Binder+Co: Mindestliquidationserlös (Daniel Koinegg)

Der Mindestliquidationserlös stellt für mich bei einem Unternehmen mit einem grundsätzlich funktionierenden und profitablen Geschäftsmodell die momentane Begrenzung des Downside-Potenziales dar, wenn ich mir Gedanken über Chance-/Risiko-Verhältnisse in verschiedenen Szenarien mache.

In diesem Artikel habe ich folgende erste Annäherung zur Schätzung eines Mindestliquidationserlöses erstellt:

(in TEUR) berichtet Anpassung bereinigt
Aktivierte Entwicklungskosten 6084,00 -6084,00 0,00
Gewerbliche Schutzrechte 1871,00 -1871,00 0,00
Firmenwert 746,00 -746,00 0,00
Grundstücke 6896,00 3100,00 9996,00
Gebäude 25200,00 0,00 25200,00
Technische Anlagen und Maschinen 3247,00 -1623,50 1623,50
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 2085,00 -1042,50 1042,50
Anlagen im Bau, Anzahlungen 0,00 0,00 0,00
Wertpapiere des Anlagevermögens 401,00 0,00 401,00
Sonstige Ausleihungen 0,00 0,00 0,00
Aktive latente Steuern 1192,00 0,00 1192,00
Anlagevermögen 47722,00   39455,00
       
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 5172,00 0,00 5172,00
Fertige Erzeugnisse 492,00 0,00 492,00
Lieferforderungen 27632,00 0,00 27632,00
Forderungen gegen verbundene Unternehmen 91,00 0,00 91,00
Sonstige Forderungen und Vermögenswerte 5251,00 0,00 5251,00
Sonstige Rechnungsabgrenzung 346,00 0,00 346,00
Kassenbestand 3474,00 0,00 3474,00
Umlaufvermögen 42458,00   42458,00
       
Gesamtverbindlichkeiten Bilanz     62953,00
Mindestleasingzahlungen     1500,00
       
Mindestliquidationserlös     17460,00
Aktienzahl (in Tsd)     3750,00
Pro Aktie     4,66

Zu der Tabelle möchte ich folgendes erläutern:

  • Die immateriellen Vermögenswerte sind für mich in einer Liquidation mit Null anzusetzen.
  • Bei den Grundstücken habe ich differenziert: Gut 4 MEUR sind innerhalb der letzten Expansionsphase dazugekommen – genauer gesagt 2011. Hier setze ich einen Wertzuwachs von 20% seit den damaligen Anschaffungskosten an, also 800 TEUR mehr. Der andere Teil der Grundstücke liegt schon seit langem unverändert in der Bilanz (zumindest seit Beginn des Jahrtausends). Hier kann man meines Erachtens aufgrund der Wertsteigerungen schon das Doppelte ansetzen, also nochmal um 2,3 MEUR mehr.
  • Bei den Gebäuden nehme ich näherungsweise den Buchwert. Die Bürogebäude könnten in der Liquidation möglicherweise etwas mehr wert sein, Fabrikshallen dafür etwas weniger. Als erster Ausgangspunkt passt der Buchwert hier also.
  • Andere Anlagen sowie die Betriebs- und Geschäftsausstattung werden in einer Liquidation wahrscheinlich weniger erzielen als den Buchwert. Bei der SBO habe ich jeweils den halben Buchwert unter der Anmerkung angesetzt, dass ich das für sehr konservativ halte. Ich denke, dass man hier vorerst auch so vorgehen kann.
  • Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sind wahrscheinlich Massenware, bei denen der Buchwert (sprich die Anschaffungskosten vor kurzem) schon einigermaßen passen wird. Bei den fertigen Erzeugnissen könnte man theoretisch noch Anpassungen nach unten vornehmen, aufgrund der Unwesentlichkeit der Position habe ich das aber unterlassen. Bei den Lieferforderungen bin ich ebenfalls von einer gänzlichen Einbringlichkeit ausgegangen. In den sonstigen Forderungen und Vermögenswerten sind vor allem Guthaben bei Finanzbehörden und verschiedene sonstige kleine Posten enthalten, die ich ebenfalls mit dem Buchwert belassen habe.
  • Bei den Verbindlichkeiten habe ich noch die Leasingzahlungen aus operating leasing – Verträgen „Daumen mal Pi“ dazugezählt.

Wie schon erwähnt ist der Mindestliquidationserlös nicht das, was ich als inneren Wert der Binder+Co Aktie ansehe, sondern lediglich eine Art „Schutzkissen“.

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(03.09.2015)

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Daniel Koinegg

Der Praktikant.

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