Die Rechnung ohne den Covid-19 gemacht (Willibald Katzenschlager, LLB Österreich)

NEWSÜBERBLICK

Mit der Nachrichtenlage des Wochenendes - diverse Konjunktur- bzw. Auffangpackages oder zumindest die Ankündigung solcher, Anzeichen von abnehmendem Pandemiedruck in einigen größeren Ländern - hatte ich einen etwas freundlicheren Wochenstart erwartet, aber da habe ich die Rechnung wohl ohne den Covid19 gemacht. Zur Eröffnung liegen Europas Börsen im Schnitt schon wieder gut 4 % tiefer als noch am Freitag, lediglich der ATX zehrt noch etwas vom "Hexensabbat" vom vergangenen Freitag. Die FX-Kurse der gängigsten Währungen unterscheiden sich nicht wesentlich, die kurze USD-Schwäche von letzter Nacht scheint bereits wieder ausgemerzt zu sein. Größere Schwankungsbreiten sind wir ja derzeit gewöhnt. Die Zinsen sind weltweit weiter "im Limbo", die zuletzt sich etwas abzeichnende Dollar-"Shortage" sollte sich ab heute mit den neuen, von der Fed eingerichteten Swap-Fazilitäten, deutlich entspannen. Es geht schon wieder heftig los, ich wünsche Ihnen eine unproblematische und vor allem gesunde Woche!

Mit deutlichen Kursverlusten starten die Börsen in Asien in die neue Woche. Auf der Stimmung lastet, dass sich das Coronavirus weltweit immer weiter ausbreitet und das öffentliche Leben in immer mehr Ländern drastisch eingeschränkt wird. Dazu kommt, dass sich am Wochenende die beiden politischen Lager in den USA nicht endgültig auf das geplante Hilfspaket für die US-Wirtschaft einigen konnten. Die Demokraten im US-Senat blockierten das Paket am Sonntagabend bei einer prozeduralen Abstimmung. Die Demokraten kritisieren an dem hauptsächlich von den Republikanern erstellten Paket, dass zu viel Hilfen für bestimmte Industrien vorgesehen seien und zu wenig Unterstützung für Arbeiter, Krankenhäuser und Bundesstaaten.

In den USA reagierten die Futures bereits heftig. So sackte etwa der Future-Kontrakt für den S&P 500 am späten Sonntagabend in Asien um 5 % ab und wurde dann vom Handel ausgesetzt. Die Wall Street hatte am Freitag nach dem europäischen Handelsschluss ihre Abgaben noch ausgeweitet.

Der Euro steigt heute Morgen und kann sich damit nach jüngsten Kursverlusten vorerst stabilisieren. Der Kurs der Gemeinschaftswährung erholte sich im frühen Handel ein Stück weit, nachdem er in der vergangenen Nacht bis auf USD 1.0636 gefallen war und damit auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Gegenüber dem Schweizer Franken legt der Euro leicht zu.

Der Ölmarkt entwickelte sich im frühen Montagshandel uneinheitlich. Die US-Sorte West Texas Intermediate erholte sich etwas vom Preissturz am Freitagabend. Brent weitete die im Vergleich nur halb so starken Freitagsverluste aus. Russlands Energieminister Alexander Novak wird sich informierten Kreisen zufolge im Tagesverlauf mit den Chefs der wichtigsten Ölkonzerne des Landes treffen, um die Strategie in Bezug auf den jüngsten Ölpreis-Einbruch zu erörtern.



(20.03.2020)

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