ATX-Trends: Valneva, voestalpine, Zumtobel, Frequentis ...

Die politisch bedingte Unsicherheit an den europäischen Börsen ist neuer Hoffnung auf eine stärkere Verflechtung zweier Wirtschaftsmächte gewichen, die USA und Japan hatten sich auf ein neues Handelsabkommen für die Sektoren Landwirtschaft und Digitales geeinigt, auch die Handelsgespräche zwischen den USA und China machten Aussagen des US-Präsidenten zufolge bessere Fortschritte als erwartet, das beflügelte die Stimmung der Anleger und liess den EuroStoxx 50 mit einem Plus von 0,6% schliessen. In Paris konnte die Börse 0,7% zulegen, in Deutschland kam es zu einer Verbesserung von 0,4%, am besten war die Stimmung in London wo der Index einen Aufschlag von 0,8% erzielen konnte.

Trotz der eher positiven Grundstimmung war auch gestern der Immobiliensektor am stärksten, der Subindex konnte um 1,7% anziehen. Auf Unternehmensseite hatten die Investoren einige negative Meldungen zu verdauen, International Consolidated Airlines Group senkte auf Grund des Pilotenstreiks die Jahresziele und verzeichnete dadurch einen Tagesverlust von 4,0%. Der Tabakkonzern Imperial Brands, am Vortag noch einer der größten Gewinner, senkte ebenfalls die Jahresprognose auf Grund der Herausforderungen am US-Markt bei den sogenannten „Next Generation Products“ und sackte um 12,9% ab. Auch für den Lehrbuchverlag Pearson lief es in den USA zuletzt deutlich schwächer als ursprünglich gedacht, die Umsätze werden sich im laufenden Jahr wohl nur am unteren Ende der angepeilten Spanne bewegen, dadurch musste der Titel 14,0% schwächer schliessen. Adidas profitierte von dem Umstand, dass Hauck & Aufhäuser aus den guten Zahlen von Nike positive Rückschlüsse für den deutschen Sportartikelhersteller zog und konnte sich um 3,3% verbessern.

Die gute europäische Stimmung schwappte nicht auf den österreichischen Markt über, der ATX endete prozentuell unverändert, die zwischenzeitlichen Zuwächse mussten gegen Handelsende wieder abgegeben werden. Auf Unternehmensseite war die Meldungslage wieder einmal sehr dünn. Frequentis meldete die Auftragserteilung für das Kommunikationssystem für die Flugraumsicherung am flächenmäßig größten Flughafen der Welt, der in einer Rekordzeit von vier Jahren bei Peking errichtet worden war, und konnte sich um 3,7% verbessern. Noch besser verlief der Tag für S immo, wo zu Handelsschluss ein Plus von 3,9% vermeldet werden konnte. Ebenfalls sehr gefragt war AT & S mit einer Verbesserung von 2,5%, deutlich im Plus konnten auch Vienna Insurance mit einem Aufschlag von 2,3% und Valneva mit einem Zuwachs von 2,0% schliessen. Die Banken hatten einen eher durchwachsenen Tag, Bawag musste weiter abgeben und schloss mit einem Minus von 0,5%, die Erste Group hielt sich etwas besser, hier betrug die Abgabe lediglich 0,3%, die Raiffeisen konnte leicht zulegen und endete mit einer 0,1% höheren Notierung. Die Ölwerte waren gestern wenig beliebt, die OMV verbilligte sich um 0,4%, weiter ungebrochen nach unten ging es für Schoeller-Bleckmann, auch gestern gab es für den Ölfeldausrüster einen Rückgang von 2,4%. Mit Abgaben endete der Tag auch für voestalpine , der Stahlkonzern war mit einem Minus von 3,3% der schwächste Wert des gestrigen Handelstages in Wien. Zumtobel konnte sich leicht von den Vortagesverlusten erholen, der Leuchtenhersteller schloss mit einem kleinen Aufschlag von 0,4%.

Zurückhaltend verhielten sich die Anleger in den USA, hier sorgten neben dem begonnenen Amtsenthebungsverfahren auch Meldungen, nach denen die Beschränkungen für US-Firmen bei der Belieferung des chinesischen Technologiekonzerns Huawei wahrscheinlich bald wieder in Kraft treten dürften, für Unruhe. Der Dow Jones endete mit einem leichten Minus von 0,3%, der S&P 500 gab um 0,2% ab, für den Nasdaq 100 ging es 0,4% nach unten. Unter Druck gerieten die Ölwerte angesichts sinkender Rohölpreise, besonders Chevron wurde in Mitleidenschaft gezogen und schloss 2,7% schwächer, bei ExxonMobil betrug das Minus 0,5%. Beyond Meat sorgte mit der Mitteilung für Aufsehen, dass McDonalds die fleischlosen Burger in Kanada testen möchte, dadurch gab die Aktie nach einer längeren Schwächephase mit einem Plus von 11,6% ein kräftiges Lebenszeichen. Das Kreuzfahrtunternehmen Carnival senkte die Gewinnprognosen für dieses Jahr, der Konzern leidet unter Spannungen im Nahen Osten und den Auswirkungen der Wirbelstürme und büßte gestern 8,6% ein. Whirlpool, Hersteller von Haushaltsgeräten, konnte dank eines positiven Kommentars durch JPMorgan um 3,0% vorrücken. Enttäuschend verlief das Börsedebüt des Fitnessgeräteherstellers Peloton, nach einem Ausgabekurs von 29 Dollar endete der erste Handelstag bei einer Notierung von 25,76 Dollar.

Leicht erholen konnten sich zum Teil die Ölpreise, Brent verbesserte sich um 0,6%, WTI musste ein weiteres kleines Minus von 0,1% hinnehmen. Gold endete nach einem leicht bewegten Handel nahezu unverändert beim Ausgangskurs von 1.505 US-Dollar. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar verlief im Vergleich zu den letzten Tagen relativ volatil, gegen Abend kam es zu Rückgängen für die Gemeinschaftswährung und das Währungspaar notierte bei einem Wert von knapp über 1,09.

Vorbörslich sind die Märkte heute Freitag zu Wochenschluss in Europa leicht freundlicher indiziert. Die Börsen in Asien präsentieren sich uneinheitlich. Von Unternehmensseite erwarten wir heute keine relvanten Nachrichten. Makroökonomisch stehen in Europa die Erzeugerpreise, Konsumausgaben (FRA) sowie das Verbrauchervertrauen (ITA) für August 2019, in den USA der Auftragseingang langlebiger Güter, die Konsumausgaben sowie der Stimmungsindikator der Universität Michigan im Fokus der Märkte.



(27.09.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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