Dialog Semiconductor: Einstiegschance!? (Stefan Böhm)

Geld verdienen am Apple-Boom – wer könnte etwas gegen ein solches Unterfangen einwenden? Lange Zeit verdiente Dialog Semiconductor als Apple-Zulieferer prächtig am iPhone und an Tablets. Auch jetzt noch ist Apple der Erfolgsgarant. Doch der Erfolg hat auch seine Schattenseiten. Wenn Apple weniger Smartphones verkauft, kann Dialog Semiconductor auch weniger Teile zuliefern. Und wenn der Umsatzanteil eines einzigen Kunden bei fast 80 Prozent liegt, dann macht man sich erpressbar. 

Mit Atmel neue Wege gehen

Im Geschäftsjahr 2014 machte das Unternehmen 1,4 Mrd. Euro Umsatz, davon besagte knapp 80 Prozent mit Apple. Vor ein paar Wochen gab Dialog Semiconductor einen strategischen Zukauf bekannt. Für 4,6 Milliarden USD will Dialog den US-Chiphersteller Atmel übernehmen. Die Aktie brach daraufhin ein, weil der Preis sehr hoch ist und von vielen Anlegern als zu teuer empfunden wird. Doch der Atmel-Zukauf ergibt Sinn, denn mit ihm werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Nach Computern und tragbaren Geräten ist das Internet der Dinge der nächste Wachstumstreiber für die Chipindustrie. Sensoren und Mikrocontroller sind Atmels Spezialität und künftig daher auch im Angebot bei Dialog Semiconductor. Bei webfähigen Mikrokontrollern ist Atmel weltweit die Nummer 3. 

Dialog seine Abhängigkeit von Apple deutlich reduzieren

Doch der Zukauf hat auch noch andere Auswirkungen: Der Umsatzanteil von Apple sinkt dadurch von 80 auf ca. 42 Prozent. Chapeau! Einziger Kritikpunkt ist wie bereits gesagt der sehr hohe Kaufpreis. Dialog-Chef Jalal Bagherli setzt dem Unternehmen daher hohe Ziele, um den Zukauf zu rechtfertigen. Umsatz und operativer Gewinn sollen bis 2018 jährlich jeweils um zwanzig Prozent zulegen. Das Bankhaus Lampe sieht für das Unternehmen zusammen mit Atmel ebenfalls großes Potenzial. Selbst ein DAX-Aufstieg sei nicht unmöglich, jedenfalls vom Börsenwert her. Die Schulden von 1,4 Mrd. USD, die durch den Zukauf entstehen, könnten durch die hohen Cashflows in drei Jahren beglichen werden. 

Quartalszahlen am unteren Ende der Prognose

Am Montag gab es überraschend vorläufige Quartalszahlen, die den strategischen Wert des Atmel-Geschäfts unterstreichen. Der Umsatz stieg um 18 Prozent, blieb aber mit 330 Mio. USD unter den Prognosen der Analysten. Das zugegeben recht breite Prognoseintervall des Unternehmens von 325 bis 355 Mio. USD wurde jedoch nicht verletzt. Die Aktie brach dennoch massiv um mehr als 20 Prozent ein, denn die Erwartungen orientierten sich nicht an der Untergrenze des Intervalls, sondern eher an der oberen. Das operative Ergebnis stieg um satte 44 Prozent auf 60,4  Mio. USD, blieb allerdings ebenfalls unter den Analystenprognosen von 67,8 Mio. USD. Der darauf einsetzende Kurseinbruch erscheint allerdings deutlich übertrieben. Dialog Semiconductor wächst schnell, ist profitabel und besetzt neue Zukunftsfelder. Wenn sich wegen nicht erfüllter Erwartungen spekulative Anleger von der Aktie trennen, eröffnet dies für mittel- bis längerfristig orientierte Anleger neue Einstiegschancen. Wie gesagt: Mit Atmel schafft sich Dialog ein zweites Standbein, das künftig neben Apple der neue Wachstumstreiber sein soll. Auch eine vermeintlich schwächere Quartalsbilanz ändert daran nichts.

