ATX-Trends: Flughafen Wien, Mayr-Melnhof, FACC, Verbund ...

Schwächer schliessen musste die heimische Börse am Donnerstag, der ATX begann den Handel mit deutlichen Abgaben, dann gab es zwar einige Erholungsversuche, die aber allesamt nicht von langer Dauer waren, schlussendlich endete der Wiener Leitindex mit einem Minus von 0,6%. Generell war der Handel von Zurückhaltung und Gewinnmitnahmen nach der doch recht erfreulichen jüngsten Entwicklung geprägt. Einen schwachen Tag hatten die großen Banken, allen voran die Bawag die gleich um 3,5% nach unten rutschte, die Erste Group musste den Handel mit einer 1,9% tieferen Notierung beenden, die Raiffeisen hielt sich in dem Sektor mit einem Rückgang von 1,0% noch am besten. Bei der Bawag gab es Medienberichte, wonach Interesse an der irischen Depfa-Bank besteht, diese ist eine Tochter der staatlichen deutschen Bad Bank FMS, die nach dem Zusammenbruch der Hypo Real Estate gegründet wurde. Neuigkeiten gab es für s Immo, der deutsche Immobilieninvestor Aggregate Holding rund um den österreichischen Investor Günther Walcher hat seine erst kürzlich erworbenen Anteile an dem Immobilienunternehmen weiter aufgestockt, die Beteiligung beläuft sich nun auf 10,79 Prozent, für den Titel ging es gestern um 0,7% nach oben. Die CA Immo rechnet für das vierte Quartal 2020 mit einem Immobilienbewertungseffekt von rund 205 Millionen Euro, zudem soll die Jahreszielsetzung für das Geschäftsjahr 2020 für das nachhaltige Ergebnis von über 126 Millionen Euro nach Angeben des Unternehmens deutlich übertroffen  und das Vorjahresniveau von rund 133 Millionen Euro erreichen, die Aktie konnte sich um 1,0% befestigen. Die Deutsche Bank erhöhte das Kursziel für Andritz von 38,0 Euro auf 46,0 Euro und bestätigte die Kaufempfehlung, der Anlagenbauer schloss dennoch leicht schwächer mit einem Minus von 0,2%. Deutlich nach oben ging es gestern für FACC, der Flugzeugzulieferer konnte ohne signifikante Meldungen einen Kurssprung von 11,3% verzeichnen und war damit mit deutlichem Abstand der stärkste Titel des Wiener Marktes. Ebenfalls sehr gesucht war Frequentis, der Sprachsystemanbieter für die Luftfahrtsteuerung erzielte eine Verbesserung von 2,1%. Auch Amag war auf den Einkaufslisten dick unterstrichen, der Aluminiumkonzern konnte 2,0% zulegen, das gleich galt auch für den Verbund, hier betrug das Plus 1,8%. Schwächster Titel nach den beiden schon erwähnten Banken war Lenzing, nach starken Zuwächsen in den letzten Tagen kam es gestern zu Gewinnmitnahmen und der Faserhersteller rutschte 1,7% nach unten.

Flughafen Wien
Der Flughafen wien präsentierte heute seine Verkehrsergebnisse für den Jänner 2021. Die Luftfahrt leidet weiterhin massiv unter der COVID-19-Pandemie: Im Jänner 2021 lag das Passagieraufkommen der Flughafen-Wien-Gruppe (Flughafen Wien, Malta Airport und Flughafen Kosice) mit 240.118 Reisenden um 90,5% unter den Zahlen vom Jänner 2020. Der Standort Flughafen Wien verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um 90,5% auf 198.295 Reisende.


Mayr-Melnhof
Die Mayr-Melnhof Gruppe hat eine Vereinbarung getroffen, die International Paper (Poland) Holding sp. z.o.o ("Kwidzyn") von International Paper für rund EUR 670 Mio. („debt and cash free“) zu erwerben und zusätzlich Verbindlichkeiten von ca. €33 Mio. aus Fruchtgenussrechten und Operating Leases nach IFRS zu übernehmen. Die Akquisition von Kwidzyn ist Teil der Strategie von MM im hochqualitativen Frischfaserkartonbereich (FBB) mit innovativen, nachhaltigen und kostengünstigen Qualitäten zu wachsen. Die geplante Transaktion wird sich unmittelbar ertragssteigernd auswirken. Am integrierten Zellstoff- und Papierstandort in Polen betreibt Kwidzyn eine Zellstofffabrik mit rund 400.000 t Kapazität p.a. und vier verbundenen Karton-/ Papiermaschinen: Kernstück ist eine FBB-Kartonmaschine mit 260.000 t Kapazität p.a.. Im Werk arbeiten ca. 2.300 Mitarbeiter. Im Jahr 2020 wurde ein bereinigtes EBITDA von ca. €92 Mio. bei einem Umsatz von ca. €510 Mio. erwirtschaftet. Der Kaufpreis wird über zugesagte Kreditlinien von Banken und die Begebung eines Schuldscheindarlehens finanziert. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt üblicher Abschlussbedingungen. Das Closing der Transaktion wird für das dritte Quartal 2021 erwartet.


S-Immo
Aggregate Holding S.A. hat bekannt gegeben, dass man weitere Anteile an S Immo erworben hat. Demnach kaufte man einen weiteren Anteil von 1,76% und erhöhte die Beteiligung auf 10,79%. Wie Aggregate in einer Stellungnahme bekannt gab, unterstreichen die Investitionen in S Immo und Immofinanz das langfristige strategische Engagement des Unternehmens, für zwei deutlich unterbewerteten und hochqualitativen Gewerbeimmobilienunternehmen.



(12.02.2021)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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