Auf den schnellsten Crash der Börsengeschichte folgte im April eine rasante Erholung. Neben Aktien konnten auch Unternehmensanleihen kräftig zulegen. Minuszeichen gab’s auf Monatsbasis nur bei Rohstoffen, die binnen Jahresfrist nun um ein Drittel eingebrochen sind. Die rühmliche Ausnahme ist Gold: Das gelbe Edelmetall, ohnehin eher Währung und Wertaufbewahrung als Rohstoff, hat in den vergangenen zwölf Monaten in Euro über 30% an Wert gewonnen. Bei Immobilien(-Aktien) belastet derweil die Angst, dass Online-Shopping und Heimarbeit die Nachfrage nach Handels- und Büro-Flächen dauerhaft sinken lassen.
Die 20 wichtigsten Länder-Indices liegen im Monatsvergleich zwar allesamt im Plus. Die Spanne zwischen Tops und Flops ist jedoch gewaltig: Während australische, indische und vietnamesische Aktien im April mehr als 15% gutgemacht haben, ging’s in Italien, Frankreich und Mexiko um weniger als 5% nach oben. Auch China, Japan und die Schweiz waren in der Erholungsrally weniger gefragt, gehören aber auf Zwölf-Monats-Sicht zu den besten Börsen. Spitzenreiter bleibt freilich der US-amerikanische S&P 500, während Schwellenländer insgesamt überproportional verloren haben.
Die Hoffnung auf eine V-förmige Erholung der Weltkonjunktur spiegelt sich auch in den MSCI-Sektoren wider. Während die Geschäfte in den meisten Ländern den ganzen Monat über geschlossen waren, wird das April-Ranking ausgerechnet von Konsumgüter-Aktien angeführt. Trotz der Verwerfungen beim Ölpreis können auch Energie-Aktien zulegen, liegen aber auf Jahressicht noch immer mehr als ein Drittel unter Wasser. Klassische Defensiv-Sektoren wie Basiskonsumgüter oder Versorger konnten mit dem Gesamtmarkt zuletzt nicht Schritt halten – während Technologie und Gesundheit Outperformer bleiben.