6.05.24

Neverlosen. Mit dem  2:2 gegen AS Rom und dem Final-Einzug in der Europa League knackte Bayer Leverkusen eine fast 60 Jahre alte Europa-Bestmarke. 49 Pflichtspiele in Serie ohne Niederlage schaffte nach Angaben der Bundesliga bis dato keine Mannschaft, seit es kontinentale Wettbewerbe gibt. Und wieder gab es ein spätes Tor, diesmal in Minute 97, zum Ausgleich. Neben dem "Bayer Neverlosen" kursiert schon der Spruch, dass "der Schiedsrichter so lange nachspielen lässt bis die treffen". Ich mag sowas, ich mag es, wenn Geschichte geschrieben wird und freue mich mit der Werkself, die einfach einen genialen Fussball spielt. Es ist ein super Jahr für deutsche Vereine in den europäischen Ligen, denn zusätzlich hat Dortmund PSG eliminiert und spielt jetzt im CL-Finale gegen Real Madrid, die Könlglichen konnten sich gegen Bayern durchsetzen. Und für Dortmund ist das ein Traumfinale, viel lässiger als gegen die Bayern, die man in der Liga eh immer wieder trifft. Denn: Ein Sieg gegen Real Madrid ist grösser und auch eine Niederlage wohl leichter hinzunehmen als gegen die Bayern. Ich freue mich für die deutschen Teams.

 

DAX weiter kraftlos unterwegs - Resignation am Markt (Jochen Stanzl)

12 Apr

Jochen Stanzl

Jochen Stanzl, 12. April 2016 Die US-Berichtssaison hat begonnen. Um ein Viertel könnten die Bankengewinne wegen Verlusten im Ölsektor auf Jahresfrist eingebrochen sein. Da ist es wenig verwunderlich, dass der S&P 500 Index in eben diesem Zeitraum auf der Stelle tritt. Ohne Impulse von der Wall Street dürfte es auch für den DAX schwer werden, die 10.000-Punkte-Marke nachhaltig zu überwinden. Die Umlaufrendite in Deutschland ist erstmals auf Null gesunken. Das bedroht das Geschäftsmodell der Banken und Versicherer. Die Jagd nach Rendite ist nun vollends entbrannt. Anleger gehen auf der Suche nach Rendite immer stärker ins Risiko. Das geht so lange gut, bis wieder irgendwo ein Markt explodiert. Wenn alle Investoren dann aus der gleichen Tür zum Ausgang rennen,...     » Weiterlesen


 

DAX weiter unentschlossen - Lockere Geldpolitik wird zum Problem (Jochen Stanzl)

11 Apr

Jochen Stanzl

Jochen Stanzl, 11.April 2016 Das Übermaß an Liquidität wird inzwischen mehr als Ursache denn als Lösung des Problems betrachtet. Finanzminister Wolfgang Schäuble kritisierte die Geldpolitik von Mario Draghi und gab ihm eine Mitschuld an dem Wahlerfolg der AfD. Kanzlerin Merkel sieht in der Geldpolitik der EZB eine Gefährdung der Geschäftsmodelle der Sparkassen und Versicherer. Schäuble warb beim amerikanischen Finanzminister um einen Ausstieg aus der unkonventionellen Geldpolitik. Die Marktteilnehmer ignorieren heute Morgen Gerüchte darüber, dass die chinesische Notenbank ihre Geldpolitik lockern wolle. Der starke Yen gibt stattdessen die Richtung vor. Die tiefe Inflation in Japan hat dazu geführt, dass die Realzinsen dort stiegen, während s...     » Weiterlesen


 

DAX kann sich etwas erholen - US-Geldpolitik bleibt Unsicherheitsfaktor (Jochen St...

