DAX-Chartanalyse: Vor richtungsweisender Woche (Andreas Mueller, Christoph Scherbaum)

Die Märkte beruhigten sich in dieser Woche und schwenkten im Falle der US-Indizes sogar komplett um. So gab die Überschrift der Vorwoche mit: Übertriebene Panik (HIER auf DIE BOERSENBLOGGERN) eine gute Orientierung.

Denn der DAX veränderte sich per Wochenschluss nur marginal und verlor 0,3 Prozent. Viel besser lief es in den USA, wo nicht nur die Marke von 21.000 Punkten wieder erreicht werden konnte, sondern der S&P 500 und Nasdaq sogar auf neuen Rekordhochs schlossen. Die Rallye scheint dort somit noch nicht zu Ende gewesen zu sein. Immerhin hat der US-Präsident Donald Trump auch einige Dinge richtig gemacht – wirtschaftlich betrachtet. Und die Quartalssaison war in den USA die beste seit sechs Jahren! Laut Factset sind hier die Gewinne um durchschnittlich 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Ein Grund weiter zu feiern? Schauen wir dazu auf die Charts.

Chartbild der Vorwoche gab Orientierung

Das Chartbild aus der Vorwoche bildete in dieser Woche eine recht gute Orientierung. Wenn auch der Bereich leicht ausgedehnt werden musste, war er dennoch Dreh- und Angelmarkt der Marktteilnehmer. Daher zur Erinnerung und als Basis hier noch einmal rückblickend:

 

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche - Vorwoche
Signale aus der Vorwoche

 

Mit 12.670 Punkten war der Hochpunkt am Montag am oberen Rand dieser gelben Zone markiert. Von da an ging es erst einmal 100 Punkte nach unten, doch bereits am Dienstag stand die 12.703 kurz zu Buche. Doch nur kurz, denn der Schlusskurs lag erneut am oberen Ende des gezeigten Bandes (12.659). Dies stellte auch das Hoch am Mittwoch dar (12.662), bevor es am Donnerstag nach einer starken vorbörslichen Eröffnung direkt nach unten rauschte. Wegen des geringen Handelsvolumens am Feiertag fanden sich erst nach GAP-close und der Markierung eines neuen Wochentiefs Käufer. Dies hatte ich übrigens im Live-Trading als Webinar dokumentiert und auch ein wenig handeln können. Archiviert ist dies in folgender youtube-Playlist https://www.youtube.com/playlist?list=PLxwX-RWhk9qAnVLslEwxCp78th8skr2_m

Auch der Freitag als „Brückentag“ glänzte nicht mehr mit vielen Impulsen, so dass wie eingangs geschrieben letztlich nur eine Abweichung von 0,3 Prozentpunkten zur Vorwoche erreicht wurden.

Aus diesem Grund muss man den Kanal erweitern bzw. auch für die kommende Woche einzeichnen.

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche

Das GAP von der Frankreich-Vorwahl ist noch immer weit entfernt. Auch die Herabstufung von China durch die US-Ratingagentur Moody’s sorgte nicht für einen globalen Ausverkauf (siehe dazu auch diese News auf w : o). Daher lässt sich nun im Stundenchart eine neue Trendlinie einzeichnen:

 

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche - Aufwärtstrend
Neue Trendlinie im Stundenchart

Bis zu den Allzeithochs bei rund 12.840 Punkten (XETRA-Kurse) sind es allerdings auch noch mehr als 200 Punkte Abstand. Sie etablieren sich als Widerstand:

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche - Allzeithoch
Allzeithoch beim DAX im Blick

 

Wenn man diesem Chartbild nun noch ausgehend von diesem Allzeithoch einen Abwärtstrend hinzufügt, ist das Chartbild des Stundencharts komplett:

 

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche - Abwärtstrend
Kleiner Abwärtstrend ab Allzeithoch

 

Diesen letzten Ausschnitt mit beiden Linien zoome ich näher heran und lege hier an den Hochs der einzelnen Tage dieser Woche eine Zone an. Diese lagen zwischen 12.655 und 12.700 Punkten und dies stellt auch meinen Trigger für die kommende Woche dar.

Konkret: Bricht der DAX dynamisch durch diesen Bereich und überwindet damit auch die rote Abwärtstrendlinie, ist der Weg über 12.700 frei zur 12.780 und darüber zu den Allzeithochs. Als Pfeil visualisiert sieht dieses bullische Szenario wie folgt aus:

 

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche - Trigger long
Bullisches Szenario bei Ausbruch

 

Bärisch wäre ich erst wieder unter den Wochentiefs, die mit zwei Punkten am Donnerstag und Freitag nah beieinander lagen – etwa unter 12.540 als Trigger:

 

Chartanalyse vor richtungsweisender Woche - Trigger short
Trigger Short bei Ausbruch

 

Dies kann beispielsweise durch weitere Informationen zum BREXIT geschehen, der nun langsam umgesetzt wird und Europa belastet. Insgesamt gibt es charttechnisch eine Range zwischen den potenziellen Signalen im Stundenchart von 150 Punkten. Die DAX-Chartanalyse vor richtungsweisender Woche sollte damit abgeschlossen und Ihnen entsprechende Trigger-Marken erarbeitet haben.

An Terminen ist vor allem der Donnerstag mit dem ISM Index aus den USA wichtig und am Freitag schauen Börsianer wieder mit Spannung auf die Arbeitslosenquote USA um 14.30 Uhr.

Bis dahin wünsche ich Ihnen einen erfolgreichen Wochenstart,

Andreas Mueller (Bernecker1977)

Ein Beitrag von Andreas Mueller

Andreas Mueller ist unter dem Pseudonym „Bernecker1977“ als Trader, Referent und Coach seit 2001 aktiv. Er handelt seit rund 20 Jahren Indizes, Devisen und Rohstoffe an der Börse mit Futures, Derivaten und CFDs. Dabei basiert sein Trading auf Sentimentdaten und Charttechnik. Als studierter Diplom-Kaufmann streut Andreas Mueller seine Erfahrungen u.a. auf wallstreet-online seit dem Jahr 2005 in den „Tages-Trading-Chancen“ ein und ist dort Ansprechpartner für alle börsenrelevanten Fragen. Auf dieboersenblogger.de analysiert er den DAX mit Hilfe der Charttechnik. Weitere Informationen erhalten Sie in seinem Facebook-Kanal und auf seinem Blog www.bernecker1977.de

 



(29.05.2017)

Was noch interessant sein dürfte:

DAX – Zunächst am Allzeithoch gescheitert (Deutsche Bank Morning Daily) (Charttechnik)

DAX – Aufbruchsstimmung (Deutsche Bank Morning Daily) (Charttechnik)



DAX 30, Kurse, Chart, Kugelschreiber http://www.shutterstock.com/de/pic-42667519/stock-photo-financial-market.html, (© www.shutterstock.com)


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Christoph Scherbaum

Die Börsenblogger ist das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehntelanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer. Letztlich sind wir alle Börsenfans. Aber wir vertreten in diesem Blog auch eine ganz simple Philosophie: Wir wollen unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus schreiben, was wir zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken, was uns beschäftigt. Das kommt Ihnen, dem Leser, zu Gute.

>> http://dieboersenblogger.de


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