Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Nicht an der Erholung der großen europäischen Börsen teilnehmen konnte der ATX, für das heimische Börsenbarometer ging es um 1,7% nach unten, allerdings konnten auch hier im Tagesverlauf die starken Rückschläge zur Eröffnung etwas eingedämmt werden. Natürlich war die Eskalation im Ukraine-Konflikt auch in Wien das Hauptthema, allerdings liess die nach wie vor bestehende Hoffnung auf eine diplomatische Lösung auch etwas Optimismus aufkommen, auch den möglichen Sanktionen könnte ein Erfolg beschieden sein. Die EU-Kommission hat nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur unerwartet weitreichende Maßnahmen gegen Russland vorgeschlagen, ein am Dienstag den Mitgliedstaaten präsentierter Entwurf sieht Angaben von Diplomaten zufolge vor, den Handel mit russischen Staatsanleihen zu verbieten, um eine Refinanzierung des russischen Staats zu erschweren zudem sollen mehrere Hundert Personen und Unternehmen auf die EU-Sanktionsliste kommen. Als weitere Reaktion auf die russische Anerkennung der Separatistengebiete in der Ost-Ukraine legt Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz die Inbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 2 auf Eis, der an der Finanzierung beteiligte Öl- und Gaskonzern OMV sieht derzeit noch keinen Abschreibungsbedarf, die Aktie musste gestern dennoch 2,0% nachgeben.
Stark unter Druck geriet die Raiffeisen Bank International, die mit Tochterbanken in Russland und der Ukraine tätig ist und derzeit dort ein normales Geschäft hat, das aber in Zukunft stark beeinträchtigt werden konnte, für die Aktie ging es gestern um 7,5% nach unten, das Institut hat in Hinblick auf mögliche Sanktionen bereits 115 Millionen Euro an Vorsorgen zurückgelegt. Schlecht verlief der Handel auch für die Erste Group, die 4,1% nachgeben musste, die Bawag konnte sich da im Vergleich dazu deutlich besser halten und musste lediglich 0,7% nachgeben. Voestalpine konnte gestern 0,4% zulegen, die Credit Suisse hat die Einstufung der Aktie von „Neutral“ auf „Outperform“ nach oben gezogen und das Kursziel von 36,7 Euro auf 43,0 Euro erhöht. Gewinner des Tages war das Cateringunternehmen Do & Co mit einem Plus von 3,3%, auch AT & S wurde gekauft, für den Leiterplattenhersteller brachte der Handel einen Anstieg von 2,8%. Ebenfalls gesucht waren Palfinger und Zumtobel, für diese beiden Titel ging es jeweils um 2,3% nach oben.
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