Infineon hervorragend aufgestellt (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Der Dax-Konzern setzt seine Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahren fort: Infineon konnte die Umsätze in allen vier Geschäftsbereichen Automotive, Industrial Power Control, Power Management & Multimarket und Chip Card & Security steigern. Eine gestiegene Netto-Cash-Position verschafft zudem größeren Spielraum für weitere Zukäufe, berichtet das Handelsblatt.

Seit der Vorstandschef Reinhard Ploss vor sieben Jahren die Führung von Infineon übernahm, ging es bergauf. Im Geschäftsjahr 2017, welches am 30. September endete, lag die operative Rendite bei 17,1%. In den zwei Jahren zuvor erreichte der Konzern ca. 15%. Die Anleger profitieren: Die Dividende stieg dieses Jahr um 14% auf EUR 0,25 je Aktie. Auch der Umsatzerlös wuchs um 9% auf ca. EUR 7 Mrd.. Der Jahresüberschuss liegt bei EUR 790 Mio. und legte somit um 6% ggü. dem Vorjahr (EUR 743 Mio.) zu. Aufgrund der gestiegenen Steuern, wuchs der Gewinn jedoch nicht so stark wie der Umsatz.

Umsätze stiegen in jedem Segment

Alle vier Segmente Automotive, Industrial Power Control, Power Management & Multimarket und Chip Card & Security haben im abgelaufenen Jahr zugelegt.

Das Segment Automotive erzielte ein Umsatzplus von 13%. 42% aller Erlöse kommen aus diesem Geschäftsbereich. Mit einer Marge von 15,9% hat das Autogeschäft deutlich zugelegt, bleibt aber weiterhin unter dem Konzerndurchschnitt, da viel Geld in Forschung und Entwicklung gesteckt wird. So möchte der Konzern gut aufgestellt sein, um im Geschäft mit Chiptechnologie für selbstfahrende Autos und Elektrofahrzeuge eine führende Marktposition zu erreichen. 2021 rechnet Infineon (WKN: 623100 / ISIN: DE0006231004) mit einem Aufschwung in diesem Gebiet, wenn die strengen Abgasrichtlinien der EU gelten.

Die Sparte Industrial Power Control produziert Halbleiter und deren wuchs 13%. Die Marge stieg um fast 3% auf 15,2% aufgrund von höheren Erlösen sowie geringeren Anlaufkosten der Fabrik in Malaysia.

Das Segment Power Management & Multimarket vertreibt Komponenten für den Mobilfunk und für Computerhersteller. Es erzielte einen Umsatzwachstum von 5% und ist für fast ein Drittel des Konzernumsatzes verantwortlich. Die Marge stieg stark auf 19,9% und liegt somit deutlich über der aller anderen Segmente.

Das kleinste Segment Chip Card & Security konnte seinen Umsatz nur um 1% steigern. Das liegt daran, dass die wichtigen Märkte USA und China mit chipbasierten Bezahlkarten langsam gesättigt sind. Die Marge sinkte von 19,2% auf 17,5%. Gründe hierfür sind Neueinstellungen in der Forschung, höhere Entwicklungskoten und ein vergrößertes Kundenportfolio.

Investitionen steigen

Im Geschäftsjahr 2016 verbuchte das Unternehmen aufgrund der größten Akquisition der Firmengeschichte von International Ratifier lediglich eine Netto-Cash-Position von EUR 471 Mrd.. Dieser stieg im vergangenen Geschäftsjahr auf EUR 618 Mrd. Dies verschafft größeren Spielraum für weitere Zukäufe. Ploss packt ca. eine Milliarde Euro in Investitionen, was vor allem in die Werke floss. Somit stieg die Investitionsquote um 14%. Ein Viertel des Umsatzes stammt aus China. Sollte dessen Konjunktur abkühlen, könnte es das Unternehmen beeinträchtigen. Auch der momentan schwache Dollar stellt eine Herausforderung dar, da die Branche überwiegend in US-Währung abrechnet und der Konzern so unter dem starken Euro leidet…

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die CASMOS Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.



(28.02.2018)

Infineon, (© finanzmarktfoto.at/Martina Draper)


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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