ATX-Trends: FACC, RBI, Erste Group, Polytec ...

Eine deutliche Stimmungsverbesserung war gestern am heimischen Markt zu beobachten, der ATX konnte den Tag mit einem Plus von 1,0% beenden, nachdem er im Frühhandel noch deutlich im negativen Bereich gewesen war. Unterstützung für das heimische Börsenbarometer lieferten zur Wochenmitte vor allem die starken Kursgewinne der schwer gewichteten Banken, so konnte die Raiffeisen Bank International ein Plus in Höhe von 3,3% verbuchen, die Erste Group konnte um 2,1% anziehen und die Bawag legte um 1,6% zu. Gesucht waren in Wien auch Werte aus dem Ölbereich, die nach den Verlusten der letzten Tage gestern ein deutliches Lebenszeichen von sich gaben, die OMV konnte einen Anstieg von 3,3% verbuchen und Schoeller-Bleckmann durfte sich über eine 2,9% höhere Schlussnotierung freuen. Besonderes Aufsehen erregte Zumtobel, der Leuchtenkonzern erwartet trotz der Corona-Krise einen deutlich höheren Gewinn, für das mit Ende April zu Ende gehende Geschäftsjahr wird mit einem Jahresergebnis zwischen 24 und 34 Millionen Euro gerechnet, im Vorjahr hatte der Nettogewinn 14,5 Millionen Euro erreicht, die Aktie reagierte auf diese Meldung mit einem stolzen Kursanstieg von 7,6%. Ergebnisse lieferte FACC, die Corona-Pandemie hat den Luftfahrtzulieferer 2020 merklich belastet, das Unternehmen schrieb einen operativen Verlust von 74,4 Millionen Euro, im Rumpfgeschäftsjahr 2019 hatte es noch einen Betriebsgewinn von 22,1 Millionen Euro gegeben, die Aktie musste daraufhin um 1,2% nachgeben. Die Credit Suisse bestätigte sowohl die Anlageempfehlung „Underperform“ als auch das Kursziel von 46,5 Euro für den Verbund, der Titel rutschte dadurch um 3,5% nach unten, ein Teil dieses Tagesverlustes dürfte aber auch Gewinnmitnahmen nach der relativ guten Entwicklung der letzten Tage geschuldet sein. Die Baader Bank bestätigte sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 12,0 Euro für Polytec und liess den Titel auf der Empfehlungsliste „Top Pick“, für den Autozulieferer äußerte sich das in einem geringen Zuwachs von 0,4%. Zu Semperit gab es gleich zwei frische Analystenmeinungen, die Baader Bank bestätigte die Anlageempfehlung „Buy“ und das Kursziel von 45,0 Euro, der Gummikonzern wird auch weiter als „Top Pick“ gesehen, Raiffeisen erhöhte das Kursziel von 38,5 Euro auf 40,0 Euro und bestätigte die Kaufempfehlung, der Titel konnte eine Verbesserung von 3,3% erzielen. Für den Faserhersteller Lenzing bestätigte die Baader Bank sowohl die Kaufempfehlung als auch das Kursziel von 149,0 Euro, hier kam es allerdings zu einem kleinen Rückgang von 0,4%.

