Über die ÖIAG, die diversen Kabalen und unterschiedliche Meinungsäußerungen von verschiedenen Politikern wird in den Medien ausführlich berichtet. Tatsächlich wird die Situation immer skurriler: Der Aufsichtsrat besteht aus 15 Alpha-Tieren, die für ihre Verhältnisse mittelmäßig honoriert werden, und überwacht eine Gruppe von 15 Mitarbeitern mit einem Beta-Tier an der Spitze. Es gibt zwar im Aufsichtsrat eine Professorin für Unternehmensrecht, die ihren Kollegen sicher bereits erklärt hat, dass sie nach dem geltenden Aktien- und ÖIAG-Gesetz kein direktes Durchgriffsrecht auf die Beteiligungen OMV, Post und Telekom haben, somit in erster Linie für die Bestellung und Abberufung des Alleinvorstands (dzt. Ing. Rudolf Kemler) zuständig sind.
Die Post ist bei Georg Pölzl in guten Händen, bei der Telekom hat die ÖIAG die unternehmerische Führung aufgegeben und beim Schwergewicht OMV sind die Streitereien kontraproduktiv. Eine Strukturänderung ist dringend notwendig. Eine Beteiligungsgesellschaft, die an für den Standort wichtigen Unternehmen beteiligt ist, ist sicher sinnvoll. Ob die Casinos Austria so ein Unternehmen ist, ist fraglich, aber zwischengeparkt für einen späteren Börsegang eventuell zu rechtfertigen. Auf jeden Fall passt der Verbund, aber auch Beteiligungen an den Landesgesellschaften, ins Portefeuille. Ein Mehrwert bei der Asfinag und ÖBB ist schwer zu argumentieren, also eigentlich bloss eine Machtfrage.
Der Aufsichtsrat müsste auf 6 Personen reduziert werden, die Besetzung von Aufsichtsratsposten mit Betriebsräten aus den Untergesellschaften ist problematisch. Von den sechs Aufsichtsräten sollten zwei von der Politik auf Basis eines vorgegebenen Anforderungsprofils entsandt werden, die anderen vier sollten vom Aufsichtsrat ebenfalls auf Basis eines Anforderungsprofils ausgewählt werden.
Bis jetzt ist es wegen kleinlichen Befürchtungen bezüglich Machtverschiebungen zu einem bedrohlichen Stillstand gekommen. Das neue Power-Duo Mitterlehner-Schelling ist gefordert mit dem Koalitionspartner eine zeitgemäße und wirtschaftstaugliche Struktur umzusetzen. Der Worte sind genug gewechselt, jetzt müssen endlich Taten folgen.
Dr. Wilhelm Rasinger
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ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.
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