ATX-Trends: Bawag, Flughafen Wien, Immofinanz, KapschTrafficCom, Valneva, Strabag ...

Mit leicht positiver Tendenz endeten die wichtigsten europäischen Indices am gestrigen Handelstag, zwischenzeitlich erzielte Zuwächse mussten teilweise wieder abgegeben werden. Die schweren Zwischenfälle mit zwei Handelsschiffen nahe der iranischen Küste sorgten für etwas Beunruhigung, profitieren konnten davon die Ölpreise und die Aktien von Reedereien, da mit einem Anstieg der Frachtraten gerechnet wird. Die Papiere der norwegischen Reederei Frontline gingen um 9,6% nach oben, Hapag-LLoyd konnte sich 4,8% befestigen. Die europäischen Ölfirmen konnten hingegen kaum Profit aus den steigenden Rohstoffpreisen ziehen, am besten reagierte noch Eni mit einem Zuwachs von 0,6%. Enel konnte gestern um 1,7% vorrücken, JPMorgan hatte die Aktie des italienischen Versorgers mit einer „Overweight“ Einstufung in die Bewertung aufgenommen.

Die Versteigerung der 5G-Lizenzen wurde abgeschlossen, die Kosten lagen schlussendlich gut 50 Prozent über den ursprünglichen Erwartungen, dadurch schwanden die Kursgewinne der beteiligten Telekomunternehmen bis Handelsschluss fast zur Gänze. Der Batteriehersteller Varta schloss die angekündigte Kapitalerhöhung zur Erweiterung der Produktionskapazitäten erfolgreich ab, der Titel konnte zwischenzeitlich nahezu zehn Prozent zulegen und handelte nahe eines Rekordhochs, schliesslich konnte ein Plus von 6,3% in den Schluss mitgenommen werden. Der Metallkonzern Aurubis hat seinen Chef kurz vor dem geplanten Weggang freigestellt und erklärte zudem ein großes Investitionsprojekt für beendet, in Summe bedeutete das ein Minus von 6,0% für den Titel, wobei es gegen Handelsende noch zu einer Erholung von den zwischenzeitlichen Tiefständen kam.

Leichte Kursgewinne gab es gestern in Wien, der ATX schloss mit einem Plus von 0,2%, der Handel verlief in eher ruhigen Bahnen. Die Meldungslage zu den einzelnen Unternehmen blieb weiterhin recht dünn. Immofinanz meldete den geplanten Kauf des rund 220 Meter hohen Warschauer Bürohauses Warsaw Spire, der Kaufvertrag soll in Kürze unterzeichnet werden, es fehlt allerdings noch das grüne Licht seitens der polnischen Kartellbehörde, das Immobilienunternehmen konnte den Tag mit einem Plus von 1,1% beenden. Kapsch TrafficCom konnten den Kursverlust des Vortages zu einem guten Teil wettmachen, gestern gab es ein Plus von 3,0% für den Mautsystemanbieter. Gesucht waren gestern in Wien auch die Bauunternehmen, Porr beendet den Handel mit einem Aufschlag von 2,2%, Strabag konnte sich um 1,0% verbessern.

Unterschiedlich verlief der Tag für die Bankenwerte, die Raiffeisenbank war mit einem Plus von 1,0% am stärksten, die Erste Group musste 1,0% abgeben, für die Bawag ging es 1,2% nach Süden. Schoeller-Bleckmann reagierte mit einem Plus von 1,7% wieder relativ deutlich auf die Veränderungen im Rohstoffpreis, die OMV konnte da nicht ganz mithalten und verzeichnete einen deutlich geringeren Zuwachs von 0,7%. Gesucht war unter anderem auch die Telekom Austria mit einem Gewinn von 1,8%. Der Flughafen Wien wurde von den starken Verkehrszahlen und dem deutlich gestiegenen Passagieraufkommen in Wien im Monat Mai nicht beflügelt und schloss mit einer unveränderten Notierung. Zu den Gewinnern des Tages zählten auch EVN mit einem Zuwachs von 1,5% und Palfinger , für den Kranhersteller ging es in gleichem Ausmaß nach oben. Weiter schwach präsentiert sich Valneva , auch gestern ging es für den Impfstoffhersteller 2,1% nach unten.

Nicht wirklich aus der Ruhe bringen liessen sich die Märkte in den USA von den geopolitischen Spannungen, vielmehr wurde die kurze Schwächephase der letzten Tage für Käufe genutzt. Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten, ein unerwartet starker Rückgang der Preise auf importierte Waren und mehr Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe als angenommen, beflügelten die Zinsphantasie und halfen den Märkten nach oben. Der Dow Jones endete mit einem Aufschlag von 0,4%, der S&P 500 konnte genauso viel zulegen und der Nasdaq 100 schloss 0, 5% stärker. Ölwerte erholten sich nach den Abgaben der letzten Tage, ExxonMobil erzielte ein Plus von 0,9%, bei Chevron ging es 0,6% nach oben. Walt Disney konnte dank einer deutlichen Erhöhung des Kurszieles durch Morgan Stanley wieder Tuchfühlung mit den Rekordständen aufnehmen und war mit einem Plus von 4,4% Spitzenreiter im Dow Jones.

Die noch nicht lange an der Börse notierten Fahrdienstvermittler Uber und Lyft profitierten von der positiven Einstufung eines Analysten. Beide Werte wurden mit „Outperform“ eingestuft, beiden Unternehmen wurde einiges an Potential zugestanden und vor allem sollte die Profitabilität schneller erreicht werden als allgemein angenommen. Für Uber ging es 5,1% nach oben, Lyft konnte sich um 4,8% verbessern.

Die Ölpreise verzeichneten auf Grund der Spannungen zwischen dem Iran einerseits und USA und Saudiarabien andrerseits ein Plus, wobei aber ein Teil der Gewinne im späten Handel wieder abgegeben werden musste, sowohl Brent als auch WTI schlossen 2,2% höher. Gold bewegte sich fast während des gesamten Handelsverlaufes stetig nach oben und wurde gegen Abend bei rund 1.342 US-Dollar gehandelt. Der Euro verlor leicht an Boden gegen den US-Dollar, das Währungspaar fand gegen Ende des Tages einen Kurs bei einem Wert von rund 1,1275.

Vorbörslich erwarten wir die Börsen in Europa heute Freitag nahezu unverändert. Die asiatischen Märkte präsentieren sich gemischt. Auf der Unternehmensseite präsentiert DO&CO heute das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2018/2019. Immofinanz gab gestern den Ankauf einer Büroimmobilie mit einer Gesamtnutzfläche von rund 71.600 m² zu einem vereinbarten Immobilienwert von rund EUR 386,0 Mio. (vorbehaltlich der Genehmigung der polnischen Kartellbehördeunten) bekannt. Makroseitig erwarten wir heute Verbraucherpreise und Industrieaufträge in EU-Ländern, in den USA werden die Industrieproduktion, Kapazitätsauslastung, Uni of Michigan Verbrauchervertrauen und die Lagerbestände veröffentlicht.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Immofinanz

Immofinanz erwirbt den Warsaw Spire Tower

Ankauf der Büroimmobilie mit einer Gesamtnutzfläche von rund 71.600 m² zu einem vereinbarten Immobilienwert von rund EUR 386,0 Mio. vorbehaltlich der Genehmigung der polnischen Kartellbehörde.
Erwartete Mieterlöse von rund EUR 19,6 Mio. pro Jahr. Multitenant-Tower ist voll vermietet, durchschnittliche Restlaufzeit der Verträge knapp fünf Jahre.



(14.06.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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