Thema Millionärssteuer (Wilhelm Rasinger)

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 Das Thema Millionärssteuer wird von den Initiatoren einerseits sehr populistisch, anderseits sehr naiv behandelt. Denn jene Millionäre, die über einen Reichtum im hohen zwei bis dreistelligen Millionenbetrag und mehr verfügen, können über die Ideen der Befürworter nur milde lächeln. Das Geld ist in der Landwirtschaft im Inland (vorzugsweise Wein) und im Ausland veranlagt; es wurden teure Yachten und Privatflieger angeschafft, die allerwenigstens sind in Österreich registriert; es wurde über SPV (special purpose vehicles) in sündteure Immobilien auf der ganzen Welt investiert.

Die turbulenten Entwicklungen auf dem Kunstmarkt mit gigantischen Höchstpreisen für bekannte Namen zeigen, wohin (fast immer anonym) unvorstellbare hohe Summen fließen. Christie’s und Sotheby profitieren von dieser Drang nach außergewöhnlichen Kunstwerken. Letztendlich geht es diesen Reichen ihren Besitzerstolz auszuleben und sich, wie kleine Kinder, gegeneinander mit der Länge der Yacht, dem Preis und Ausstattung des Fliegers und den Hektarzahlen zu übertrumpfen.

Es sollte endlich gezielt untersucht werden, mit welcher Steuerleistung die Anhäufung des Vermögens verbunden war. Die Frage ist: Wurden nationale und internationale Schlupflöcher ausgenützt?

Diese Probleme können nur auf EU-Ebene mit Einbeziehung der USA und anderer Länder wie Singapur, Karibik- und Kanalinseln gelöst werden. Die zunehmende Ungleichverteilung des Vermögens stellt sozialen Sprengstoff dar. Die Regierung ist gefordert, wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen, bevor eine dann kaum noch zu kontrollierbare Eigendynamik entsteht.



(01.10.2014)



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Wilhelm Rasinger

ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.

>> http://www.iva.or.at


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