Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Schwächer schliessen musste auch der heimische Markt, wobei das Minus für den ATX mit 1,6% deutlicher ausfiel als an den großen europäischen Börsen. Auch in Wien dominierten die Sorgen vor möglichen Folgen einer weiteren Eskalation im Ukraine-Konflikt, durch die starke Ausrichtung nach Osteuropa einiger heimischer Unternehmen kam es zu verstärkten Verkäufen. Die Zahlenvorlagen einiger Unternehmen fanden kaum Beachtung, so hatte die Vienna Insurance Group im abgelaufenen Jahr ein besseres Ergebnis vorgelegt als von dem Unternehmen selbst erwartet worden war, der Gewinn vor Steuern stieg auf rund 510 Millionen Euro, gerechnet hatte man mit 450 bis 500 Millionen Euro, trotz dieser guten Nachrichten musste der Versicherungskonzern 0,8% nachgeben. Zahlen kamen auch von der Amag, deutlich höhere Aluminiumpreise sowie ein Anstieg bei den Absatzmengen haben dem Aluminiumkonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Umsatz- und Gewinnsprung beschert, allerdings verfehlte das operative Ergebnis im vierten Quartal die Erwartungen, die Aktie ging prozentuell unverändert aus dem Handel. Do & Co erholt sich mehr und mehr von den Folgen der Coronakrise. In den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2021/2022 stieg der Umsatz kräftig um rund 160 Prozent auf 494,98 Millionen Euro, das Konzernergebnis, das im Jahr davor noch mit 35,55 Millionen Euro negativ war, lag nun bei 14,04 Millionen Euro, das Cateringunternehmen konnte sich aber der allgemeinen Marktschwäche nicht entziehen und musste 1,5% tiefer aus dem Handel gehen.
Die Berenberg Bank erhöhte das Kursziel für Zumtobel von 9,2 Euro auf 9,5 Euro, keine Veränderung gab es bei der Einstufung „Hold“, der Leuchtenhersteller konnte sich um 2,6% verbessern. Deutlich unter Druck gerieten die Banken, die Bawag musste 3,9% nachgeben, für die Erste Group gab es ein Minus von 2,3%, die Raiffeisen wurde am stärksten getroffen und endete auf Grund des starken Engagements in Russland mit einem Rückgang von 4,6% und auch für die Addiko-Bank ging es 1,2% nach unten. Gewinner des Tages war der Verbund, der sich um 2,9% verbessern konnte, zulegen konnten auch Warimpex und S Immo mit Anstiegen von 0,9% beziehungsweise 0,7%.
Unternehmensnachrichten
Do & Co
Das heimische Cateringunternehmen Do & Co präsentierte gestern seine Zahlen zum Q3/21-22, die eine weitere sequentielle Verbesserung darstellten und über den Erwartungen lagen. Nach den bereits sehr erfreulichen ersten zwei Quartalen des Geschäftsjahres 2021-22, konnte sich DO & CO im dritten Quartal noch weiter verbessern. Trotz vieler Lockdowns, Verschärfungen der gesetzlichen Bestimmungen zur Eindämmung der Pandemie in mehreren Ländern und eines starken Währungsverfalls der türkischen Lira, steigt der Umsatz im Q3 auf €209,0 Mio. (+166,0% YoY) und übertrifft sogar das starke Sommerquartal. Auch beim Ergebnis setzt sich der positive Trend der letzten Quartale fort. Während sich das EBITDA im Jahresvergleich um 37,1% auf €27,5 Mio. verbesserte, konnte das EBIT auf €14,8 Mio. mehr als verdoppelt werden (+121,3%). Das Konzernergebnis stieg von €1,7 Mio. auf €6,7 Mio. Das Unternehmen erwartet im laufenden Jahr einen Umsatz von mindestens €650 Mio., sowie ab dem nächsten Geschäftsjahr einen Umsatz von mindestens €1 Mrd.
