ATX-Trends: ams, Warimpex, Zumtobel, Agrana, Kapsch TrafficCom ...

An den europäischen Börsen hat sich nach der Euphorie vom Freitag wieder etwas Unsicherheit breitgemacht. Der Leitindex EuroStoxx 50 fiel am Montag um 0,6%, der französische CAC 40 gab in gleichem Ausmaß ab, in Deutschland endete der Dax 0,5% schwächer und in London endete der Footsie nahezu unverändert mit einem kleinen Minus von 0,1%. Noch am Freitag hatten überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten dem europäischen Handel sichtlich Schwung verliehen, nun stehen jedoch die großen wirtschaftspolitischen Problemfelder namens Handelskonflikt und Briten-Wahl wieder mehr im Fokus, an diesem Donnerstag wählt Großbritannien sein neues Parlament. Börsianer erhoffen sich dadurch zwar Klarheit, wie es in Sachen Brexit weitergeht, zugleich fürchten sie aber eine weitere Hängepartie, sollte sich die Regierungsbildung nach der Wahl als schwierig erweisen.

Bei den Einzelwerten richteten Investoren ihre Aufmerksamkeit am Montag vornehmlich auf ams , das in Zürich notierte österreichische Elektronikunternehmen hatte mit seiner Übernahmeofferte für OSRAM nach langem Ringen letzten Endes Erfolg, mehr als 55 Prozent der Osram -Aktionäre nahmen das Angebot von 41 Euro je Aktie an. Während die Osram-Aktien um 14,9% in die Höhe schnellten, sackte ams um 4,8% ab. Sanofi will mit dem Kauf des US-Pharmaunternehmens Synthorx sein Krebsgeschäft stärken, Anleger betrachteten diese Entscheidung etwas skeptisch und das Pharmaunternehmen musste 2,0% abgeben. Tesco erwägt den Verkauf des Asien-Geschäftes, der Handelskonzern konnte sich gestern dank dieser Meldung um 4,7% verbessern. Carl Zeiss Meditec machte die Verluste vom Freitag mehr als wett, nachdem die Deutsche Bank eine frische Kaufempfehlung für den Medizintechnikkonzern ausgesprochen hatte erreichte die Aktie einen neuen Höchststand und schloss um 10,9% befestigt. Bei Wirecard wurde wieder einmal die Bilanzierung in einem Zeitungsartikel hinterfragt, dieses Mal ging es um die Berechnung des Bestandes liquider Mittel, der Bezahldienstleister musste daraufhin 1,0% abgeben. MTU Aero Engines konnte den Erfolgslauf fortsetzen und erzielte gestern ein weiteres Plus von 1,3% und war wieder einmal an der Dax-Spitze zu finden.

Eher ruhig verlief der Wochenauftakt in Wien, der ATX musste bei geringen Umsätzen und wenig marktbewegenden Meldungen einen Rückgang von 0,7% verzeichnen. Größter Gewinner des gestrigen Handelstages war Zumtobel , die Raiffeisen Centro Bank hat das Kursziel für den Leuchtenhersteller von 7,5 auf 8,5 Euro angehoben und gleichzeitig die „Hold“-Einstufung bestätigt, das liess die Aktie um 3,0% anziehen. Die Banken hatten einen schwachen Tag, alle drei großen Finanzinstitute mussten abgeben, die Bawag schloss 0,9% schwächer, die Erste Group kam um 0,8% zurück, die Raiffeisen verzeichnete ein Minus von 0,7%. Neben Zumtobel war auch Warimpex hoch oben in der Gunst der Investoren angesiedelt, das Immobilienunternehmen konnte sich um 2,5% verbessern. Gesucht war auch Agrana , für den Zuckerkonzern ging es 1,6% nach oben, auch Kapsch TrafficCom wurde gut nachgefragt, der Mautdienstanbieter konnte ein Tagesplus von 1,4% erzielen. UBM Development war mit einem Aufschlag von 1,4% ebenfalls unter den Gewinnern zu finden. Auf der anderen Seite des Kurstableaus war Polytec zu finden, für den Autozulieferer ging es um 5,4% nach unten, auch Porr wurde wieder einmal verkauft, der Baukonzern erlitt ein Tagesminus von 3,7%. Ebenfalls unter den Verlierern war Marinomed mit einem Abschlag von 2,8% zu finden, auch Do & Co war bei den Investoren wenig beliebt, das Cateringunternehmen verbilligte sich um 2,0%.

In den USA ging es zum Wochenstart ebenfalls leicht nach unten, nach der Euphorie über den ausgezeichneten Arbeitsmarktbericht rückten wieder die Probleme um den Handelsstreit mit China in den Mittelpunkt, zumal ja zur Monatsmitte weitere Zollerhöhungen in Kraft treten sollen. Zudem übten sich die Anleger angesichts der Sitzungen der Zentralbanken in den USA und in der Eurozone in dieser Woche etwas in Zurückhaltung, so schloss der Dow Jones 0,4% schwächer, für den S&P 500 ging es 0,3% nach unten, der Nasdaq 100 verzeichnete ebenfalls ein Minus von 0,4%. Für Aufsehen sorgte das Pharmaunternehmen Synthorx, nach der angekündigten Übernahme durch Sanofi schnellte die Aktie um erstaunliche 170,5% in die Höhe und handelte nahe das Angebotspreises. In New York begann der Gerichtsprozess um die umstrittene Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint Nextel, gegen die ja etliche Bundesstaaten Klage eingereicht haben, T-Mobile US büßte 2,4% ein, für Sprint ging es in gleichem Ausmaß nach unten. Schwächster Wert im Dow war Apple mit einem Minus von 1,4%, der Technologiekonzern gilt als besonders konjunktursensibel.

Wenig Bewegung gab es bei den Ölpreisen, Brent schloss 0,2% schwächer, für WTI ging es 0,3% nach unten. Gold konnte leichte Zuwächse zur Tagesmitte nicht halten und endete nahezu unverändert bei einer Notierung von rund 1.460 US-Dollar. Der Euro musste zwischenzeitliche Gewinne gegen den US-Dollar ebenfalls im weiteren Verlauf wieder abgeben, das Währungspaar handelte gegen Abend bei einem zum Vortag nahezu unveränderten Kurs von rund 1,106.

Vorbörslich sind die Märkte in Europa heute Dienstag zur Eröffnung nahezu unverändert bis ganz leicht schwächer indiziert. Auch die Börsen in Asien beenden den heutigen Handelstag uneinheitlich und wenig bewegt. Unternehmensseitig gab AMS bekannt, dass im Zuge des Übernahmeangebotes insgesamt nun mehr als 59% aller Osram Aktien an AMS übertragen wurden. Makroökonomisch in Europa heute die Industrieproduktion (FRA, ITA & GBR), Handelsbilanz (GBR) sowie die ZEW-Konjunkturerwartungen (DEU), in den USA die Produktivität Q3/19.


UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Ams
 
Der steirische Halbleiterhersteller ams gab heute bekannt, dass man 59,27% der Anteile an OSRAM erwerben konnte. OSRAM empfiehlt indes seinen Aktionären, das AMS Angebot in der weiteren Annahmefrist bis 24. Dezember anzunehmen.
 



(10.12.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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