Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Die Wiener Börse hat am Dienstag mit klar festerer Tendenz geschlossen, der ATX stieg um 1,7% und konnte sich damit etwas von den deutlichen Verlusten am Vortag erholen. Unterstützung kam von den sich weiter abschwächenden US-Inflationsdaten für Februar und der dadurch fester tendierenden Wall Street. Eine klare Erholung gab es auch bei den großen heimischen Bankentiteln, die am Montag deutlich unter Druck geraten waren, für die Bawag gab es einen Anstieg von 2,3%, die Erste Group konnte sich um 2,0% verbessern und die Raiffeisen Bank International durfte sich am Ende des Handels über eine 2,2% höhere Notierung freuen. Ansonsten stand eine Zahlenvorlagen im Mittelpunkt des Interesses, für Mayr-Melnhof gab es nach der Ergebnispräsentation ein Minus von 1,9%. Der Kartonhersteller hat 2022 mehr Gewinn gemacht, laut Angaben des Unternehmens beruhte das auf einem signifikanten Wachstum durch Akquisitionen und einer guten Nachfrage, allerdings blieb der Anstieg hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Jahresüberschuss konnte gegenüber 2021 um 81 Prozent auf 345 Millionen Euro gesteigert werden, die Dividende für das abgelaufene Jahr soll auf 4,20 Euro je Aktie angehoben werden.
Der Flughafen Wien legte Verkehrszahlen vor, auch im Februar 2023 wurden deutlich mehr Reisende abgefertigt als im Vergleichsmonat des Vorjahres, insgesamt wurden rund 1,61 Millionen Passagiere gezählt, das waren knapp doppelt so viele wie im Februar 2022, war aber immer noch knapp unter dem Vor-Corona-Niveau, die Aktie ging ohne prozentuelle Veränderung aus dem Handel. Jefferies stufte die Einschätzung für AT & S von „Buy“ auf „Hold“ nach unten und senkte das Kursziel relativ deutlich von 65,0 Euro auf 30,0 Euro ab, der Leiterplattenhersteller musste 1,8% tiefer schliessen. Die Berenberg Bank reduzierte das Kursziel für OMV von 66,0 Euro auf 57,0 Euro, die Kaufempfehlung wurde bestätigt, für den Ölkonzern gab es eine Verbesserung von 1,0%. Die Erste Group erhöhte das Kursziel für Semperit von 20,1 Euro auf 27,2 Euro, das Anlagevotum wurde unverändert bei „Hold“ belassen, der Gummikonzern konnte um 7,0% zulegen und war damit stärkster Titel des gestrigen Handels.
Österreichische Post
Die Österreichische Post präsentierte heute ihre Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2022, die leicht über den Analystenschätzungen lagen. Die Umsatzerlöse konnten um 0,1% auf €2.522,0 Mio. gesteigert werden. Während das erste Halbjahr noch mit Umsatzrückgängen von 4,0% im Vergleich zu den sehr guten Halbjahreszahlen des Vorjahres zu kämpfen hatte, konnten die Umsatzerlöse im zweiten Halbjahr um 4,2% gesteigert werden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 entwickelten sich die Umsatzerlöse in der Division Brief & Werbepost von €1.224,2 Mio. auf €1.218,0 Mio. (–0,5%), in der Division Paket & Logistik von €1.245,7 Mio. auf €1.214,6 Mio. (–2,5%) sowie in der Division Filiale & Bank von €74,7 Mio. auf €122,5 Mio. (+64,0%). Die Ergebniskennzahlen des Jahres 2022 zeigten folgendes Bild: Das EBITDA erhöhte sich um 0,6% auf €372,7 Mio. (Q4: +10,3%) und das EBIT reduzierte sich um 8,0% auf €188,4 Mio. (Q4: +3,9%). Die Division Brief & Werbepost verzeichnete dabei einen Ergebnisanstieg (EBIT) von 1,6% auf €157,6 Mio. (Q4: +5,7%). Das EBIT der Division Paket & Logistik verringerte sich von €118,1 Mio. auf €88,8 Mio. (–24,8%; Q4: –17,9%) und die Division Filiale & Bank verbesserte sich 2022 auf €-26,7 Mio. nach €-39,2 Mio. (+32,0%; Q4: +65,6%) im Jahr zuvor. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der Berichtsperiode bei €128,1 Mio. nach €158,4 Mio. (–19,1%; Q4: –9,4%). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das Jahr 2022 von €1,86. Auf Basis der soliden Performance und Bilanzlage wird der Hauptversammlung am 20. April 2023 wieder eine attraktive Dividende in Höhe von €1,75/Aktie vorgeschlagen (Vj.: €1,90). Es ist zu erwarten, dass die politischen und konjunkturellen Herausforderungen des Vorjahres auch das wirtschaftliche Umfeld 2023 prägen werden. Daher ist es für die Österreichische Post wichtig, diesen Rahmenbedingungen sowohl umsatz- als auch kostenseitig zu begegnen. Somit peilt das Unternehmen, basierend auf dem Konzernumsatz 2022 von €2,5 Mrd., ein Wachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich an. Trotz dem erwarteten Kostenauftrieb durch die fortlaufende Inflation soll mit dem geplanten Umsatzwachstum für 2023 ein Ergebnis (EBIT) etwa am Niveau des Vorjahres erreicht werden.
