ATX-Trends: Wie geht man Anleihenkäufe an? (Mario Tunkowitsch, Wiener Privatbank)

  • Weiterhin gibt es ein sehr gutes Umfeld für Aktien: stabiles Wachstum aber wenig Sorgen um Zinsen. Dies wurde am Freitag mit dem US-Arbeitsmarktbericht bestätigt, 151.000 Stellen wurden im August in den USA neu geschaffen (erwartet waren allerdings 180.000), die Arbeitslosenquote blieb mit 4,9% unverändert. Damit haben nachlassende Zinserhöhungserwartungen in den USA auch den europäischen Märkten Auftrieb gegeben. Alle europäischen Branchenindizes schlossen mehr oder weniger stark im Plus, angeführt wurden die Gewinner von den Herstellern der Konsumgüter des täglichen Bedarfs und von den Versorgern. Beide Branchenindizes zogen um 2,8% an. Bei den Herstellern der Konsumgüter des täglichen Bedarfs Henkel gewannen 2,7% und L'Oreal 3,5%. Unilever stiegen um 4% auf den neuen Rekordstand von 42,94 Euro. Der ATX legte 1,5% zu, gesucht waren Erste Bank (+3,0%), RHI (+2,9%) und conwert (+2,4%).
     
  • Die Berichtssaison ist nun so gut wie zu Ende. In der kommenden Woche erwarten wir noch Ergebnisse von Zumtobel am Dienstag. Von der Makroseite wird morgen der ISM (Dienstleistungen) für August in den USA gemeldet, am Mittwoch wird das Beige Book (Konjunkturbericht) der Fed veröffentlicht. Diese Woche steht die EZB am Donnerstag im Fokus, es werden neue Impulse erwartet inwiefern das QE verlängert werden kann. Derzeit läuft es bis März 2017, eine Verlängerung wird allerdings erwartet. Knappheitssorgen rund um den Kauf der Anleihen sind die letzten Wochen wieder vermehrt aufgetreten, wie diese angegangen werden sind dabei von besonderem Interesse.
     
  • Spaniens amtierender Ministerpräsident Mariano Rajoy hat im Parlament auch die zweite Vertrauensabstimmung zur Regierungsbildung verloren. Am Freitagabend stimmten 180 Abgeordnete gegen ihn, von 170 Parlamentariern bekam er Rückendeckung. Damit erreichte der konservative Regierungschef exakt dasselbe Ergebnis wie am Mittwoch.
    Bei der zweiten Abstimmung hätte nun eine einfache Mehrheit gereicht, diese bekam Rajoy aber nicht zustande. Die spanischen Parteien blockieren sich seit Monaten bei der Regierungsbildung gegenseitig. Sollte es binnen zwei Monaten keine Bewegung geben, wird Ende Oktober das Parlament aufgelöst und die Spanier müssten voraussichtlich im Dezember erneut wählen. Die Sozialisten und weitere Parteien haben den 18. Dezember als Termin vorgeschlagen. Es wären dann die dritten Parlamentswahlen binnen eines Jahres in Spanien.
     
  • Die europäischen Aktienmärkte sind vorbörslich leicht positiv indiziert. Die asiatischen Börsen schließen mehrheitlich im Plus. Von der Makroseite werden Daten zum Konsum in der Eurozone gemeldet. Von der Unternehmensseite ist es relativ ruhig.


(05.09.2016)



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Mario Tunkowitsch

Research Wiener Privatbank

>> https://www.wienerprivatbank.com


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