ATX-Trends: Gestern ging es weitgehend nach unten (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • In einem weltweit eher lauen Börsenklima haben die wichtigsten europäischen Indices gestern allesamt nachgegeben. Nachdem die Fed am Mittwoch wie erwartet die Zinsen angehoben und weitere Erhöhungen in den Raum gestellt hatte, stand gestern die Bank of England im Mittelpunkt des Interesses. In Großbritannien nimmt die Uneinigkeit der Währungshüter über ihre Politik zu. Der Leitzins wurde unverändert belassen, aber drei von fünf Mitgliedern votierten für höhere Leitzinsen. Bei den Einzelwerten erregten nach einer negativen Branchenstudie durch Goldman Sachs die Fluggesellschaften Aufmerksamkeit, hier kam es durch die Bank zu höheren Abgaben. Belastet war auch Hennes & Mauritz - nachdem der Umsatz nicht wie erhofft gesteigert werden konnte, erlitt das Bekleidungsunternehmen einen Kursrutsch von 5,5%. Aktien von Bergbau-Unternehmen litten unter sinkenden Metallpreisen. Im Dax gab die Deutsche Telekom nachrichtenlos um 2,4% nach. Zeitlich fiel der Rückgang mit dem Ende der Roaming-Gebühren in der EU zusammen.
     
  • Auch der Aktienhandel in New York litt unter Rückgängen. Hier wurden vor allem die Technologiewerte erneut gemieden, da wieder Befürchtungen laut wurden, dass hier die Bewertungen zu hoch seien. Der Nasdaq -Index musste knapp 0,5% abgeben. Ein weiterer Stimmungsdämpfer waren die sinkenden Öl- und Rohstoffpreise. Hinzu kamen die Untersuchungen wegen möglicher Kontakte des Wahlkampfteams von Donald Trump mit Russland. Inzwischen ermittelt Sonderermittler Robert Mueller wegen des Vorwurfs der Justizbehinderung direkt gegen den US-Präsidenten. Frische Konjunkturdaten aus den Vereinigten Staaten waren unter dem Strich durchwachsen ausgefallen. Boeing gewannen 1,6 %. Die China Aircraft Leasing hat 50 Maschinen des Typs 737 Max bestellt, was einem Auftragsvolumen von 5,8 Milliarden Dollar entspricht. Der Sportartikelhersteller Nike will mehr als 1.000 Stellen abbauen und die Produktpalette deutlich reduzieren, daraufhin gaben die Titel 3,2% ab.
     
  • Die Ölpreise bauten ihre Verluste noch leicht aus, es herrscht die Sorge um ein Überangebot durch erhöhte US-Produktion und Uneinigkeit innerhalb der OPEC. WTI gab 0,6% ab und handelt jetzt auf dem tiefsten Stand seit sieben Monaten, für Brent ging es 0,2% nach unten. Gold musste in einem eher ruhigen Handel leicht abgeben und fiel auf den tiefsten Stand seit drei Wochen, konnte aber die wichtige Marke von USD 1.250 souverän verteidigen. Und der Dollar musste gegen den Euro trotz der Aussicht auf weiter steigende Zinsen abgeben und handelte gestern Abend bei der Marke von rund 1,115 zum Euro.

     
  • Vorbörslich sind die europäischen Börsen leicht positiv indiziert. Die asiatischen Märkte schließen mehrheitlich in der Gewinnzone. Von der Unternehmensseite ist es heute relativ ruhig. Makroseitig wird heute u.a. um 16 Uhr der US-Michigan Index für den Monat Mai veröffentlicht.
     

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(16.06.2017)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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