07 Apr

Jochen Stanzl

Jochen Stanzl, 7. April 2016 Die amerikanische Notenbank hat den Entwicklungen in der Weltwirtschaft auf ihrer letzten geldpolitischen Sitzung eine höhere Aufmerksamkeit gezollt. Im Mitschnitt wurde das Wort „global“ ganze 22 Mal vermerkt. Damit wird die Politik der Fed weniger daten- und stärker ereignisgetrieben. Darunter leidet die Vorhersehbarkeit der amerikanischen Geldpolitik. Außerordentliche Marktereignisse wie die Abwertung des Yuan durch die chinesische Regierung zu Jahresbeginn lassen sich kaum vorhersehen. Die Fed ist damit ein wenig mehr die Zentralbank der Welt geworden. Weltweite marktbeeinflussende Ereignisse werden künftig in stärkerem Maße die Politik der amerikanischen Notenbank bestimmen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Politik ...     » Weiterlesen


 

DAX schaukelt weiter - Skepsis vor der Berichtssaison (Jochen Stanzl)

06 Apr

Jochen Stanzl

Jochen Stanzl, 06.April 2016 Das ist eine Schaukelbörse in Reinform. Die Skepsis vor der anstehenden Berichtssaison ist hoch. Die Unternehmen stecken in einer weltweiten Gewinnrezession. Sie können Schwächen in einer Region der Erde nicht mehr durch andere Standorte ausgleichen, da sich die Konjunktur weltweit abschwächt. Dabei stehen die Zentralbanken mit dem Rücken zur Wand. Sie haben bereits alle großen Kaninchen aus dem Hut gezaubert. Den Regierungen sind ebenfalls die Hände gebunden. Die Staaten sind überschuldet – dennoch fordert etwa der IWF eine weltweite Antwort der Politik, um eine weitere Eintrübung des Wachstums abzufangen. Auch der japanische Präsident, dessen Land in diesem Jahr den G7-Vorsitz innehaben wird, forderte bei einem Bes...     » Weiterlesen


 

DAX und Nikkei im Rückwärtsgang - Euro und Yen als Belastung (Jochen Stanzl)

05 Apr

Jochen Stanzl

Jochen Stanzl, 05.April 2016 Der Deutsche Aktienindex muss zum heutigen Handelsstart wegen negativer Vorgaben aus Fernost weiter Federn lassen und entfernt sich damit immer mehr von der Marke von 10.000 Punkten. Mit dem nun wieder stärkeren Euro ist in den vergangenen Tagen einer der möglichen Kurstreiber weggefallen. Das gleiche gilt für den japanischen Nikkei, der heute auf ein Sechswochentief gefallen ist, weil der Yen immer stärker wird. Die Ähnlichkeiten zwischen der Eurozone und Japan werden dabei immer frappierender.Man kann schon von einem verlorenen Jahrzehnt in der Eurozone sprechen, wie Japan eines hatte. Auch in der Eurozone kommt es nicht zu einer bedeutsamen Beschleunigung des Wachstums, obwohl die Europäische Zentralbank nie dagewesene geldpolitische Ma&szl...     » Weiterlesen


10.05.24

Gefühl für Schilling. Nein, es geht nicht um Lena von den Grünen, der man gerade einiges vorwirft. Ich kenne sie nicht persönlich, ich hab von niemandem in meiner Bubble was zu den Themen gehört. Wie die Grünen kapitalmarktpolitisch (nicht) agieren, taugt mir aber nicht. Damit komme ich zum Vorgänger des Euro. Sein Rücktritt hat mir sehr weh getan, weil ich für sehr viele Aktien so ein Schilling-Gefühl hatte. Motto: "Die (Aktie) kannst bei 380 kaufen und bei 460 wieder verkaufen, weil sie gerne in diesem Korridor agiert". Ich hatte ja immer den Home Bias, also Vorliebe für österreichische Aktien und ich bin einer jener Dinosaurier, die das immer noch haben. Aber freilich: Seitdem ich den täglich den Live-Blick auf den DAX für das deutsche Börsenradio mache, hab ich auch ein Gefühl (und ohne Gefühl keine Lust) für deutsche Aktien entwickelt. Bei den österreichischen Aktien, die in der Schilling-Ära Erstnotiz hatten (in der Euro-Ära ist ja nicht mehr viel nachgekommen) weiss ich die Emissionskurse noch immer in Schilling und rechne stets um. Und zurück zur Politik und dem aktuellen Thema, wie ernst man es mit der Wahrheit nimmt. Rund um den Faktor Geld zum Fenster rauswerfen wird unglaublich gerne mit grossen Zahlen agiert und auf Rattenfang gegangen. Eine Null mehr oder weniger ist auch schon wurscht. Wir haben das Gefühl verloren, rund um grosse Zahlen wird viel gelogen, das tut mir weh. Und bitte nicht so viel streiten.