Eine alte Börseweisheit, die sich in der Vergangenheit immer wieder bewährt hat, lautet: „Buy at bad news!“ Davon gibt es derzeit genügend. Veranlagen ist immer auch eine Frage der Alternativen. Wir haben vor kurzem den Weltsparpartag gefeiert, aber so richtig Freude ist nicht aufgekommen. Denn bei einer Inflationsrate um zwei Prozent bedeuten Zinsen von um 0,5 Prozent nach Kapitalertragssteuer einen Realverlust von rund 1,5 Prozent. Derzeit sehen viele ausländische Investoren ihr Heil im steigenden Dollar und gute US-Wirtschaftsdaten und schichten dementsprechend um. Die Folge sind trotz günstiger Fundamentaldaten der Unternehmen gedrückte Kurse.

Es sollte nicht sein, dass wir als ein (an Nominalwerten) reiches Land gelten, aber ein Großteil unserer Wirtschaft von ausländischen Eigentümern beherrscht wird. Unter Beachtung einer Risikostreuung sollte das Engagement in Aktien überlegt werden. Vorrangig sollten Aktien gekauft werden, die eine kontinuierliche Dividendenzahlung erwarten lassen. In einem Supermarkt greift der Konsument gerne zu, wenn Waren zu Aktionspreisen erhältlich sind. Es gibt keine Garantie, dass Wertpapiere zum Tiefstkurs erworben werden können, aber mittel- bis langfristig spiegelt der Kurs einer Aktie die guten Ergebnisse wider.

Es geht nicht darum, schnell durch Spekulation reich zu werden, sondern Geld in Realwerte zu veranlagen. Ausserdem sollte nicht vergessen werden, dass Sparzinsen auch nur dann bezahlt werden können, wenn die Wirtschaft floriert

Flick a trade buy sell, (© Stills aus https://www.youtube.com/watch?v=aotKDewBwYM bzw. www.flickatrade.com)

Wilhelm Rasinger

ist Präsident des IVA, Honorarprofessor für Betriebswirtschaft und Aufsichtsrat bei Wienerberger, Erste Group Bank AG und S IMMO AG.

>> http://www.iva.or.at