Aus den Morning News der Wiener Privatbank: "Verluste gab es am Dienstag für den heimischen Markt, der ATX musste mit einem Abschlag von 0,9% aus dem Handel gehen. Die Stimmung wurde durch Zinssorgen belastet, so war zuletzt vom EZB-Chefvolkswirt Philip Lane zu hören, dass die Inflationsraten ungeachtet der Entspannung bei den Energiepreisen erhöht bleiben könnten. Zwar will die EZB von Fall zu Fall entscheiden, für das kommende Ratstreffen dürfte wegen der nochmals auf ein Rekordniveau gestiegenen Kern-Inflationsrate aber nach Meinung vieler Marktteilnehmer klar sein, dass eine Zinserhöhung beschlossen wird. Vor diesem Hintergrund richteten Investoren am Dienstag ihre Aufmerksamkeit auf eine Konferenz der schwedischen Notenbank, auf der sich neben EZB-Vertretern auch der Fed-Chef Jerome Powell zu Wort meldete. Powell sagte dort, dass die Wiederherstellung der Preisstabilität bei hoher Inflation Maßnahmen erfordern könne, die kurzfristig unpopulär seien, zur Prognose für die weiteren Zinsanhebungen äußerte sich der Fed-Chef allerdings nicht. Bei den Einzeltiteln geriet die Raiffeisen Bank International unter Druck und musste nach den Verlusten des Vortages weitere 2,2% nachgeben, das Geldhaus kommt in der Ukraine zunehmend in Bedrängnis, denn nahezu der gesamte Vorstand, darunter der Vorstandsvorsitzende Johann Strobl, wurden in Kiew auf eine Liste von Personen gesetzt worden, die für Sanktionen empfohlen werden. Leicht zulegen konnte hingegen die Bawag, die um 0,1% fester schloss, aber auch die Erste Group musste nachgeben und endete mit einem Minus von 1,0%. Pierer Mobility rechnet für 2022 mit einem Rekordjahr, dadurch konnte der Motorradhersteller gestern einen Zuwachs von 2,9% erzielen. Ans untere Ende der Kursübersicht rutschte Rosenbauer, der Feuerwehrausrüster musste um 3,0% nachgeben, auch RHI Magnesita wurde verkauft, hier kam es zu einem Rückgang von 2,9%. An die Spitze der Kursübersicht konnte sich Kapsch TrafficCom mit einem Plus von 4,2% setzen, auch Zumtobel hatte einen starken Tag, für den Leuchtenhersteller ging es um 4,0% nach oben. Ebenfalls zu den Gewinnern zählte Semperit mit einem Plus von 2,6% und Addiko konnte den Abwärtstrend stoppen und sich gestern um 1,3% erholen."

Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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