GJ 22: Umsatzerlöse: €2.522,0 Mio. (2.518e); EBITDA: €372,7 Mio. (355,8e); EBIT: €188,4 Mio. (184,4e); Periodenergebnis: €128,1 Mio. (127,8e)
Vienna Insurance Group
Das heimische Versicherungsunternehmen VIG veröffentlichte heute seine vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2022, die über den Analystenschätzungen lagen. Mit einem Gesamtprämienvolumen von €12,6 Mrd. konnte der Vorjahreswert um €1,6 Mrd. und 14,1% übertroffen werden. Darin sind die neu erworbenen Versicherungsgesellschaften in Ungarn und der Türkei mit einem Prämienvolumen von €444,5 Mio. enthalten. Auch ohne Berücksichtigung dieses Prämienvolumens beträgt das Prämienplus beachtliche 10,1%. In allen Sparten konnte ein zweistelliges Prämienwachstum erzielt werden, mit Ausnahme der Einmalerläge in der Lebensversicherung (-1%), die von der VIG bewusst restriktiv gehandhabt werden. Der Gewinn vor Steuern beträgt €562,4 Mio. und liegt um 10% über dem Vorjahreswert. Der deutliche Gewinnanstieg stammt vorwiegend aus dem guten operativen Geschäftsverlauf und dem verbesserten Finanzergebnis. Zudem sind Wertminderungen von Geschäfts- oder Firmenwerten sowie Wertminderungen von anderen immateriellen Vermögenswerten in Höhe von insgesamt €67,6 Mio. enthalten. Bereinigt um diese liegt das operative Ergebnis 2022 bei €630 Mio. und damit um 23 % über dem Wert von 2021. Das Nettoergebnis liegt mit rund €466 Mio. um 24 % über dem Wert des Vorjahres. Die Combined Ratio der Gruppe beträgt 2022 94,9% und liegt innerhalb des angestrebten Zielwertes von 95%. Die geringfügige Verschlechterung zum Vorjahreswert von 0,8 Prozentpunkten ist auf eine Normalisierung der Schadensentwicklung nach den Corona- bzw. Lockdownjahren zurückzuführen. Die vorläufige Solvabilitätsquote der Gruppe beträgt zum 31. Dezember 2022 280 % (inklusive Übergangsmaßnahmen). Dieser neuerliche Topwert unterstreicht die außerordentlich hohe Kapitalstärke der VIG-Versicherungsgruppe und somit die hohe Resilienz des Geschäftsmodells. Aufgrund der sehr erfreulichen Geschäftsentwicklung wird der Vorstand der Vienna Insurance Group den Gremien für das Geschäftsjahr 2022 eine Erhöhung der Dividende gegenüber dem Vorjahr von €1,25/Aktie auf €1,30/Aktie vorschlagen. Das entspricht einer Steigerung von 4% und einer Ausschüttungsquote von 35,7%. Das Unternehmen strebt nach 2022 auch für 2023 weiterhin eine positive operative Performance an
Vorl. GJ 22: Verrechnete Prämien: €12.559,2 Mio. (Vj. 11.002,6); Ergebnis vor Steuern: €562,4 Mio. (540,5e); Periodenergebnis: €464,3 Mio. (392,8e); Combined Ratio: 94,9% (Vj. 94,2%)
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