre geplante Zinswende die Hände gebunden sein. Wenn die Fed in ihrem Kommuniqué zur Sitzung am Mittwoch 28. Oktober dennoch eine Zinserhöhung im laufenden Jahr in Aussicht stellt, könnte der Goldpreis umgehend unter Druck geraten.
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