DividendenAdel Asien/Australien: Aristokraten-ETF als Alternative (Christian W. Röhl)

Zum Monatswechsel haben wir nicht nur die Renditen in den Rankings und die Statistiken zu den Strategien aktualisiert, sondern auch einen Leserwunsch erfüllt: Der DividendenAdel Asien/Pazifik, den wir nach den mauen Zugriffszahlen des Vorjahres für entbehrlich gehalten hatten, ist zurück. Dabei beschränken wir uns weiterhin auf die entwickelten Kapitalmärkte der Region, was fast zwangsläufig zu einer japanischen Dominanz führt. Doch auch in Hongkong gibt es ein paar ordentliche Dividenden-Aktien, während es mit der Ausschüttungsqualität in Singapur und Südkorea nicht so weit her ist.

Vorsicht beim Ordern von Asien-Aktien

Engagieren sollte sich hier ohnehin nur, wer über Broker wie Lynx direkt an den fernöstlichen Börsen ordern kann. Denn die meisten Asia-Aktien verfügen zwar über ein Listing in Deutschland, werden aber hierzulande häufig mit Scheunentor-Spreads quotiert. In unseren Portfolios decken wir die Region deshalb primär über ETFs ab, wobei einer unser Favoriten nach wie vor der bereits in unserem Buch „Cool bleiben und Dividenden kassieren“ vorgestellte SPDR S&P Pan Asia Dividend Aristocrats (WKN A1T8GC) ist.

„Falscher“ Aristokraten-ETF als praktische Alternative

Dabei führt die Bezeichnung des vom US-Vermögensverwalter State Street aufgelegten Fonds etwas in die Irre. „Echte“ Dividenden-Aristokraten mit mindestens 25 Anhebungen in Serie gibt es in Asien nämlich keine. Deswegen wurde die Hürde kräftig gesenkt – drin ist, wer die Ausschüttung siebenmal hintereinander erhöht hat. Die Wertentwicklung kann sich trotz der aufgeweichten Kriterien sehen lassen: Der dem ETF unterliegende Index hat sich seit Anfang 2002 auf Euro-Basis mehr als vervierfacht, während der MSCI Asia Pacific nur auf einen Gesamtertrag (Net Total Return) von 130% kommt. Erfreulich überdies, dass der Vorsprung nicht aus wenigen Ausreißern resultiert, sondern relativ kontinuierlich ausgebaut wurde.

Asien Dividenden Aristokraten ETF

Derzeit bündelt der halbjährlich ausschüttende und mit einer Kostenquote von 0,55% p.a. fair gepreiste ETF 67 Unternehmen. Je ein Sechstel des Portfolios, für das Bloomberg eine laufende Dividendenrendite von 2,8% und ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 16,8 angibt, entfällt auf Konsumgüter- und Finanztitel. Der Rest ist relativ breit gestreut, signifikante Klumpenrisiken gibt es also nicht. Ein weiterer Pluspunkt ist die geographische Streuung. Zwar gibt Japan mit rund 30% den Ton an, doch darüber hinaus sind noch elf weitere Märkte von der Partie – neben China (inkl. Hongkong und Taiwan) auch Schwellenländer wie Indonesien, Indien und Malaysia sowie als drittstärkste Region Australien und Neuseeland.

Australien: Dividenden-Paradies mit Beigeschmack

Mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,5% ist die Känguru-Kolonie ohnehin ein Paradies für Ausschüttungsjäger. Allerdings werden die fetten Prozente mit hohen Payout-Quoten erkauft: Nicht einmal jeder vierte Dividendenzahler bewegt sich innerhalb unseres Zielkorridors (25-75%). Dennoch erfüllen immerhin 17 Firmen unsere Kriterien – genug, um auch dem vom Pizza-Franchise Domino’s angeführten DividendenAdel Australien/Neuseeland eine eigene neue Rubrik zu widmen.

„Großes“ Euroland-Portfolio jetzt ebenfalls live

Und weil aller guten Dinge bekanntlich drei sind, gibt’s zum Februar-Start noch eine weitere Neuerung: Um die Robustheit und Skalierbarkeit der DividendenAdel-Kriterien zu illustrieren, haben wir nun auch unser „großes“ Euroland-Portfolio freigeschaltet. Die bislang nur im institutionellen Advisory verfügbare Strategie wählt aus den 250 wichtigsten Euro-Firmen die 25 mit dem besten DividendenAdel-Ranking aus und verzeichnet seit Anfang 2002 rund 170% Plus – während der MSCI EMU per saldo nur etwa 30% zugelegt hat. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Anlagethema Europa viel attraktiver ist der EURO STOXX 50 und die anderen kapitalisierungsgewichteten Indices vermuten lassen…

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(03.02.2017)

Christian Röhl stellt http://www.photaq.com/page/index/2505 presented by 3Banken Generali KAG vor, (© Martina Draper/photaq)


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Christian W. Röhl
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