EUR/USD - Der Anfang der großen Trendwende (Gastautor, Christoph Scherbaum)

Lange drohte bei EUR/USD die Fortsetzung der übergeordneten Abwärtsbewegung in Richtung Parität. Doch das Paar hat sich in den letzten Wochen wie erwartet deutlich von seinen Tiefs gelöst und zuletzt eine Reihe mittelfristiger Kaufsignale ausgebildet. EUR/USD dürfte diesen Höhenflug weiter fortsetzen.

Seit Mitte April zeigte sich das Devisenpaar EUR/USD wie entfesselt und stieg bereits Ende Juli vorübergehend über den wichtigen Widerstand bei 1,187 USD an. Dieser Aufwärtstrend löst damit die Baisse seit dem Hoch vom 08.05.2014 bei 1,399 USD ab und hat charttechnisch betrachtet auf Sicht der kommenden Monate Ziele weit oberhalb des aktuellen Rallyhochs aktiviert.

Ausgangspunkt für die massive Kaufwelle war eine breitangelegte bullische Schulter-Kopf-Schulter-Formation unterhalb der Kursbarriere bei 1,085 USD, die von November 2016 bis Februar 2017 ausgebildet wurde. Dieses Trendwendemuster hatte sein Tief bei 1,034 USD im Januar dieses Jahres und wurde Ende März mit dem erstmaligen Anstieg über 1,085 USD aktiviert. Nach einem erneuten Rücksetzer, der diesmal bereits weit vor der wichtigen Unterstützung bei 1,045 USD von den Käufern gestoppt wurde, startete der fulminante Aufwärtstrend, der bislang Bestand hat. In dessen Verlauf wurden die Kurshürden bei 1,106 und 1,130 USD wie erwartet sehr zügig aus dem Weg geräumt und somit weitere Kaufsignale generiert.

Spätestens mit dem dynamischen Ausbruch über die 1,130 USD-Marke im Juni war die übergeordnete, mittelfristige Trendwende damit vollzogen und Ziele bei 1,164 und 1,187 USD aktiviert, die binnen weniger Handelstage erreicht wurden. Nach der Ausbildung des bisherigen Jahreshochs bei 1,191 USD setzte das Paar zwar leicht zurück. Doch spürbarer Abwärtsdruck ist trotz des deutlichen überkauften Zustands des Wertes bislang nicht zu verzeichnen.

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EUR/USD mit Blick in Richtung 1,204 USD & 1,224 USD

Die Bullen hätten sich bei EUR/USD jetzt zunächst eine korrektive Pause verdient, die an die Unterstützung bei 1,164 USD zurückführen könnte. Sollten die Käufer bereits auf diesem Niveau wieder in das Geschehen eingreifen bzw. den Wert ohne stärkere Korrektur direkt wieder in Richtung der 1,186 USD-Marke antreiben, wäre dies stark bullisch zu werten. Damit könnte das Währungspaar bereits in wenigen Tagen über die Widerstandszone von 1,187 bis 1,191 USD ansteigen und die nächste Aufwärtswelle initiieren. Das Ziel der Rally wäre dann der starke Widerstand bei 1,204 USD. Das markante Tief aus dem Juli 2012 könnte den Ansturm der Bullen vorübergehend abbremsen und für eine mehrwöchige Korrektur sorgen.

Umso bullischer wäre dagegen der dynamische Ausbruch über diese Marke zu werten. In diesem Fall hätte das Devisenpaar weiteres kurz- bis mittelfristiges Aufwärtspotenzial generiert und dürfte direkt bis 1,225 USD katapultiert werden. Nach einer kurzen Gegenbewegung könnte EUR/USD mittelfristig sogar bis 1,224 und 1,274 USD klettern. Sollte die Aufwärtsbewegung mit einer ähnlichen Dynamik wie in den letzten Wochen fortgesetzt werden, wäre außerdem ein Anstieg über die 1,300 USD-Marke denkbar.

Abgaben unter 1,164 USD würden den Aufwärtsimpuls seit April dagegen nicht gefährden, jedoch eine mehrtägige Gegenbewegung bis 1,145 USD nach sich ziehen. Diese Kreuzunterstützung sollte von den Bullen allerdings für die Wiederaufnahme des Aufwärtstrends und damit für einen Anstieg an das Jahreshoch genutzt werden. Andernfalls würde es bei einem Bruch der Marke zu einer Korrekturausweitung bis 1,130 USD kommen. Doch auch von dort aus könnte sich die Rally mittelfristig problemlos fortsetzen, denn das Ende der Aufholjagd bei EUR/USD wäre derzeit ohnehin erst bei Kursen unter 1,106 USD eingeläutet.

Quelle: Guidants

Autor: Thomas May, Chefredakteur bei GodmodeTrader.de

 



(11.08.2017)

Euro, Dollar, Banknoten - http://www.shutterstock.com/de/pic-258340211/stock-photo-two-leading-hard-currencies-us-dollar-and-euro.html, (© www.shutterstock.com)


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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