ATX-Trends: Eine Woche im Zeichen der Berichtssaison (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Die europäischen Börsen vergönnten sich am Freitag nach den starken Kurszuwächsen eine Verschnaufpause, viele Investoren realisierten die in den vorangegangenen Tagen erzielten Umsätze und die meisten Indizes schlossen mit einem leichten Minus. Lediglich der DAX konnte am Freitag leicht zulegen, gestützt auf starke Firmenbilanzen und einer weiter anhaltenden Hoffnung auch einen Wirtschaftsboom in den USA. Alles in allem verlief der Handel aber schleppend, was nach der Euphorie der letzten Tage auch nicht allzu überraschend kam. Zu den Gewinnern in Europa zählten weiter die Finanzwerte, die von einem deutlich positiveren Zinsumfeld profitieren konnten. Der Ausverkauf am Rentenmarkt ging weiter, wenn auch mit verminderter Geschwindigkeit, Die Rendite auf zehnjährige deutsche Staatsanleihen stieg auf über 0,3%, ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Tief Ende September bei -0,15%. Gefragt war auch Allianz , der Versicherer hatte im dritten Quartal vor allem im Geschäft mit Lebens- und Krankenversicherungen deutlich mehr verdient als erwartete und die Aktien konnte 1,5% zulegen.
     
  • Der ATX konnte sich dem allgemeinen Trend nicht entziehen und schloss den Tag ebenfalls mit 0,6% im Minus. Auf Wochensicht verblieb allerdings ein Gewinn von 0,8%.  Am stärksten abgeben mussten die Ölwerte, UMV fiel um 1,7% und Schoeller.-Bleckmann gaben gar 2,7% ab. Auch KTM konnte die starken Anfangsgewinne nach guten Quartalszahlen nicht halten, beendete aber den Tag mit einem Gewinn von 0,9%. Die österreichische Post berichtete einen stabilen Gewinn bei rückgängigem Umsatz, die Aktie zeigte nach einer starken Anfangsreaktion kaum Bewegung und schloss bei 30,99 Euro. 
    Auch der Handel in den USA war geprägt von Gewinnmitnahmen nach vier Tagen Gewinn in Folge, trotzdem stand am Ende der stärkste Wochenanstieg seit 2014 zu Buche und der Dow Jones schloss erneut bei einem Allzeithoch. Gerade die Sektoren, die in den letzten Tagen die meisten Zuwächse verzeichnet hatten, waren die stärksten Verlierer zum Wochenausklang. Hingegen konnte der Technologiesektor zum ersten Mal seit Dienstag positiv schließen. Zinssensitive Aktien verloren dagegen deutlich, da gestützt auf gute Makrodaten die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung im Dezember wieder auf 84% stieg, gemessen an den Futures. Dier Michigan Sentiment Index wurde deutlich über den Erwartungen mit 91,6 gemeldet und verzeichnete damit das höchste Niveau seit Juni.
     
  • Der US-Dollar konnte den dritten Tag in Folge mit Gewinnen beenden, was den größten Wochengewinn seit acht Jahren bedeutete. Kupfer, das nach einer dreiwöchigen Rally am Jahreshoch gehandelt hatte, fiel wieder etwas zurück weil auch hier die Gewinne realisiert wurden. Und Öl litt weiter unter Verkaufsdruck, nachdem sowohl Irak als auch Iran eine Erhöhung der Produktion im letzten Monat meldeten. Gold litt unterweiter anhaltendem Verkaufsdruck und schloss den Tag bei USD 1.227.
     
  • Diese Woche steht im Zeichen der Berichtssaison, in Österreich berichten morgen Flughafen Wien und Mayr-Melnhof , am Mittwoch melden Lenzing , RBI die Zahlen, am Donnerstag DO & CO und  Kapsch. International berichten morgen Merck, am Donnerstag Wal-Mart . Von der Makroseite werden morgen US-Konsumdaten, am Mittwoch US-Industriedaten, am Donnerstag US-Immobiliendaten gemeldet.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden heute Industriedaten aus der Eurozone gemeldet. Von der Unternehmensseite meldete RWE (leicht unter Erwartungen) Zahlen.

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(14.11.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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