ATX-Trends: RBI, Lenzing, Polytec, AT&S, Strabag, voestalpine ...

Am Tag nach dem Osterwochenende schafften es die wichtigsten Indices nach einem lange Zeit lustlosen Handel gegen Ende doch noch ins Plus. Einzig die Londoner Börse präsentierte sich stärker, hier halfen vor allem die Kursgewinne einiger großer Ölfirmen, die vom steigenden Preis für den Rohstoff profitierten. Der Index der Ölfirmen war europaweit der stärkste und konnte 2,0% zulegen. Mit Mai will die US-Regierung die Ausnahmeregelungen für acht Staaten in Bezug auf Ölimporte aus dem Iran beenden. Ans andere Ende des Kurstableaus rutschten die Autobauer und –zulieferer mit einer Einbusse von mehr als 1,0%. Schwach waren auch die Banken mit einer Abgabe von 1,0%, hier belastete eine Studie von Ernst & Young, der zufolge die europäischen Unternehmen deutlich weniger profitabel sind als die Konkurrenz aus den USA.

Unter den Einzelwerten sorgte unter anderem Thomas Cook für einiges Aufsehen, bei dem zuletzt schwer unter Druck geratenen Reiseveranstalter brachten Übernahmespekulationen den Aktienkurs gestern 17,9% nach oben. Ahold Delhaize leidet unter den Streiks bei seiner US-Kette und musste den Ausblick zurücknehmen, das brachte dem Handelsunternehmen ein Minus von 3,2%. Eine negative Analystenstudie, die auf Grund des globalen Preisdrucks schwindende Margen sieht, brachte für ArcelorMittal gestern eine Einbusse von 2,8%. Eine Berg- und Talfahrt erlebte Wirecard , nachdem die deutsche Finanzaufsicht Bafin die Leerverkaufseinschränkungen aufgehoben hatte, startete der Titel mit einem Minus von mehr als acht Prozent, um danach aber ins Plus zu drehen und einen Tagesgewinn von 2,8% zu erzielen. Fresenius profitierte von der europaweiten starken Sektorennachfrage und war mit einem Zuwachs von 2,9% bester Wert im deutschen Dax . Noch besser erging es dem Laborausrüster Sartorius mit einem Plus von 5,1%. Lufthansa litt unter den Terroranschlägen in Sri Lanka und dem Ölpreisanstieg und musste 2,0% abgeben.

Nach einer Reihe von Gewinntagen musste die heimische Börse gestern leicht nachgeben, der ATX beendete den Handel mit einem Abschlag von 0,1%. Insgesamt verlief der Handel in Wien weiter sehr ruhig, kursbewegende Konjunkturdaten waren Mangelware. Auch in Wien verzeichneten Ölunternehmen deutliche Gewinne, Schoeller-Bleckmann setzte sich mit einem Plus von satten 5,4% an die Spitze des Index, auch OMV konnte sich um 3,1% verbessern. Hier half zusätzlich eine Anhebung des Kursziels durch die Erste Group , die Kaufempfehlung wurde ebenfalls beibehalten. Unter Druck gerieten die Banken, die Raiffeisen Group konnte mit einem Minus von 0,6% die Verluste noch in Grenzen halten, die Bawag verlor mit 1,6% Abschlag etwas deutlicher, die Erste Group war gestern das schwächste Unternehmen in diesem Sektor und notierte zu Handelsschluss 1,7% tiefer als vor dem Wochenende. Gesucht waren auch die Bauwerte, Porr konnte 1,7% zulegen, Strabag erzielte ein Plus von 0,5%. Hoch oben in der Gunst der Investoren rangierte Lenzing , der Faserhersteller konnte bereinigt um den Dividendenabschlag 4,1% zulegen. Auch AT&S zählte zu den Favoriten und konnte sich um 3,8% befestigen. Weiter nach oben ging es auch gestern für Polytec , zum Ende des Handels stand für den Autozulieferer ein weiterer Zuwachs von 3,1% zu Buche. Abgesehen von den Banken rutschte von den Schwergewichten auch voestalpine relativ deutlich ab, das Minus von 1,4% war auch den schwachen Tagesergebnissen der europäischen Mitbewerber geschuldet. Ebenfalls unter Druck gerieten einige Immobilienunternehmen, Warimpex schloss mit einem Abschlag von 2,3%, S immo verbilligte sich um 1,4%.

Überwiegend gut aufgenommene Geschäftszahlen und erfreuliche Daten vom Immobilienmarkt haben der Wall Street am Dienstag Schwung gegeben. Der Dow Jones befestigte sich um 0,6%, der S&P 500 konnte 0,9% zulegen und der Nasdaq 100 erreichte sogar ein neues Rekordhoch und notierte zum Börsenschluss 1,3% höher als am Ende des Vortags. Besonders deutlich fielen die Kursaufschläge in der Technologiebranche aus. Die Aktien von Twitter schossen dank überraschend guter Zahlen für das erste Quartal 15,6% hoch. Damit erreichten sie den höchsten Stand seit dem Kurseinbruch im vergangenen Juli. Neben Umsatz und operativem Ergebnis war auch die Durchschnittszahl der Abonnenten, die den Nachrichtendienst täglich nutzen, überraschend hoch ausgefallen. Qualcomm befindet sich weiter im Aufwärtstrend, gestern gab es ein weiteres Kursplus von 5,8% dank einer Aufstufung des Halbleiterunternehmens auf „Overweight“ durch Morgan Stanley. Ebenfalls mit seinen Zahlen überzeugen konnte der Spielzeughersteller Hasbro, der Aktienkurs sprang 14,2% nach oben. United Technologies lieferte ebenfalls ein besseres Ergebnis als erwartet und setzte sich mit einem Plus von 2,3% an die Spitze des Dow Jones. Nur knapp dahinter rangierte Coca-Cola mit einem Zuwachs von 1,7%, hier war der Start ins Jahr um einiges stärker als allgemein angenommen. Procter & Gamble konnte aus dem guten Ergebnis hingegen keinen Zuwachs erzielen, nachdem sich der Titel in letzter Zeit sehr gut entwickelt hatte wurden nach der Zahlenpräsentation Gewinne realisiert und der Konsumgüterhersteller schloss mit einem Minus von 2,7%. Der Telekomkonzern Verizon machte ebenfalls gute Gewinne, allerdings fiel die Anzahl der Neukunden enttäuschend aus was den Titel 2,1% absinken liess.

Öl präsentierte sich weiter in der Aufwärtsbewegung, Brent schloss 0,6% stärker, WTI erzielte ein Plus von 0,9%. Gold musste in einem leicht bewegten Handel etwas abgeben und wurde gegen Abend bei einem Kurs von 1.272 US-Dollar gehandelt. Der Euro erzielte nach den starken Daten vom US-Immobilienmarkt einen leichten Einbruch im Handel gegen den US-Dollar, gegen Ende des Tages erreichte das Währungspaar einen Wert von rund 1,122.

In Europa sind die Märkte vorbörslich etwas schwächer indiziert. Auch in Asien schliessen die Börsen mit leichten Verlusten. Von der Unternehmensseite gibt es in Österreich heute keine Meldungen. Von der Makroseite gibt es heute um 10 Uhr das IFO-Geschäftsklima in Deutschland. 



(24.04.2019)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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