Aus den Morning News der Wiener Privatbank: Einen klaren Zugewinn gab es auch für den heimischen Markt, der ATX konnte den Handel mit einem Plus von 1,3% beenden. Bereits vor Börsenstart hatten positive Meldungen rund um die neue Corona-Variante Omikron für gute Stimmung am Markt gesorgt und damit die schwachen Vorgaben der Übersee-Börsen wettgemacht. So wurde aus Südafrika berichtet, dass die Omikron-Variante offenbar vergleichsweise milde Symptome verursache, jedoch sei die Datenbasis noch sehr gering. Auch schwach ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone konnten die Kauflaune nicht trüben. Im Oktober erhielten die deutschen Industriebetriebe um deutliche 6,9 Prozent weniger Bestellungen als im Vormonat, Experten hatten ein weitaus geringeres Minus von 0,3 Prozent erwartet. Auch das Investorenvertrauen in der Eurozone, gemessen am Sentix-Index, fiel schwächer aus, der gemeldete Wert war der tiefste Stand seit April, jedoch war allgemein mit einem noch deutlicheren Rückgang gerechnet worden. Bei den Einzelwerten erregte Immofinanz besonderes Aufsehen, bereits vor dem Wochenende war bekannt geworden, dass die vom tschechischen Milliardär Radovan Vitek kontrollierte CPI Property Group ein Kaufangebot für das Unternehmen gelegt hat, geboten werden 21,2 Euro in bar pro Aktie auf einer cum-Dividenden-Basis. Gestern legte S Immo nach und gab bekannt, den Anteil von derzeit 14,2 % um rund 10 Prozent aufstocken zu wollen, hier werden 23,0 Euro je Aktie geboten, die Immofinanz konnte auf Grund des regen Interesses gestern ein Plus von 5,3% erzielen.
Andritz konnte sich ebenfalls um 2,6% verbessern, der Anlagenbauer konnte in Mexiko einen Großauftrag an Land ziehen, für den nationalen Stromversorger des Landes sollen neun Wasserkraftwerke modernisiert und aufgerüstet werden. Eine uneinheitliche Entwicklung gab es bei den Banken, die Bawag endete unverändert, die Erste Group konnte 1,0% zulegen, Raiffeisen musste 2,6% nachgeben und für die Addiko Bank ging es um 2,7% nach oben. Die deutlichsten Verluste gab es für Semperit, der Gummikonzern musste einen Abschlag von 4,0% hinnehmen. Weiter in der Aufwärtsbewegung verblieb Do & Co, gestern gab es für das Cateringunternehmen eine zusätzliche Verbesserung von 3,9%. Sehr gut nachgefragt war auch der Flughafen Wien, der mit einem Plus von 3,2% aus dem Handel gehen konnte.
Die Zumtobel Group sieht sich weiterhin auf gutem Kurs. Trotz der herausfordernden Situation auf dem Rohstoffmarkt erzielte das Unternehmen im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2021/22 im Vergleich zum Vorjahr gute Ergebnisse: Der Gruppenumsatz stieg um 10,1 % auf 567,4 Mio. EUR (Vorjahr: 515,4 Mio. EUR), jedoch beeinträchtigten die Knappheit wichtiger Rohstoffe und die entsprechenden Preiserhöhungen die Umsatzentwicklung speziell im zweiten Quartal. Vor diesem Hintergrund konnte die Gruppe ungeachtet hoher Auftragsbestände noch nicht das Umsatzniveau des Vorkrisenjahres (603,8 Mio. EUR) erreichen. Indes stieg das operative Ergebnis (EBIT) im Vergleich zur Vorjahresperiode um 52,4 % auf 35,0 Mio. EUR (Vorjahr 22,9 Mio. EUR) und erreichte damit beinahe das Niveau des Vorkrisenjahres 2019/20. Das Periodenergebnis stieg auf 23,0 Mio. EUR (Vorjahr 13,3 Mio. EUR).
Das Periodenergebnis konnte noch deutlicher gesteigert werden – um 72,4 % auf 23,0 Mio. EUR (Vorjahr 13,3 Mio. EUR) – und erreichte somit fast das Niveau des Vorkrisenjahres (24,7 Mio. EUR). Für die Aktionäre der Zumtobel Group ergab sich ein Ergebnis je Aktie (unverwässert bei 43,1 Mio. Aktien) von 0,53 EUR (1. HJ 2020/21: 0,31 EUR). Der Free Cashflow verschlechterte sich im Berichtszeitraum im Wesentlichen wegen des Mittelabflusses im Working Capital und in den sonstigen operativen Positionen auf 6,7 Mio. EUR (1. HJ 2020/21: 35,0 Mio. EUR). Die Bilanzstruktur ist gegenüber dem 30. April 2021 nahezu unverändert. Die Eigenkapitalquote lag zum 31. Oktober 2021 bei 32,7 % und die Nettoverbindlichkeiten erhöhten sich gegenüber dem Bilanzstichtag um 6,4 Mio. EUR auf 103,7 Mio. EUR.
Trotz der angespannten Situation auf dem Rohstoffmarkt ist der Vorstand der Zumtobel Group zuversichtlich und erwartet weiterhin für das Geschäftsjahr 2021/22 steigende Umsatzerlöse in einer Größenordnung von 4 % bis 7 % sowie eine EBIT-Marge von 4 % bis 5 %.
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