ATX-Trends: Andritz, Bawag, Flughafen, Frequentis, Lenzing

Die wichtigsten europäischen Börsen haben am Montag am ersten Handelstag im September moderat zugelegt. Der EuroStoxx 50 gewann 0,2%, der Markt in Paris konnte sich im gleichem Ausmaß verbessern, in Deutschland stand ein Plus von 0,1% zu Buche, lediglich die Börse in London konnte sich deutlich mehr steigern, gestützt durch das nachgebende Pfund gab es hier einen Anstieg von 1,0%. Aus den USA kamen wegen des Feiertags Labor Day zu Wochenbeginn keine Impulse. Die mit dem Monatswechsel in Kraft getretenen gegenseitigen Strafzölle zwischen den USA und China waren lange bekannt und galten daher am Markt nicht mehr als Belastung. Im Blick standen besser als erwartete Stimmungsdaten aus der Eurozone, wo sich die Stimmung in der Industrie im August auf niedrigem Niveau etwas aufhellte. Das britische Pendant dagegen war, belastet vom Handelskonflikt und der Brexit-Unsicherheit, überraschend auf den tiefsten Stand seit Juli 2012 gesunken.

Europaweit legten die einzelnen Branchen mehrheitlich zu, wobei der Sektor der Finanzdienstleistungen letztlich mit einem Plus von fast 1,0% die größten Gewinne verzeichnete. Es folgten die Lebensmittel-, Gesundheits- und Reise- sowie Freizeitwerte mit Anstiegen um die 0,8% für für die jeweiligen Sektorindizes. Zu den Verlierern zählten die Immobilien- und Minenwerte, am meisten musste allerdings die Technologiebranche abgeben, wo es zu einem Rückgang von rund 0,9% kam. Spitzenreiter im EuroStoxx Index war Sanofi , gestützt durch eine Kaufempfehlung durch die Deutsche Bank konnte der Pharmakonzern ein Tagesplus von 1,8% erzielen. Auch der Personalvermittler Adecco profitierte von einer positiven Analystenstimme was zu einem Kursanstieg von 1,8% führte. Einen sehr starken Tag hatte RWE , der deutsche Versorger konnte um 3,7% anziehen.

Ebenfalls knapp behaupten konnte sich der heimische Markt zum Wochen- und Monatsauftakt, der ATX erreichte einen Zuwachs von 0,1%, wobei auch in Wien der Handel als eher verhalten beschrieben wurde. Unter den größten Verlierern war Lenzing zu finden. Der Flughafen Wien konnte hingegen dank einer Kurszielerhöhung um 2,3% vorrücken. Voestalpine litt unter dem schwachen europäischen Rohstoffsektor und musste einem Abschlag von 1,5% hinnehmen. Eher verhalten verlief der Handelstag für die Bankentitel, die Raiffeisen musste einen Abschlag von 0,9% hinnehmen, die Bawag beendete den Handel mit einer 0,5% tieferen Notierung, lediglich die Erste Group konnte mit einem Minus von 0,1% nahezu unverändert zum Wochenausklang schliessen. Unterschiedlich verhielten sich die Ölwerte, während die OMV um 1,3% anziehen konnte, kam es bei Schoeller Bleckmann zu einem Rückgang von 1,9%.

AT&S litt unter der allgemeinen europaweiten Schwäche des Sektors und war mit einem Minus von 2,8% einer der schwächsten Titel des gestrigen Handelstages. Ebenfalls zu den Verlierern zählte Do & Co, für das Cateringunternehmen endete der Tag mit einer um 2,0% tieferen Schlussnotierung. Zu den Gewinnern des Tages zählte Andritz , der Anlagenbauer konnte sich gleich um 3,1% verbessern. Auch Frequentis war in der Gunst der Investoren weiter hoch oben angesiedelt, gestern kam es zu einem Zuwachs von 1,5%. Und auch Porr war gesucht, das Bauunternehmen konnte einen Tagesgewinn von 1,4% für sich verbuchen.

Nachgeben musste gestern der Ölpreis, bei Brent betrug das Minus 2,9%, bei WTI gab es feiertagsbedingt keinen Handel. Gold hatte einen eher ruhigen Handel, gegen Ende des Tages wurden rund 1.530 US-Dollar für eine Unze des Edelmetalls gezahlt. Der Handel zwischen Euro und US-Dollar zeigte wenig Bewegung, gegen Abend fand das Währungspaar einen Kurs bei einem Wert von rund 1,097.

Vorbörslich sind die Märkte heute Dienstag in Europa nahezu unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen präsentieren ebenfalls wenig verändert. Makroökonomisch stehen heute in Europa die Erzeugerpreise, in den USA Markit PMI verarbeitendes Gewerbe, ISM verarbeitendes Gewerbe sowie Bauinvestitionen im Fokus der Märkte. Unternehmensseitig erwarten wir heute in Österreich die Geschäftszahlen von Zumtobel (siehe unten).

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Zumtobel Group

Der heimische Lichttechnikproduzent Zumtobel präsentierte heute seine Ergebnisse zum Q1-2019/20. Der Gruppenumsatz stieg infolge positiver Währungseffekte im Vergleich zum Vorjahr um 1,1% auf €296,4 Mio. zurück. Das Segment Lighting wies ein positives Wachstum von 1,4% auf während das Components Segment sich nahezu stabil entwickelte (-0,1% YoY). Insbesondere die Kernmärkte der DACH-Region konnten ein erfreuliches Umsatzplus von €4,9 Mio erzielen. Ebenso trugen Asien und die USA sowie die Länder Osteuropas zum Umsatzwachstum bei. Hinter den Erwartungen hingegen blieb die Geschäftsentwicklung in den Ländern des Mittleren Ostens. Während sich das um Sondereffekte bereinigte EBIT um 58,4% auf €15,8 Mio. verbesserte, nahezu vervierfachte sich das Periodenergebnis auf €10,9 Mio. Die um Sondereffekte bereinigte EBIT-Marge konnte aufgrund von Effizienzsteigerungen und Einsparmaßnahmen in Kombination mit einem leichten Umsatzwachstum im Lighting Segment von 2,5% auf 5,2% zulegen. Für das laufende Geschäftsjahr 2019/20 erwartet das Unternehmen – trotz eines schwächelnden Marktumfelds – ein leichtes Umsatzwachstum sowie eine Verbesserung der bereinigten EBIT-Marge auf 3-5% (Geschäftsjahr 2018/19 2,4%). Das Mittelfristziel einer EBIT-Marge von circa 6% bis zum Geschäftsjahr 2020/21 bleibt weiter aufrecht.

Q1-2019/20: Umsatzerlöse: €296,4 Mio. (Vj. 293,1); EBIT: €15,4 Mio. (Vj. 7,3); Periodenergebnis: €10,9 Mio. (Vj. 2,8)



(03.09.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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