Ölpreise erneut unter Druck (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

Nach einigen Tagen "Home-Schooling" kann ich berichten, dass das "1 mal 1" noch dasselbe ist, sich die Volkschul-Realität in den letzten Jahren aber komplett verändert hat. 8 bis 9-jährige sind nicht nur in der Lage auf Mamas Handy neue Spiele runterzuladen, sie tun das bereits auch am Laptop mit Arbeitsblättern, Bastelbögen und sonstigem nützlichen Behelf. In Corona-Zeiten hat endlich auch die tägliche Turnstunde Einzug gehalten, sie kommt jedoch per Video und Mamas Büro sieht mittlerweile ein wenig aus wie der Turnsaal in meiner Erinnerung, lediglich die Sprossenwand fehlt (noch). Die soziale Komponente kommt natürlich zu kurz, die kann auch die tägliche Grußbotschaft der Lehrerin und die per Zoom stattfindende, wöchentliche Klassenkonferenz (sehenswert!) nicht liefern. Alles in allem hat sich die "neue Normalität" aber längst breitgemacht. An den Märkten stehen wir mit dieser Entwicklung aber offenbar erst am Anfang. Auch wenn ich den Markt-Überblick heute noch den Kollegen aus Vaduz überlasse, so zeigen die erneut runterrasselnden Rohölpreise doch, dass das Licht am Ende des Tunnels zwar sichtbar, es im Konjunktur-Tunnel selbst aber noch sehr, sehr dunkel, um nicht zu sagen finster, ist. Immerhin liegen die Ölpreise jetzt so tief, wie seit 21 Jahren nicht mehr... Ein langer Weg liegt vor uns. Bis dahin hilft nur eines: Xundbleim!

Die Aktienmärkte in Asien zeigen sich zu Wochenbeginn uneinheitlich. Die chinesische Zentralbank hat zur Belebung ihrer schwer von der Coronavirus-Pandemie getroffenen Wirtschaft ihre Leitzinsen erneut gesenkt. Wie die People's Bank of China (PBoC) heute mitteilte, wurde der einjährige Kreditzins (LPR) von 4,05 % um 20 Basispunkte auf 3,85 % gedrückt, während der Fünfjahres-LPR von 4,75 % auf 4,65 % gesenkt wurde. Der Schritt war die zweite Senkung des Leitzinses für Kredite in diesem Jahr und die jüngste Senkung eines der wichtigsten Kreditzinsen Chinas. Damit sollen die Kreditkosten für Unternehmen, insbesondere auch kleinerer Gesellschaften, gedrückt werden. Die negativen Folgen der Pandemie zeigen die neuesten Handelsdaten aus Japan. So sind die japanischen Exporte im März um 11,7 % eingebrochen. Ökonomen hatten nur mit einem Rückgang um 8 % gegenüber dem Vorjahr gerechnet.

Die US-Börsen haben am Freitag deutliche Kursgewinne verbucht, nachdem US-Präsident Donald Trump am Vortag einen Plan zur schrittweisen Lockerung der Beschränkungen vorgestellt hat. Hoffnungsvoll stimmte die Anleger auch die Nachricht, dass offenbar eine Möglichkeit zur Behandlung der Lungenkrankheit Covid-19 gefunden wurde. Das Medikament "Remdesivir" des US-Pharmaherstellers Gilead soll sich in klinischen Tests als wirksam erwiesen haben.

Nach Schätzungen des Beratungsunternehmens McKinsey könnte sich in den kommenden Monaten die Arbeitslosigkeit in Europa fast verdoppeln. 59 Mio. Arbeitsplätze stehen in Gefahr, wegen der Coronavirus-Pandemie wegzufallen. McKinsey schätzte für 2020 die Arbeitslosenquote in den Mitgliedstaaten der EU auf 7,6 %. Eine Rückkehr zu dem Stand von vor der Krise könnte erst im 4. Quartal 2021 möglich sein. Für den schlimmsten Fall geht McKinsey davon aus, dass die Arbeitslosigkeit in Europa sogar auf 11,2 % klettern könnte und sich erst im Jahr 2024 wieder von den Folgen des Virusausbruchs erhole.



(20.04.2020)

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Öl, Erdöl, Ölfässer http://www.shutterstock.com/de/pic-316027709/stock-photo-industry-oil-barrels-or-chemical-drums-stacked-up-fillter-image-processed.html, (© www.shutterstock.com)


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