2014 fand die Jahreskonferenz von World Federation of Investors in Wien statt, heuer trafen sich über 20 Repräsentanten von Aktionärsvereinigungen aus Europa, USA, Japan und Afrika in Mailand, dem wirtschaftlichen Zentrum Italiens. Auf das Programm standen nicht nur der Besuch der EXPO, sondern auch intensive, zweitägige Beratungen zu aktuellen Themen des Kapitalmarktes und des Anlegerschutzes. Das Topthema war der Fall Volkswagen. Rechtsanwalt Eric Breiteneder aus Wien referierte die Situation aus seiner Sicht und über aktuelle Aktivitäten. Es ist mit Ansprüchen von mehreren Seiten zu rechnen: Staaten, Autobesitzer, VW-Aktionäre, Zulieferanten. Krsienmanagement ist gefragt.
Es schwirren bereits Beträge von 50 bis 100 Milliarden Euro im Raum. Die Belastbarkeit des Konzerns ist hoch, aber angesichts dieser Beträge beschränkt. Besonders spannend ist die Frage, wer wurde wie geschädigt und wie ist ein möglicher Schadenersatz zu berechnen. Es gab in den letzten Jahren auch Profiteure dieser Betrugshandlungen, die schwer oder überhaupt nicht zu einem Schadensbeitrag herangezogen werden können, wie Aktionäre, die von der Kursentwicklung der letzten Jahre profitiert haben, Mitarbeiter und Führungskräfte, die gutgläubig für den hervorragenden Geschäftsverlauf der letzten Jahre Prämien und Boni kassierten. Eines ist sicher: Rechtsanwälte werden mit dieser Causa als Kläger und Verteidiger intensiv beschäftigt sein. Nach den Banken steht jetzt die Automobilindustrie auf dem Prüfstand. Der Skandal muss mit Augenmass rasch aufgearbeitet werden. Im Interesse alle Stakeholder muss dem Konzern eine vernuenftige Basis für Zukunft bleiben.
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ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.
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