Sonntag, 28. Juli

Immer AUA mit der AUA. "Deutsche machen unsere Airline kaputt" titeln Tageszeitungen, weil es unter Lufthansa-Führung mehr Verspätungen und ein sattes Minus gäbe. Man muss korrigierend sagen: "Auch unter Lufthansa-Führung". Denn die AUA funktionierte in Wahrheit auch unter heimischer Führung nie wirklich. Irgendwann hatte man plötzlich das 1x1 des Kerosin-Hedgings vergessen, obwohl sogar Analysten wie Roland Neuwirth massiv davor gewarnt hatten. Und so hat die Lufthansa, damals 2008, knapp vor Lehman, keine prosperierende Airline gekauft, sondern eine schwer angeschlagene. 500 Millionen Euro hatte die Republik Österreich sogar draufgelegt, um die beinahe-insolvente Fluglinie endgültig loswerden zu können. Diese Kapitalspritze hatte die EU-Kommission später nach intensiven Prüfungen sogar als staatliche Beihilfe gewertet. Denn eine Pleite der AUA hätte den Steuerzahler weniger gekostet als eben diese Mitgift, argumentierte Brüssel. Aber eine AUA, die pleite ist? Das geht dann auch wieder nicht. Daher tun wir als wirtschafltlich fehlinformiertes und uninteressiertes Volk immer so, als wäre unsere AUA gross und mächtig und stark. Das war sie aber unter österreichischer Führung nicht und ist es jetzt auch unter Kranich-Führung nicht.

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Wiener Börse Party

Christian Drastil

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