ATX-Trends: Lenzing, Uniqa, ams ... (Wiener Privatbank)

Die Börsen konnten gestern wieder zulegen: Analysten verwiesen auf günstige Konjunktur- und Unternehmensdaten sowie gute Vorlagen aus China. Der deutsche Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes ist im Juli überraschend stark gestiegen. Im Unternehmensbereich verläuft die Berichtssaison überwiegend positiv. Peugeot stiegen nach unerwartet guten Geschäftszahlen um 15 Prozent. Besonders positiv überraschte die Tochter Opel mit einem operativen Gewinn von gut einer halben Milliarde Euro. Im Windschatten stiegen auch die anderen Autoaktien. Der zuletzt stark gedrückte Stoxx-Index konnte sich um 2,6 Prozent erholen. Noch stärker nach oben ging es nur mit den Rohstoff-Titeln, deren Branchenindex 4,8 Prozent gewann. Marktteilnehmer erklärten dies mit Plänen Chinas für neue Infrastrukturprogramme. Von diesen könnte die Rohstoffnachfrage angekurbelt werden. Anglo American stiegen um 5,6 Prozent, BHP um 5,7 Prozent, und Rio Tinto zogen um 4,7 Prozent an. Dritter großer Gewinner war der Bankenindex mit einem Anstieg von 2,2 Prozent. Bankaktien hatten bereits am Vortag in den USA dank wieder deutlich gestiegener Zinsen am Anleihemarkt zu den Gewinnern gehört. Zudem legte die UBS gute Zahlen vor. Für die Aktie ging es um 4,3 Prozent nach oben. Ams stiegen nach überzeugend ausgefallenen Zahlen um 3,5 Prozent, STMicro vor dem Quartalsbericht am Mittwoch um 4,1 Prozent. Der ATX gewann 1,5 Prozent, u.a. gekauft wurden Erste Bank (+2,7 Prozent), Uniqa (+2,6 Prozent) und Lenzing (+2,5 Prozent).

In den USA legten die Börsen ebenso zu: die Berichtssaison lieferte die entscheidenden Impulse, denn das zweite Quartal lief bei der großen Mehrheit der Unternehmen rund. Bislang übertrafen 91 Prozent aller Unternehmen die Gewinnerwartungen, 75 Prozent schafften das beim Umsatz. Alphabet kletterten um 3,9 Prozent auf ein Rekordhoch, zogen aber nur zeitweilig den gesamten Technologiesektor mit nach oben. Die Google -Mutter hatte trotz einer heftigen EU-Kartellstrafe die Markterwartungen klar übertroffen. Im Schlepptau stiegen Facebook um 1,8 und Amazon um 1,5 Prozent. Der Nasdaq -Composite markierte beflügelt durch Alphabet ein Allzeithoch, ehe er von Gewinnmitnahmen ins Minus gedrückt wurde. Eli Lilly übertraf die Markterwartung, worauf die Aktie um 5 Prozent zulegte. United Technologies hob den Ausblick an, was für ein Kursplus von 3,8 Prozent sorgte. Für Verizon ging es nach einem Zahlenausweis über der Markterwartung um 1,5 Prozent nach oben. Ebenfalls gut kamen Geschäftszahlen und Ausblick von 3M an. Die Aktie gewann 0,9 Prozent. Whirlpool brachen um 14,5 Prozent ein, weil Sonderbelastungen und höhere Kosten das Unternehmen zu einer Gewinnwarnung. zwangen. Deere zogen um 3,2 Prozent an. Sie profitierten von Trumps Plänen, Subventionen in die Landwirtschaft zu pumpen, um die Folgen der Gegenzölle auf US-Agrarerzeugnisse zu dämpfen.

