Fresenius (WKN: 578580 / ISIN: DE0005785802) geht auf Einkaufstour: Das Unternehmen will neben dem „Biosimilar-Geschäft“ (muss erstmal nachschauen, was das nun wieder ist) der Merck KGaA auch das Unternehmen Akorn übernehmen.
Schauen wir auf Letzteres: Mit Akorn habe man ein Abkommen zur Übernahme geschlossen, teilt Fresenius mit. Demnach ist Akorn ein „US-amerikanischen Hersteller und Anbieter verschreibungspflichtiger und rezeptfreier Arzneimittel“, dessen Management im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,01 bis 1,06 Mrd. Dollar erwartet. Fresenius Kabi bietet demnach 34 Dollar je Akorn-Aktie, was einem Kaufpreis für das gesamte Unternehmen von 4,3 Mrd. Dollar entsprechen würde. Zudem müssten dann die Netto-Finanzverbindlichkeiten von 450 Mio. Dollar übernommen werden. Ist das jetzt „gut“ oder „schlecht“ für die Fresenius-Aktionäre? Meine Einschätzung:
Die Akorn-Aktie ist höher bewertet als die Fresenius-Aktie
Der Kaufpreis liegt beim rund 4,3fachen des Jahresumsatzes von Akorn und dem etwa 12,4fachen des bereinigten Ebitda von Akorn (Ebitda = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen).
Wenn diese Werte günstiger als die Bewertung der Fresenius-Aktie selbst sind, dann könnte das eine klasse Sache sein. Sonst eher nicht.
Und wie sieht der Vergleichswert aus?
Bedeutet im Klartext: Die Akorn-Aktie ist zum anvisierten Kaufpreis deutlich höher bewertet als die Fresenius-Aktie selbst. Insofern könnte die Übernahme für die Alt-Aktionäre von Nachteil sein. Ich bin deshalb zurückhaltend und stimme in die Jubelschreie über diese Übernahme nicht mit ein.
Und hier noch das Zitat zum Tag:
„Baue den Brunnen, wenn du Kraft hast, nicht, wenn du Durst hast.“ – Chinesisches Sprichwort
Ein Beitrag von Michael Vaupel
Michael Vaupel, diplomierter Volkswirt und Historiker (M.A.), Vollblut-Börsianer. Nach dem Studium Volontariat und Leitender Redakteur und Analyst diverser Börsenbriefe (Emerging Markets, Internet, Derivate, Rohstoffe). Er ist gefragter Interview- und Chatpartner (N24, CortalConsors). Ethisch korrektes Investieren ist ihm wichtig.
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