Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Nahezu ohne Veränderung endete der Handelstag für den heimischen Markt, der ATX konnte gegen Ende hin die Verluste abschütteln und einen marginalen Zuwachs von 0,01% erzielen. Am Morgen hatte noch die Nervosität nach der Bekanntgabe der Teilmobilmachung in Russland vorgeherrscht, dort sollen 300.000 Reservisten für den Krieg gegen die Ukraine eingezogen werden, aber im Laufe des Tages trat diese Meldung in den Hintergrund. Die Meldungslage zu den einzelnen Unternehmen blieb sehr dünn, Lenzing konnte sich nach dem deutlichen Einbruch des Vortages etwas erholen und war gestern mit einem Plus von 10,1% der stärkste Titel des Handels. Raiffeisen Research senkte das Kursziel für die Erste Group von 41,0 Euro auf 36,0 Euro gesenkt, behielt aber die Kaufempfehlung bei, die Aktie musste 1,8% tiefer schliessen, auch die beiden anderen großen Banken mussten nachgeben, für die Bawag ging es um 1,2% nach unten, die Raiffeisen Bank International musste mit einer gegenüber dem Vortag um 2,4% schwächeren Notierung aus dem Handel gehen. Zulegen konnten die Versorger, die ja ebenfalls einen schwachen Vortag hatten, der Verbund erzielte einen Anstieg von 3,1%, für EVN ging es um 1,5% nach oben. Gestützt durch anziehende Rohölpreise konnten auch die Ölwerte leicht zulegen, für die OMV gab es eine Verbesserung von 0,7%, der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann konnte sich um 0,9% steigern. Bei sehr geringen Handelsumsätzen äußerst volatil verbleibt Warimpex, nachdem das Unternehmen auf Grund der starken Ausrichtung nach Russland schon vor einiger Zeit auf einige Sanktionslisten gesetzt worden war und über einige Systeme nicht mehr gehandelt werden kann, gestern ging es für den Titel um 9,4% nach unten. Ebenfalls verkauft wurde die Telekom Austria, die um 2,6% nachgeben musste, und auch Do & Co war wenig beliebt, für den Airline-Caterer ging es um 1,9% nach unten. Einen sehr guten Tag hatte hingegen Semperit, der Gummikonzern erzielte einen Anstieg von 3,5%, und auch Pierer Mobility war gesucht, der Motorradhersteller konnte sich um 3,2% verbessern.
Unternehmensnachrichten
Agrana
Der börsennotierten Agrana-Konzern hat sein operatives Ergebnis im ersten Halbjahr 2022/23 im Periodenvergleich auf 86,5 Mio. Euro mehr als verdoppelt. Ein Treiber war das verbesserte Ethanolgeschäft. Das Segment Zucker kam auch wieder aus der Verlustzone. Die Konzernumsatzerlöse stiegen im Vergleich zur Vorjahresperiode um knapp 26 Prozent auf 1,79 Mrd. Euro. Außerordentlich abgeschrieben werden mussten allerdings weitere 91,3 Mio. Euro wegen des Ukraine-Kriegs. Schon im abgelaufenen Geschäftsjahr tätigte die Agrana aus demselben Grund Abschreibungen in der Höhe von 70 Mio. Euro. Die neuesten Abschreibungen stammen aus dem Frucht-Segment des Konzerns, teilte dieser am Mittwochabend mit. Die Agrana führt den weiter andauernden Krieg in der Ukraine und die Verwerfungen an den Energie- und Rohstoffmärkten sowie rasant steigende Kapitalkosten als Gründe dafür an, dass eine Werthaltigkeitsprüfung für die "Cash Generating Unit (zahlungsmittelgenerierende Einheit, Anm.) Frucht" ausgelöst wurde. "Dabei wurden zahlungsunwirksame Wertminderungen auf Assets und Goodwill ermittelt, die das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) im ersten Halbjahr 2022/23 (1. März bis 31. August 2022) mit 91,3 Mio. Euro belasten", berichtete die Agrana. Trotzdem bleibe man dabei, dass das EBIT im Gesamtjahr deutlich - um mehr als 50 Prozent - gegenüber dem vorigen Geschäftsjahr ansteigen werde. Voriges Jahr lag es bei 86,5 Mio. Euro. Nun im Halbjahr wird das EBIT mit 11 Mio. Euro angegeben. Vor einem Jahr betrug es noch knapp 45 Mio. Euro. Details zum ersten Halbjahr sind für 13. Oktober angekündigt.
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