Weiterhin eher abwartende Haltung der Investoren in Europa: während die europäischen Börsen von einem anziehenden Euro ins Minus gedrängt wurden, konnten die Börsen in den USA dank des nachgebenden Dollars ein leichtes Plus erzielen. Der Wechselkurs war auch gestern das einzige, was die Märkte bewegte, Konjunkturdaten waren vor allem in Europa Mangelware und die Umsätze verblieben nach wie vor sehr gering. In Europa waren vor allem Minenwerte gefragt, anziehende Rohstoffpreise verliehen hier Rückhalt und liessen den Sektor gestern um weitere 0,4% steigen. Glencore und Rio Tinto waren auch die stärksten Titel im Stoxx50 Index mit 0,8% beziehungsweise 1,4% Tagesgewinn. Am anderen Ende des Kurstableaus rangierten Telekom- und Technologieunternehmen, die 0,6% respektive 0,7% abgeben mussten. In Deutschland erregten die Aktien von Lanxess einiges Aufsehen, nachdem bekannt wurde dass sowohl Warren Buffett als auch der Staatsfonds von Singapur ihre Anteile aufgestockt hatten drehte die Aktie schlagartig ins Plus und erzielte einen Tagesgewinn von 1,8%.

Gegen das europäische Umfeld zulegen konnte gestern der ATX, wo schlussendlich ein Plus von 0,2% zu Buche stand, nachdem das Vorzeichen im Laufe des Tages mehrmals gewechselt hatte. Bei den Einzelwerten standen die Aktien der Strabag mit einem Plus von 3,5% an der Spitze des Prime Market. Direkt dahinter notierten FACC mit einem Kursaufschlag von 2,3%. Der Luftfahrtzulieferer steuert auf ein Jahresplus von rund 230 % zu. Von den ATX-Mitgliedern erzielten die BAWAG mit 1,4% und Andritz mit 1,3% deutliche Zuwächse. Auch für OMV ging es 1,2% nach oben. Abgeben musste hingegen voestalpine, hier stand am Ende des Tages in 1,2% niedrigerer Kurs zu Buche. S Immo gab bekannt, dass Ronny Pecik einen 10,2% Anteil von der Erste Group gekauft hatte und damit seinen Anteil auf 23% erhöht hatte. Der Titel ging knapp 0,2% schwächer aus dem Handel. Heute findet in Wien ein verkürzter Handel statt, die Schlussauktion wird bereits um 14’15 Uhr abgehalten.

Haupttreiber bei den leichten Zuwächsen in den USA war der nachgebende US-Dollar, aktuelle Konjunkturdaten hatten kaum Einfluss auf die Kurse. In der Region Chicago hatte sich der Geschäftsklimaindex im Dezember überraschend verbessert, die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wurden leicht höher als erwartet vermeldet. Die Papiere von Netflix  gewannen knapp 3,5 % dazu. Der Online-Filmanbieter hatte eine Zusammenarbeit mit dem zu Facebook  gehörenden Messengerdienst WhatsApp angekündigt. Mit Blick auf das Börsenjahr 2017 liefen von den im Dow-Jones-Index geführten Aktien die Titel des Flugzeugbauers Boeing mit einem Plus von 90 % am besten. Apple-Papiere kletterten um fast 50 % nach oben, Microsoft-Titel um fast 40 % Schwer gebeutelt mit minus 45 % wurden hingegen die Anteilscheine von General Electric . Der Dow legte bis zum vorletzten Handelstag dieses Jahres um gut 25 Prozent zu.

Öl konnte gestern wieder leicht zulegen, Brent schloss 0,4% stärker, WTI legte 0,3% zu. Weiter nach oben ging es für Gold, unterstützt durch den nachgebenden Dollar legte das Edelmetall stetig zu und wurde gegen Abend bei rund 1.294 Dollar gehandelt. Der Kurs des Euro hielt sich gestern beharrlich über der Marke von 1,19 Dollar, zum Höchststand wurde die Gemeinschaftswährung bei rund 1,195 zum Greenback gehandelt.

Vorbörslich sind die europ. Börsen unverändert indiziert. Die asiatischen Börsen schließen uneinheitlich. Von der Makroseite werden Inflationszahlen aus Deutschland veröffentlicht, von der Unternehmenseite ist es relativ ruhig.

Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

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