Fast Stochastik Oszillator – Ein Indikator für Ihr Daytrading? (trading-treff.de, Christoph Scherbaum)

Geehrte Leser, der Fast Stochastik Oszillator ist ein sehr alter Indikator. Er hat einen gewissen Charme, da die Idee hinter dem Indikator durchaus greifbar ist. Der Fast Stochastik soll den Trend eines Marktes ermitteln. Die Annahme dafür lautet, dass sich die Schlusskurse in einem Aufwärtstrend eher im oberen Bereich einer vorher festgelegten Handelsspanne befinden. In einem Abwärtstrend ist es andersherum.

Zusätzlich wird in den meisten Fällen noch eine Signallinie berechnet, die ein einfacher gleitender Durchschnitt auf den Wert des Fast Stochastik Indikators ist. Schnittpunkte mit der Signallinie werden als Market-Timing-Instrument benutzt. Was auf dem Papier gut aussieht, ist in der Praxis als Einzelansatz allerdings nur wenig profitabel. Doch dazu später mehr.

Fast Stochastik – was sagt er aus?

Der Fast Stochastik zeigt Ihnen auf einen Blick, an welcher Stelle sich der letzte Schlusskurs im Verhältnis zu einer vorher definierten Handelsspanne befindet. Sollte sich der DAX zum Beispiel in den letzten 5 Handelstagen zwischen 12.000 und 12.400 Punkten bewegt haben und der Schlusskurs würde bei 12.400 Punkten liegen, wäre der Fast Stochastik bei 100 Prozent. Bei einem Schlusskurs auf 12.000 Punkten würde er bei 0 Prozent liegen. Ein Beispiel für die Darstellung im Chart sehen Sie hier:

Fast Stochastik
DAX mit Fast Stochastik

Quelle Oanda

Auf den ersten Blick ist bereits zu erkennen, dass der Oszillator sehr reagibel ist. Je kleiner das Intervall, desto heftiger schwankt der Oszillator. Je größer das Intervall, desto ruhiger verläuft er. Die Schnittpunkte zwischen der Stochastiklinie und der Signallinie werden als Kauf- bzw. Verkaufssignal interpretiert.

Fast Stochastik im Praxiseinsatz

Daytrader nutzen diesen Indikator oftmals als Timinginstrument in Seitwärtsmärkten. Dabei werden Werte des Indikators oberhalb der Marke von 80 als „überkauft“ und Werte unterhalb von 20 als „überverkauft“ angenommen. Zusätzlich werden Schnittpunkte zwischen dem Stochastik und seiner Signallinie als Kauf- bzw. Verkaufssignal angenommen.

Beide Varianten sind für sich genommen wenig profitabel. Ohne gewisse zusätzliche Filter, die die Märkte gut interpretieren können und Trendmärkte von Seitwärtsmärkten abgrenzen können, lohnt der Einsatz eher nicht. Jeder Backtest wird diese Aussage bestätigen.

Fazit zum Fast Stochastik

Trader die diesen Indikator erfolgreich in ihr eigenes Trading integriert haben, sind für sich genommen bereits der Filter, der nötig ist, um diesen Indikator erfolgreich zu handeln. Nur jahrelange Erfahrung kann den Einsatz des Fast Stochastik Indikators sinnvoll werden lassen. Gerade Trader die ihre ersten Schritte an der Börse gehen, sollten diesen nicht in der Standard-Anwendung nutzen, um Handelsentscheidungen zu treffen.

Sollten Sie weiteres Interesse an Indikatoren haben, dann haben wir für Sie bereits den MACD und die 200 Tage Linie aufbereitet. Zusätzlich hat ORBP bereits einen Artikel zum Einsatz des MACD in der Praxis verfasst, die Ihnen helfen können, Ihr Trading profitabler zu gestalten.

Weiterhin viel Spaß auf unsere Seite,

deepinsidehps

Dieser Beitrag von deepinsidehps wurde von trading-treff.de zur Verfügung gestellt. Dort gibt es Analysen, Wissen und Emotionen zum Trading.

„deepinsidehps“ steht vor allem für den vertiefenden Einblick in die Märkte. Insbesondere Meinungen und Gedanken abseits der gültigen Konventionen sind die Prämissen des Users.

 



(30.05.2017)

Frage, Fragezeichen, Warum, Wieso (Bild: Pixabay/TeroVesalainen https://pixabay.com/de/fragezeichen-hand-gezeichnet-lösung-2123969/ )


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

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