Der Siegeszug der Digitalkameras war für Fotolabore wie Cewe zunächst eine existenzielle Bedrohung. Entsprechend mies hatte sich die Aktie in den ersten zehn Jahren nach dem Börsengang 1998 entwickelt. Doch irgendwann stellte sich heraus: Auch im Online-Zeitalter sind Konsumenten bereit, für gedruckte Fotos zu zahlen – genau wie für Fotobücher, Fototassen, Fotoshirts und allerlei anderen personalisierten Print-Kram.
Zwar ist der Wettbewerb ziemlich hart, weshalb Cewe viel Geld in Marketing stecken muss. Doch unter dem Strich lohnt sich das Geschäft. Selbst im Krisenjahr 2009 waren die Erträge nur marginal rückläufig. Eine Dividendenkürzung wäre also eigentlich nicht unbedingt nötig gewesen. Allerdings hat Cewe sich damals entschieden, die früher sehr üppige Ausschüttungsquote etwas zurückzufahren. Mittlerweile liegt der Payout ziemlich exakt in der Mitte des DividendenAdel-Zielkorridors.
Mit acht Anhebungen in Folge nimmt die Aktie auch in puncto Kontinuität Kurs auf den DividendenAdel. Die Dynamik ist allerdings eher mau, woran sich zumindest kurzfristig nichts ändern dürfte. Denn seit Anfang 2017 werden in Deutschland, wo Cewe rund die Hälfte seiner Umsätze erwirtschaftet, Fotobücher mit 19% Mehrwertsteuer (statt zuvor 7%) belastet. Weil man diese Steuererhöhung nicht ohne Absatzrückgänge 1:1 an die Kunden weitergeben kann, werden die Erträge im laufenden Jahr wohl leicht zurückgehen. Zu einer Dividendenkürzung wird es wohl nicht kommen, wesentlich mehr als 2,4% Rendite sind aber kaum drin.
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