Fazit

Der Kurssturz bei Dialog Semiconductor ist übertrieben, denn die Wachstumsaussichten des profitablen Apple-Zulieferers werden durch den Atmel-Zukauf besser, nicht schlechter. Die Kursschwäche dürfte daher nicht allzu lange anhalten. Wegen der voraussichtlich anhaltenden Kursschwankungen bietet sich ein Investment mit Risikopuffer an. Es gibt attraktiv ausgestattete Bonuszertifikate. Genaue Orderdetails zu Dialog Semiconductor finden Sie in der aktuellen Ausgabe meines Premium-Börsenmagazins DaxVestor.

Erfolgreiche Investments,

Ihr Stefan Böhm

P.S. Tragen Sie sich jetzt unter www.dax-strategie.de ein, wenn Sie wöchentlich kostenfreie Börsennews direkt in Ihr Mailfach bekommen möchten.

 



(27.10.2015)

Dialog Semiconductor, (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper)


 Latest Blogs

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 21....

» SportWoche Party 2024 in the Making, 21. A...

» Wiener Börse Party 2024 in the Making, 20....

» BSN Spitout Wiener Börse: Zumtobel zurück ...

» Österreich-Depots: Stockpicking Österreich...

» Börsegeschichte 23.4: Euromarketing (Börse...

» News zu Erste Group, Strabag, Rosinger Gro...

» Wiener Börse Party #635: ATX stark, viele ...

» Nachlese: Varta bzw. die verborgene 13-Bil...

» Wiener Börse zu Mittag stärker: RBI, Bawag...


Stefan Böhm

Mein Name ist Stefan Böhm und ich bin Börsianer mit Leib & Seele. Einer meiner größten Erfolge war die punktgenaue Warnung vor der Finanzkrise im Jahr 2007, die meinen Lesern Gewinne von rund +400% gebracht hat.

Trading ist meine Leidenschaft und ich möchte möglichst vielen Anlegern mit meinem Erfahrungsschatz weiterhelfen. Deshalb biete ich Ihnen kostenfrei die hochwertige Wissensplattform Böhms DAX-Strategie.

Nutzen Sie diese einmalige Chance und besuchen Sie meine praxisorientierte Börsenschule sowie mein hilfreiches Börsenlexikon. Sichern Sie sich zudem meine treffsicheren Analysen in Form meines wöchentlichen Börsenbriefs Böhms DAX-Strategie. Als Willkommensgeschenk erhalten Sie mein brandneues E-Book „Die 3 besten DAX-Aktien“ – alles 100% gratis! Einfach hier klicken https://www.boehms-dax-strategie.de/... und langfristig von meinem Expertenwissen profitieren.

>> http://www.boehms-dax-strategie.de


 Weitere Blogs von Stefan Böhm

» DAX: Italien-Debakel, EU-Krise, Absturz? (...

Wieder einmal drücken Unsicherheiten Europas Börsen nach unten. Das Verfassungsreferen...

» Warnung: Schockpotenzial bei Aktien! (Stef...

Eine fallende Tendenz für Aktien aus Europa und den USA prophezeien die Analysten von Gold...

» Gold: Historische Kaufchance? (Stefan Böhm)

Der Edelmetall-Analyst Mark J. Lundeen ist in einer interessanten Langzeitstudie der Behauptung ...

» BMS, Merck & Co., Roche, Astra-Zeneca, Mer...

Sicher denken Sie bei Aktien aus dem Pharmabereich an konservative Papiere mit gefestigten Zukun...

» Bankenkrise: Wie groß ist die Ansteckungsg...

Die Meldungen lassen nichts Gutes erahnen. In Italien stehen die Banken auf der Kippe – wi...