Der Sommer an der Wiener Börse (Wolfgang Matejka)
03 Aug
In den guten alten Zeiten war der Sommer an der Wiener Börse etwas Spezielles. Die Umsätze fielen aufs gerade noch Erträgliche, die Kurse orientierten sich dabei ganz eng am Nachbarn Deutschland und die Marktteilnehmer waren friedlich. Zumeist. Der Sommer in Wien war fast immer zwei positive Börsenmonate. Einiges sieht heute gleich aus wie damals, aber Vieles hat sich geändert. Die Umsatzschwäche ist gleich geblieben. Das hat aber vielmehr damit zu tun, dass derzeit generell weniger Marktteilnehmer an unserer Börse aktiv sind. Negativzinsen, Tiefstrenditen und Regulatorien haben mittlerweile die Basis unseres heimischen Aktienmarktes ziemlich erodiert. Es gibt nicht mehr so viele Spieler am heimischen Markt. Dagegen ist aber die Schwankungshäufigkeit sogar deutlich... » Weiterlesen
Unsichere Politik und stabile Märkte (Wolfgang Matejka)
27 Jul
Das Match zwischen der Politik und den fundamental orientierten Kapitalmärkte steht 0:1 für die Märkte. Am Globus präsentieren sich gerade etliche politische Unsicherheiten. Neben Terror oder der Zuweisung von Verbrechen ins Terrorlager stehen mit einem Donald Trump in den USA, Recep Erdogan in der Türkei, oder Teresa May in UK drei neue Spieler mit aggressiven Lösungsansätzen am politischen Parkett. Fast schon inflationär, denn die bereits anwesenden Politiker haben ja schon fast genug an unwägbaren Charakteren präsent. Denken wir an Vladimir Putin, Baschar al Assad (oder wer auch immer hinter ihm steht), oder ein paar Charaktere aus dem falsch-linken Teil Europas. Interessant aber, dass diese Entwicklungen die Märkte derzeit ruhig lassen. Im Gegent... » Weiterlesen
Walking on dry Land (Wolfgang Matejka)
20 Jul
Die Bond-Renditen am Globus tendieren immer mehr ins Minus. Gewollt oder ungewollt sitzen etliche Sektoren und Branchen vor einem bis dato nicht vorhandenen Problem: wohin mit dem Cash ohne es zu vernichten? Wie eine Pferdeherde, die eingefangen wird, werden Banken und Versicherungen gerade in einen keilförmigen Korridor aus Regularien und Verboten getrieben, der immer enger wird und an dessen Ende ein Gatter ist, das dann hinter ihnen zufällt. Dieses Gatter sind die negativ rentierenden Staatsanleihen, die in Verbindung mit regulatorischen Vorgaben aus den vormals aktiven Kapitalmarktteilnehmern passive „Hold-to-Maturity“-Investoren machen. Bleiben wir beim bildhaften Vergleich. Warum dieses „Einsperren“? Welches Ziel verfolgen die Notenbanken und Regulatoren damit? Un... » Weiterlesen
Schnell - schnell, die Chance sein Geld an der Börse zu vermehren (Wolfgang Matejka)
12 Jul
Die Märkte nehmen Geschwindigkeit auf. Trotz globaler Risikobereiche wird wieder investiert. Und zwar kräftiger als erwartet. Man wagt ja kaum mehr zu hoffen, aber kann es sein, dass das Schlimmste vorüber ist? Vielleicht, denn gerade eben dürften sich viele Handelsmuster zu einem gesamt positiven Prozess verbinden. Da wäre einmal der in den letzten Wochen Top-gerankte „Brexit“. Hier ist mit der Ernennung von Theresa May zur neuen Premierministerin die Sicherheit gestiegen, dass UK zu seinem Wahlergebnis steht, und zwar rasch. Unsicherheit ist für die Märkte ja Gift und die verschwindet jetzt. Auch wenn es für viele Betroffene innerhalb und außerhalb von UK dann um nichts runder laufen wird, so ist wenigstens diese zu kalkulierende Unkalkulierbark... » Weiterlesen
Verschobene Wahrnehmungen - Österreichs Banken mit der höchste Abgabenquote in der...
05 Jul
In einem durchaus fachlichen Gremium hatte ich mich zuletzt einer heftigen Diskussion rund um „die Banken“ zu stellen. Meine Feststellung danach war, dass es eine nachhaltig gespaltene Wahrnehmung auch innerhalb der Wirtschaft gibt. Es hat vielleicht mit der Intensität der Meinungsbildung zu tun. Die Einen sehen die Banken nach wie vor als Hort des Geldes das man selbst immer härter verdienen muss, während Kredite mit immer unverschämteren Sicherheitsforderungen verbunden werden und Sparzinsen gibt es auch bald gar keine mehr. Die Anderen sehen die Banken immer mehr als fast schon pervertierte Opfer einer Finanzpolitik die zwischen Machtanspruch und Flurbereinigung hin und her pendelt. Und jetzt kommt in Österreich noch die „finale“ Abschaffung der Bankena... » Weiterlesen
global market. 7 Monate 2024 sind vorbei und die Wiener Börse hat in diesen sieben Monaten mehr Handelsvolumina verbuchen können als in den ersten 7 Monaten 2023, der Zuwachs ist im einstelligen Prozentbereich, aber immerhin. Auch im früher stark promoteten global market ist es erstmals seit Jahren wieder etwas nach oben gegangen, im Gesamtjahr 2021 lag dort das Jahresvolumen noch bei 5,5 Mrd. (das ist ca. ein Monatsumsatz im Prime Market), 2022 waren es nur noch 1,3 Mrd.. und 2023 gab es sogar den Fall unter die Mrd. Euro. In den ersten sieben Monaten 2024 ist es wieder leicht nach oben gegangen, ob die Mrd. End of Year wieder erreicht werden kann, ist aber unklar. Es gibt zwar im global market günstige Konditionen, aber die Broker stellen Wien bei den internationalen Aktien nicht so in die Pole Position und die Markttiefe könnte natürlich ebenfalls besser sein. Keine einfache Aufgabe, diese wichtigste Aktienfacette im Vienna MTF, denn es geht immerhin um die wichtigsten Aktien der Welt. Ich bin ja der Meinung, dass das Tagesgeschäft viel mehr promotet gehört, davon würde auch der global market profitieren.