ATX-Trends: Wolford, OMV, Erste Group, Uniqa, Verbund, voestalpine ... (Wiener Privatbank)

Teilweise aufholen konnten Europas Börsen am gestrigen Handelstag die am Vortag erlittenen Verluste und knüpften damit an die vorangegangene Erholung an. Offenbar reichte es den Anlegern, dass China im eskalierenden Handelsstreit mit den Vereinigten Staaten bisher auf eine ähnlich aggressive Wortwahl wie die US-Führung verzichtet. So gab es deutliche Zuwächse für alle wichtigen Indices. An der Spitze des Kurstableaus standen Medienaktien. Angeführt von Sky , das auf Grund des fortgesetzten Bieterkampfes um den Bezahlsender auch gestern ein Plus von 3,4% erringen konnte, legte der gesamte Sektor 2,3% zu. Schlusslicht waren gestern die Telekommunikationsaktien, die mit einem Minus von 0,2% zu den wenigen Verlierern des Handelstages zählten. Der Billigflieger Norwegian konnte im zweiten Quartal überraschenderweise schwarze Zahlen präsentieren, das wurde von den Anlegern mit einem Kursanstieg von 1,9% honoriert. Gerresheimer meldete zwei Großaufträge und die Übernahme eines Herstellers in der Schweiz, der Aktienkurs schnellte dadurch 7,6% nach oben. Rheinmetall profitierte von der Aussicht auf steigende Verteidigungsausgaben nach dem Nato-Gipfel, die Aktie kletterte 5,2% nach oben. Südzucker wurde nach der Ergebnisvorlage verkauft, dass neben dem erwarteten schwachen Zuckergeschäft auch die Spezialitätensparte Schwierigkeiten hatte brachte den Titel 5,2% nach unten.

Positiv schliessen konnte auch die Börse in Wien, der Erholungstrend liess auch hier die Investoren zugreifen und den ATX 0,6% stärker schliessen. Gesucht war unter anderem OMV mit einem Plus von 2,4%, Schoeller-Bleckmann hingegen konnte aus der Erholung der Ölpreise keinen Profit ziehen und musste 1,0% schwächer schliessen. Positiv verlief der Tag auch für die Bankenwerte, Raiffeisen verzeichnete einen Zuwachs von 1,8%, Bawag schloss 1,2% höher, nur die Erste Group konnte nicht ganz mithalten und verzeichnete einen Anstieg von lediglich 0,2%. Zu den Gewinnern des Tages zählte auch Verbund wo der Kurs zum Ende des Handels 2,5% höher notierte. Dagegen rutschten die Aktien von voestalpine um 3,4% ab und belegten damit den letzten Platz auf der Wiener Kurstafel. Wegen illegaler Preisabsprachen und des Austauschs wettbewerblich sensibler Informationen hat das deutsche Bundeskartellamt empfindliche Geldstrafen gegen einige Konkurrenten verhängt, voestalpine diente als Kronzeuge und ging straffrei aus. Positiv verlief der Tag für die Versicherer, die Vienna Insurance Group schloss 0,7% höher, Uniqa verzeichnete ein Plus von 0,9%.

Auch die Wall Street konnte sich am gestrigen Handelstag von den Vortagsverlusten deutlich erholen, alle drei wichtigen Indices schlossen deutlich im Plus. Der Nasdaq 100 konnte gar eine neue Rekordmarke erzielen und beendete den Handel 1,7% höher. Auch hier war die Erleichterung darüber spürbar, dass China im Handelsstreit auf eine weitere Eskalation im Moment verzichtet, zusätzlich unterstrichen gestern vorgelegte Konjunkturdaten die ausgezeichnete Verfassung der amerikanischen Wirtschaft. Broadcom zeigt nach der gescheiterten Übernahme des Rivalen Qualcomm jetzt Interesse an CA Technologies und legte eine Kaufofferte vor, das brachte den Aktienkurs des umworbenen Unternehmens 18,7% nach oben. Broadcom hingegen sackte um 13,8% ab. Delta Air Lines musste das Jahresziel senken, trotzdem gab es ein Kursplus von 1,8%. Die Aktie hatte bereits am Vortag nach der Senkung des Jahreszieles des Konkurrenten American Airlines deutlich abgeben müssen. Der Dialysespezialist Davita profitierte von der Aussicht auf steigende Zuschüsse für Dialyse-Patienten durch die Gesundheitsbehörde und konnte den Tag mit einer 2,7% höheren Notierung beenden.

Leicht erholt zeigten sich die Ölpreise nach dem Kursrutsch des Vortages, Brent legte 1,4% zu, WTI schloss nahezu unverändert. Gold tendierte in einem ruhigen Handel leicht stärker, am späten Abend wurde das Edelmetall bei rund 1.247 US-Dollar gehandelt. Nach einem eher ruhigen Handel notierte der Euro gegen den US-Dollar am Ende des Tages nahezu unverändert bei einer Marke von 1,167.

Vorbörslich sind die europ. Börsen leicht positiv indiziert.  Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite ist es relativ ruhig. Von der Unternehmensseite berichten heute in den USA Citigroup, JP Morgan Chase und Wells Fargo .

Wolford  hat heute ihren Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2017/18 (Mai 2017 bis April 2018) vorgelegt. Der Umsatz der Wolford Gruppe sank im Geschäftsjahr 2017/18 um 3,4% auf 149,07 Mio. EUR, bereinigt um Währungseffekte beträgt das Minus 1,4 %. Im Zuge des systematischen Abbaus laufender Kosten verbesserte sich das operative Ergebnis (EBIT) um 6,5 Mio. EUR auf -9,22 Mio. EUR, das Jahresergebnis nach Steuern lag bei -11,54 Mio.EUR nach -17,88 Mio. EUR im Vorjahr.
 
Der Ausblick wurde bestätigt: Das Management hat im abgelaufenen Geschäftsjahr wichtige Grundlagen geschaffen, um operativ wieder schwarze Zahlen (EBIT) schreiben zu können. Allein die Personalkosten sind im Geschäftsjahr 2017/18 nachhaltig um 6,35 Mio. EUR gesunken, zudem entfallen einmalige Kosten im Zusammenhang mit der Restrukturierung. Im laufenden Geschäftsjahr wird für die Kundin die Neuausrichtung des Markenauftrittes und ein verbessertes Einkaufserlebnis sichtbar werden.



(13.07.2018)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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