Die Frühindikatoren für die deutsche Konjunktur dürften im Juli erneut gefallen sein, weil die eskalierenden Handelskonflikte die Stimmung der Unternehmen trüben. Nachdem sich das Ifo-Geschäftsklima zuletzt etwas stabilisierte, rechnen von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen mit einem Rückgang von 0,3 auf 101,5 Punkte. Für die Lagebeurteilung sagen die befragten Ökonomen einen Rückgang von 0,4 auf 104,7 Zähler voraus, für die Geschäftserwartungen sogar von 0,5 auf 98,1 Punkte. Trotz der zuletzt etwas besseren Daten halten die Volkswirte der Deka-Bank die politischen Risiken derzeit für dominant. "Der Handelsstreit ist Anfang Juli mit der gegenseitigen Verhängung von Zöllen durch die USA und China in eine neue Runde gegangen, und noch in diesem Monat könnte das Eskalationsrad weiter gedreht werden", sagen die Experten, die einen deutlich stärkeren Rückgang auf 101,1 Zähler erwarten. Seit Dezember 2017 befinde sich das Ifo-Geschäftsklima im Abwärtstrend. Die Ökonomen der Commerzbank prognostizieren einen Rückgang auf 101,5 Punkte und verweisen ebenfalls auf den Handelsstreit mit den USA. Für das zweite Halbjahr sei deshalb mit einem etwas schwächeren Wirtschaftswachstum in Deutschland und im Euroraum zu rechnen. "Allerdings sind wir überzeugt, dass es sich nur um eine Wachstumsdelle handelt. Denn abgesehen vom Handelskonflikt sind die monetären Rahmenbedingungen weiterhin äußerst günstig.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus.  Von der Makroseite wird heute der ifo  veröffentlicht. In den USA werden heute noch u.a. BoeingCoca-Cola Facebook, Ford berichten.

UNTERNEHMENSNACHRICHTEN

Telekom Austria

meldete gestern nachbörslich die Ergebnisse zum zweiten Quartal 2018 (die meisten Ergebnisse waren aufgrund vom Trading Statement vom 17.7 bereits bekannt). Die Umsatzerlöse des Konzerns stiegen um 1,3 % (berichtet: +1,5 %), in erster Linie infolge höherer Erlöse aus dem Verkauf von Endgeräten und der soliden Entwicklung des Festnetzgeschäfts für Privatkunden. Ohne Berücksichtigung von Währungs- und geringen Einmaleffekten nahmen die Umsatzerlöse des Konzerns um 2,3 % zu (berichtet: +2,5 %), mit einem Anstieg der Erlöse aus Dienstleistungen in allen Märkten mit Ausnahme von Slowenien. Die starke Vergleichsperiode, das 2. Quartal 2017, wurde durch projektbezogene Umsatzerlöse und einige Rückstellungsauflösungen in Österreich positiv beeinflusst. In Verbindung mit höheren Investitionen in A1 Digital und einem negativen Währungseffekt im 2. Quartal 2018 führte dies zu einem Rückgang des EBITDA des Konzerns um 0,9 % (berichtet: –0,8 %). Ohne Einmaleffekte erhöhte sich das EBITDA des Konzerns geringfügig um 0,2 % (berichtet: +0,3 %), mit einem starken Beitrag der CEE-Märkte, der die Investitionen in A1 Digital kompensierte; Österreich erzielte trotz der starken Vergleichsperiode ein annähernd stabiles Ergebnis (-0,5 %).
Das Nettoergebnis stieg im 2. Quartal 2018 ohne die Markenwert-Abschreibungen aus dem Rebranding in Höhe von 72,4 Mio. EUR um
15,9 % (berichtetes Nettoergebnis für das 2. Quartal 2018: 58,0 Mio. EUR; 2. Quartal 2017: 112,5 Mio. EUR). Der berichtete Free Cashflow legte im 1. Halbjahr 2018 um 35,4 % auf 205,7 Mio. EUR zu. Hauptgrund hierfür waren geringere Zinszahlungen und niedrigere Zahlungen für Anlagenzugänge sowie die operative Verbesserung.  Ausblick der Gruppe für 2018 unverändert: Umsatzwachstum von 1–2 % (auf berichteter Basis), CAPEX1 von rund 750 Mio. EUR.



(25.07.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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