Unternehmensnachrichten

CA Immo

Das heimische Immobilienunternehmen CA Immo veröffentlichte gestern nachbörslich seine Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2020, die größtenteils über den Analystenschätzungen gelegen sind. CA Immo verbuchte im Jahr 2020 eine Steigerung der Mieterlöse um 6,7% auf €235,6 Mio.. Diese positive Entwicklung steht – neben der erfolgreichen Bewirtschaftung des Bestandsportfolios mit einer hohen Vermietungsquote – in Zusammenhang mit dem organischen Portfoliowachstum der vergangenen Monate. Das den Vermietungsaktivitäten zuzurechnende Nettomietergebnis nach Abzug von direkten Bewirtschaftungskosten wurde um 7,7% von €194,7 Mio. auf €209,7 Mio. gesteigert. Der Ergebnisbeitrag aus dem Trading-Portfolio summierte sich auf €7,9 Mio. (31.12.2019: €–1,3 Mio.). Das Ergebnis aus dem Verkauf von langfristig gehaltenem Immobilienvermögen lag mit €43,9 Mio. deutlich über dem Vorjahreswert von €15,6 Mio.. Den wertmäßig größten Gewinn steuerte die Veräußerung des Bürogebäudes cube berlin bei. Das EBITDA lag mit €195,6 Mio. um 13,9% über dem Niveau des Vorjahres in Höhe von €171,7 Mio.. Dieser Zuwachs basiert im Wesentlichen auf dem höheren Mietergebnis sowie dem gegenüber 2019 signifikant gesteigerten Verkaufsergebnis. Das Neubewertungsergebnis stellte sich mit €183,5 Mio. außerordentlich positiv dar, lag aber signifikant unter dem Vorjahreswert (31.12.2019: €462,8 Mio.). Das Ergebnis reflektiert das trotz der Covid-19-Pandemie weiterhin attraktive Marktumfeld in Deutschland und insbesondere in Berlin, dem größten Portfoliosegment der CA Immo. Das EBIT summierte sich auf €375,4 Mio. und lag damit insbesondere durch das geringere Neubewertungsergebnis um 40,8% unter dem entsprechenden Vorjahreswert (€633,7 Mio.). Das Periodenergebnis lag mit €253,9 Mio. um 35,4% unter dem Vorjahreswert von €393,3 Mio.. FFO I, wesentliche Kennzahl für die nachhaltige Ertragskraft des Konzerns, die vor Steuern und um das Verkaufsergebnis und sonstige nicht nachhaltige Effekte bereinigt berichtet wird, konnte um 0,4% auf €133,8 Mio. gesteigert werden. Für das Geschäftsjahr 2020 schlägt der Vorstand eine Dividende von €1,00 je dividendenberechtigter Aktie vor (Höhe der Dividende unverändert zum Vorjahr). Das organische Wachstum in den Kernmärkten durch profitable Projektentwicklungstätigkeit soll neben dem strategischen Kapitalrotationsprogramm auch 2021 weiter fortgeführt werden. Die Jahreszielsetzung für das nachhaltige Ergebnis des Geschäftsjahres 2021 (FFO I) wird im Rahmen der Präsentation des 1. Quartals im Mai 2021 bekannt gegeben werden.

GJ 2020: Mieterlöse: €235,6 Mio. (235e), EBITDA: €195,6 Mio. (185,9e), EBIT: €375,4 Mio. (226,3e), Konzernergebnis: €253,9 Mio. (194,2e)

AT&S

Der Bedarf nach ABF-Substraten, die am Standort in Chongqing, China, produziert werden, ist ungebrochen stark. Aufgrund der auch in Zukunft erwarteten starken Nachfrage hat der Vorstand beschlossen, die in Chongqing zur Verfügung stehenden Flächen vollständig für die Produktion von ABF-Substraten auszubauen. Dafür ist in den nächsten vier Jahren ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 200 Mio. € vorgesehen. Diese Kapazitätserweiterung wird das Unternehmenswachstum weiter unterstützen und es ermöglicht AT&S, sich bei neuen Kunden zu positionieren. Derzeit befindet sich das Werk III in Chongqing in Installation und Qualifikation. Die Produktion startet nun bereits im Geschäftsjahr 21/22. ABF-Substrate sind die gegenwärtig dominierende Technologie für die Anwendung im Bereich von Hochleistungsrechnern, die im Herzen der meisten Server, Personal Computer, 5G Basisstationen und künftig Automobile zu finden sind. Bis 2025 will AT&S zu den drei größten ABF Substrate-Anbietern weltweit aufsteigen. Mit diesen zusätzlichen Kapazitäten passt der Vorstand die Mittelfristprognose an und erwartet bereits 2023/24 die Überschreitung der Zwei-Milliarden-Umsatzgrenze (zuvor 2024/25) und eine EBITDA-Marge von 25 bis 30%.



(25.03.2021)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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