Die Stahlindustrie steht derzeit an einem Wendepunkt. Sowohl wirtschaftlich wie auch Umwelttechnisch haben sich die Bedingungen im Vergleich zu den letzten Jahrzehnten stark verändert. Die Branche leidet nicht nur allgemein an Überkapazitäten und an chinesischen Billigimporten, die sich negativ auf den Preis auswirken, der in diesem Jahr zum ersten Mal seit vier Jahren nicht eingebrochen ist, sondern auch an dem Zugzwang zur Umsetzung von Umweltvorgaben, die zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes beitragen sollen.
So sollen nun, so berichtet das Handelsblatt, auch beim österreichischen Stahlkonzern Voestalpine allein im Jahr 2017 mehr als 200 Millionen Euro eingespart werden. Nicht nur machen sich bei Voestalpine die Anforderungen der gesamten Branche Bemerkbar, auch die eigene Produktpalette scheint derzeit meines Erachtens teilweise nicht an die Nachfrage angepasst. So geht, dem Trend hin zu erneuerbaren Energien folgend, beispielsweise die Nachfrage nach Röhrenblechen für Pipelines zurück.
Ende März wird das derzeitige Sparprogramm auslaufen. Danach, so Wolfgang Eder, Konzernchef von Voestalpine, wird es wohl ein Nachfolgepaket geben. Dennoch geht Eder davon aus, dass der Gewinneinbruch aus dem ersten Halbjahr sich im zweiten Halbjahr nicht wiederholen wird. Wie sich die geplanten Einsparungen, die sich in dreistelliger Millionenhöhe bewegen sollen, genau auswirken werden ist allerdings noch nicht bekannt. Auch zu den Details gab es bisher keine Informationen.
Meines Erachtens könnte eine Kostensenkung, gerade in Zeiten der Branchenkrise, durchaus für steigende Gewinne sorgen und so das Vertrauen der Anleger stärken. Auch auf die Aktienkurse könnte sich dies dann auswirken. Ob die Sparmaßnahmen aber wirklich den gewünschten Effekt erzielen werden, darüber kann derzeit nur gemutmaßt werden. Ein gutes Zeichen hinsichtlich der zukünfttigen Entwicklung könnte aber zudem das neue Forschungszentrum in Meerbusch bei Düsseldorf sein. Dort soll an der Technik zum Stahl-3D-Druck gearbeitet werden, einer Technik mit Zukunft.
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