Die vergangene Handelswoche stand unternehmensseitig abermals unter dem Einfluss des VW-Abgasskandals. Angesichts der anhaltenden Kursschwäche des DAX-Schwergewichts hielt sich auch der Gesamtmarkt deutlich unter der 10.000er Marke auf. Am Ende war das dritte Quartal ein wenig erfolgreicher Anlagezeitraum. Kein Wunder: Ende September fiel der DAX sogar auf ein neues Halbjahrestief und machte damit die gute Performance zu Jahresanfang zunichte. Auf Sicht von 12 Monaten rangiert der DAX damit sogar nur noch knapp mit einer positiven Rendite. Soweit der Blick zurück, denn vorwärts gerichtet werden steigende Kurse erwartet. So erwarten etwa 38 Prozent der Vermögensverwalter, welche die DAB Bank im Rahmen des Profi-Börsentrends nach ihren Einschätzungen der Märkte befragt hat, im Oktober steigende Börsenkurse, während nur 24 Prozent von fallenden Märkten ausgehen. Weitere 38 Prozent rechnen mit einer gleich bleibenden, stabilen Entwicklung. Die Mehrheit der Vermögensverwalter – 54 Prozent – hält deutsche Aktien aktuell für fair bewertet, für 38 Prozent sind sie unter- und für nur 8 Prozent überbewertet.
Bei Volkswagen (WKN 766403) wiederum hat sich das Bild jeden Tag ein Stück mehr eingetrübt. Inzwischen wird die Aktie nicht nur von Leerverkäufern ins Visier genommen, sondern auch von Analysten. Die Kursziele sinken immer mehr, wobei es inzwischen zahlreiche zweistellige Kursziele gibt. Der Kursverfall am Freitag in Richtung 90 Euro war dabei ein eindruckliches Warnsignal für die Bullen. Aufgrund des politisch und medial gewaltigen Ausmaßes des Skandals dürfte die Aktie auch die kommenden Wochen unter Druck stehen. Optimisten haben es da schwer. Die Lage dürfte sich erst dann beruhigen, wenn auch medial eine neue Sau durchs Dorf getrieben wird…
Deutschland
Börsianer neigen gerne Mal zu Übertreibungen. Gerade wurden Milliarden bei Volkswagen an Börsenwert im Zuge des Skandals um manipulierte Abgaswerte in den USA vernichtet. Zuvor wurden die Versorgerwerte RWE (WKN 703712) und E.ON (WKN ENAG99) regelrecht verprügelt. Doch nun scheint ein Umdenken eingesetzt zu haben. Unsere Einschätzung dazu hier.
Und wieder eine Kurszielanhebung für die Lufthansa-Aktie (WKN 823212). Offenbar kommen Analysten und Anleger immer mehr zu dem Schluss, dass die zwischenzeitlichen Sorgen rund um die Kranich-Airline übertrieben waren. Schließlich konnte sich der DAX-Wert zuletzt trotz der allgemeinen Börsenturbulenzen deutlich erholen. Mehr dazu hier.
Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer (WKN BAY001) wollte eigentlich mit der Abspaltung der Kunststoff-Sparte unter dem Namen Covestro (WKN 606214) ein gutes Geschäft machen. Doch dank des schwachen Börsenumfelds muss der DAX-Konzern nun Abstriche machen. Doch die sind wohl verkraftbar. Unsere Einschätzung dazu hier.
Angesichts des allgegenwärtigen VW-Skandals konnte man schon fast vergessen, dass es derzeit eine spannende Übernahmeschlacht um einen DAX-Konzern läuft. Dabei scheint sich der kanadische Konzern Potash (WKN 878149) bei seinem Werben um K+S (WKN KSAG88) durch den Widerstand durch das Management der Kasseler und die deutsche Politik nicht entmutigen zu lassen.
International
Mit einem Verkaufsstart gehen auch neue Rekorde einher. Das ist man bei Apple (WKN 865985) inzwischen gewohnt. Allerdings trägt auch die wenig berauschende Marktstimmung dazu bei, dass Investoren Apples Verkaufserfolge für die neue iPhone-Generation derzeit nicht gebührend feiern können. Unsere Einschätzung dazu hier.
Zukünftig darf Mitgründer und aktueller Chef des Kurznachrichtendienstes Twitter (WKN A1W6XZ) Jack Dorsey wohl doch dauerhaft zwei CEO-Posten bekleiden. Dabei soll er nicht nur seinen Bezahldienst Square zum Erfolg führen, sondern vor allem für positivere Nachrichten rund um Twitter sorgen. Mehr dazu hier.
Bei adidas (WKN A1EWWW) träumt man von solchen Zahlen und erst recht solchen Bewertungen: der US-Konkurrent Nike (WKN 866993) konnte nach starken Quartalszahlen nicht nur Anleger sondern auch Analysten überzeugen. An der Wall Street hält man große Stücke auf die US-Aktie, weshalb sie für viele Marktgrößen zu den Top-Picks gehört.
Der ATX-Konzern voestalpine (WKN 897200) hat sich etwas schönes zu seinem 20. Börsen-Jubiläum einfallen lassen. Eine Sonderausstellung in der voestalpine Stahlwelt. Mehr zum voestalpine-Jubiläum hier.
Der österreichische Immobilienkonzern Buwog (WKN A1XDYU) konnte den Gewinn im ersten Geschäftsquartal 2015/16 (Ende Juli) deutlich steigern. Zudem wurden die Jahresziele bestätigt, während sich die Anteilseigner erneut auf großzügige Ausschüttungen freuen können. Mehr dazu hier.
Wochenvorschau: Unternehmenstermine
In Sachen Quartalszahlen beginnt nun die neue Berichtssaison. In der kommenden Woche stehen u.a. die Zahlen von PepsiCo, Yum! Brands (Dienstag); Monsanto (Mittwoch); Alcoa, Südzucker (Donnerstag).
Wochenvorschau: Konjunkturdaten
Montag
09:55 DE Einkaufsmanagerindex Dienste (September)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Dienste (September)
10:00 EU Einkaufsmanagerindex Gesamt (September)
10:30 EU sentix-Konjunkturindex: Gesamtindex (Oktober)
11:00 EU Einzelhandelsumsatz (August)
16:00 US ISM-Index Dienstleistungen (September)
Dienstag
14:30 US Handelsbilanz (August)
Mittwoch
08:00 DE Nettoproduktion (August)
10:30 UK Industrieproduktion (August)
21:00 US Verbraucherkredite (August)
Donnerstag
08:00 DE Leistungsbilanz (August)
08:00 DE Warenausfuhr /-einfuhr (August)
13:00 UK Bank of England Zinsentscheid
13:30 EU EZB „Minutes“ vom 3. September 2015
14:30 US Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (Vorwoche)
20:00 US Fed Minutes vom 16./17. September 2015
Freitag
14:30 US Einfuhrpreise (September)
Bildquelle: dieboersenblogger.de
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Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.
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