Zu Ende ging die Gewinnserie für die heimische Börse, der ATX musste gestern eine Einbuße von 0,7% hinnehmen. Belastung für das Börsenbarometer kam vor allem von den starken Verlusten von Verbund, der Stromhersteller hatte am Morgen Ergebnisse vorgelegt, es wurde im abgelaufenen Jahr zwar mehr verdient, allerding erwartet man für 2021 einen Gewinnrückgang. Erwartet wird ein operatives Ergebnis zwischen 1,08 und 1,30 Milliarden Euro sowie ein Nettogewinn von rund 450 bis 590 Millionen Euro, 2020 lag der operative Gewinn bei 1,293 Milliarden Euro und der Nettogewinn bei 631 Millionen Euro, in Summe liess diese Nachricht den Titel um 7,9% nach unten rutschen. Auch der Branchenkollege EVN wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen und musste 2,3% tiefer schliessen. Auch Lenzing wurde verkauft, Medienberichten zufolge hat die Erste Asset Management beschlossen die Aktie aus ihren ethisch-nachhaltigen Fonds auszuschließen, als Grund wurden die Vorwürfe in Zusammenhang mit Hygiene Austria, einem Joint Venture von Lenzing und Palmers genannt, der Faserhersteller verzeichnete ein Minus von 6,5%. Auch Schoeller-Bleckmann legte Ergebnisse vor, der Ölfeldausrüster berichtete einen um 34,6% auf 291,2 Millionen Euro abgesunkenen Umsatz sowie einen Verlust nach Steuern von 21,7 Millionen Euro, zudem soll die Dividende für 2020 gestrichen werden, das brachte der Aktie ein Minus von 3,0%. Der zweite Öltitel, OMV, konnte sich hingegen verbessern, wenngleich das Plus mit 0,1% sehr bescheiden ausfiel. Die großen Bankentitel hatten einen eher guten Tag, die Bawag erzielte eine Verbesserung von 1,6%, für die Erste Group ging es um 1,1% nach oben und auch die Raiffeisen konnte um 0,8% höher schliessen. Lediglich die kleinere Addiko Bank erlitt eine Minus von 2,1%. Gewinner des Tages war Frequentis, der Audiosoftwareanbieter für die Luftleitfahrt konnte um 2,0% zulegen. UBM Development zeigte sich nach den Abgaben erholt und konnte gestern 1,6% stärker schliessen, auch die Österreichische Post war gesucht und erreichte einen Anstieg von 1,6%. Ebenfalls zu den Gewinnern zählten Porr und Palfinger, für das Bauunternehmen und für den Kranhersteller brachte der Handel jeweils einen Anstieg von 1,1%. Zu den Verlierern zählte neben den schon erwähnten Titeln auch voestalpine, der Stahlkonzern musste den Handel mit einer 1,8% tieferen Notierung beenden.
Semperit
Das heimische Unternehmen der Gummiindustrie Semperit veröffentlichte heute seine Zahlen zum Geschäftsjahr 2020, die auf Ergebnisseite in etwa den Analystenschätzungen entsprachen. Der im Geschäftsjahr 2020 erzielte Umsatzanstieg von 10,4% auf €927,6 Mio. markiert das beste Jahr der Geschichte des Semperit-Konzerns seit dem Jahrtausendwechsel. Das Umsatzplus von 53,1% im Sektor Medizin wurde maßgeblich durch die außergewöhnlich hohe Nachfrage im Verbund mit einem signifikanten Preisanstieg bei medizinischen Schutzhandschuhen infolge der Corona-Pandemie ausgelöst. Möglich wurde dieser Erfolg jedoch nur durch die langwierigen und intensiven Restrukturierungsbemühungen der vergangenen Jahre, die erst eine höhere Kapazitätsauslastung bei gestiegenen Produktionsmengen ermöglichte. Obwohl die Corona-Pandemie den konjunkturellen Abschwung, der bereits im Jahr 2019 eingesetzt hatte, weiter verstärkte und Spuren in der Umsatzentwicklung des Sektors Industrie hinterließ, verzeichnete dieser einen im Vergleich zu anderen Industrien moderaten Umsatzrückgang von 12,6%. Infolge des rapiden Umsatzanstiegs konnte das Konzern-EBITDA von €67,8 Mio. im Geschäftsjahr 2019 auf €208,6 Mio. in 2020 mehr als verdreifacht werden. Neben den positiven Effekten der Pandemie auf den Sektor Medizin erwiesen sich auch die Industriesegmente dank erfolgreicher Restrukturierung in einem sehr fordernden Umfeld als sehr widerstandsfähig und liegen in Summe nur €10,8 Mio. unter dem Vorjahresergebnis. Die EBITDA-Marge der Semperit-Gruppe wurde somit von 8,1% auf 22,5% mehr als verdoppelt. Das EBIT verbesserte sich im Geschäftsjahr 2020 auf €237,8 Mio., nach €–16,5 Mio. im Vorjahr, das Ergebnis nach Steuern kletterte von €--44,9 Mio. im Vorjahr auf €194,7 Mio. Angesichts des erfolgreichen Geschäftsjahres wird der Vorstand der Hauptversammlung unter diesen Prämissen eine Dividende von €1,50/Aktie vorschlagen, nachdem in den vergangenen drei Jahren keine Dividende ausgeschüttet wurde. Bei einem Aktienkurs von €24,30 per Jahresende 2020 errechnet sich eine Dividendenrendite von 6,2%. Wie bereits vor 3 Tagen bekannt gegeben, erwartet das Unternehmen für 2021 ein Gruppen-EBITDA von rund €395 Mio. und damit signifikant mehr als im abgelaufenen Geschäftsjahr.
GJ 2020: Umsatzerlöse: €927,6 Mio. (897,8e); EBITDA: €208,8 Mio. (207,7e); EBIT: €237,8 (236e); Ergebnis nach Steuern: €194,6 Mio. (173,3e)
Immofinanz
Die Übernahmekommission hat die IMMOFINANZ AG am 17. März 2021 von der Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens gemäß § 33 Abs 1 Z 2 ÜbG in Bezug auf IMMOFINANZ AG als Zielgesellschaft verständigt. Der 2. Senat der Übernahmekommission hat am 04. März 2021 auf Antrag von Petrus Advisers Investments Fund L.P. die Einleitung eines Nachprüfungsverfahrens gemäß § 33 Abs 1 Z 2 ÜbG in Bezug auf die Zielgesellschaft IMMOFINANZ AG beschlossen. Der Antragsteller bringt vor, dass bei der IMMOFINANZ AG ausgehend von den im Februar 2020 von Ronny Pecik und Peter Korbacka (über die RPPK Immo GmbH) bei IMMOFINANZ AG durchgeführten Beteiligungserwerben sowie weiteren kontrollrelevanten (Kapital-)Maßnahmen im Jahr 2020 bei IMMOFINANZ AG und S IMMO AG eine Angebotspflicht auf Ebene der IMMOFINANZ AG verletzt worden sei. Gegenstand der Untersuchung dieses Nachprüfungsverfahrens ist, ob vor diesem Hintergrund Ronny Pecik, RPR, RPR Management GmbH, RPPK Immo GmbH, RPR Treasury GmbH, Peter Korbacka, S IMMO AG, CEE Immobilien GmbH, Norbert Ketterer, HAMAMELIS GmbH & Co KG, EVAX Holding GmbH sowie allfällige gemeinsam vorgehende Rechtsträger eine Angebotspflicht gemäß §§ 22 ff ÜbG auf die IMMOFINANZ AG verletzt haben.
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