Q3/21-22: Umsatz: €209,0 Mio. (Vj. 78,6), EBITDA: €27,5 Mio. (Vj. 20,3), EBIT: €14,8 Mio. (Vj. 6,7), Konzernergebnis: €6,7 Mio. (Vj. 1,7)
Strabag
Strabag veröffentlichte seine vorläufigen Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2021. Der Konzern verbuchte im Geschäftsjahr 2021 eine um 4% höhere Leistung von € 16,1 Mrd. Bedingt ist dies vor allem durch die Steigerung im Heimatmarkt Österreich um 10%, nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahrs eine vorübergehende Baueinstellung im Zuge der Coronavirus-Krise das Geschäft beeinträchtigt hatte. Zuwächse waren u. a. auch in Deutschland, Tschechien und wegen laufender Megaprojekte in Großbritannien zu verzeichnen. Der Auftragsbestand lag mit €22,5 Mrd. um 22% über jenem des Vorjahrs und damit ein weiteres Mal auf Rekordniveau. Besonders in den Heimatmärkten Deutschland und Österreich, aber auch in den Kernmärkten wie Polen und Ungarn nahm der Bestand dank zahlreicher neuer Projekte in den unterschiedlichsten Sparten zu. Auf der Basis des neuerlichen Rekordauftragsbestands zum Jahresende 2021 von rd. € 22,5 Mrd. ist der Vorstand zuversichtlich, auch bei der Leistung an das bisherige Rekordjahr 2019 von €16,6 Mrd. anknüpfen zu können. Zuwächse werden in allen drei operativen Segmenten erwartet, vor allem jedoch im Segment Süd + Ost. Bei der EBIT-Marge wird an dem Ziel festgehalten, ab 2022 nachhaltig mindestens 4% zu erwirtschaften. Das Zusammentreffen von zahlreichen positiven Ergebniseinflüssen in allen Segmenten hat dazu geführt, dass für 2021 mit einer EBIT-Marge von nahe 6% gerechnet wird. Dieses außergewöhnlich hohe Niveau dürfte 2022 nicht erreicht werden.
Vienna Insurance Group
Die VIENNA INSURANCE GROUP AG Wiener Versicherung Gruppe („VIG“) wird nach vorläufigen Ergebnissen die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021 deutlich übertreffen. Auf Basis konsolidierter, vorläufiger und noch nicht geprüfter Zahlen wird das Prämienvolumen €11 Mrd. betragen. Der Gewinn vor Steuern wird bei rund €510 Mio. liegen und die Combined Ratio bei 94,1%. Für das Jahr 2021 lagen die Erwartungen der VIG bei einem Prämienvolumen leicht über dem Niveau des Jahres 2020 (€10,4 Mrd.) und einem Gewinn vor Steuern in einer Bandbreite von €450 bis 500 Mio. Für die Combined Ratio wurde ein Wert von rund 95% angestrebt. Die deutlich über den Erwartungen liegenden Kennzahlen der VIG sind das Ergebnis einer sehr guten Performance aller operativen Gesellschaften inmitten einer weltweiten Pandemie. Die Aegon-Transaktion hat weder in der Planung noch im Ergebnis 2021 Berücksichtigung gefunden.
Rosenbauer
Rosenbauer berichtete heute seine vorläufigen Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021, die in etwa den Erwartungen entsprachen. Der Rosenbauer Konzern hat nach vorläufigen Zahlen 2021 einen Umsatz von €975,0 Mio. (2020: €1.044,2 Mio.) erzielt. Die Ursachen für diesen Rückgang sind verzögerte Fahrzeugübergaben, die sich durch den neuerlichen Lockdown in Österreich im Dezember des Vorjahres zugespitzt und zu Umsatzverschiebungen in das 1. Quartal 2022 geführt haben. Dazu kamen anhaltende Produktionsstörungen und Materialpreiserhöhungen auf Grund von Lieferkettenproblemen. Im abgelaufenen Jahr verzeichnete der Rosenbauer Konzern mit €1.064,3 Mio. (2020: €1.007,7 Mio.) wieder einen starken Auftragseingang auf Vorkrisenniveau. Fünf von insgesamt sechs Vertriebsregionen konnten dabei zulegen. Der Auftragsbestand lag mit €1.145,2 Mio. zum 31. Dezember 2021 (2020: €1.072,1 Mio.) über einem Konzernjahresumsatz. Der Personalaufwand lag leicht über dem Vorjahr, der Materialaufwand sowie der Bestand an fertigen und unfertigen Erzeugnissen waren hingegen im Periodenvergleich rückläufig. Das EBIT belief sich als Folge der niedrigeren Produktionsleistung zum Jahresende auf €34,0 Mio. (2020: €57,9 Mio.). Die EBIT-Marge betrug 3,5%. Das Finanzergebnis blieb im Vergleich zum Vorjahr mit €6,5 Mio. stabil. Das Ergebnis vor Ertragssteuern betrug folglich (EBT) €27,5 Mio. (2020: €51,5 Mio.). Auf der Basis dieses soliden Orderbuches erwartet der Vorstand von Rosenbauer für 2022 einen Umsatz von über €1 Mrd. Die EBIT-Marge soll trotz der anhaltenden Lieferkettenstörungen und der Unsicherheit durch die COVID-19 Pandemie wieder Vorjahresniveau erreichen.
Vorl. GJ 2021: Umsatzerlöse: €975,0 Mio. (985,0e), EBIT: €34,0 Mio. (33,1e); Ergebnis vor Steuern: €27,5 Mio. (27,1e)
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