Brexit: Wenn die Headline lautet: "Keine Angst vor ..." (Hans Weitmayr)

... sollte man in der Regel die Beine in die Hand nehmen und losrennen. Wo man das dieser Tage beobachtet? Bei der Diskussion um einen möglichen Brexit nach dem Referendum am 23. Juni. Hier beginnt sich die zweckoptimistische Front an Finanz-Headlines zu formieren. Die Aussagen lauten entweder: Alles halb so schlimm, wenn was passiert. Oder: Es passiert ohnehin nicht. Guruinvest.at meint: Das kann gefährlich werden. 

Wie man derzeit auch an den Aktienmärkten beobachten kann. Die gingen am Freitag massiv Richtung Süden, was zum einen technische Gründe hat. Zum zweiten wird hier aber sicherlich schon der Nervosität rund um den Eintritt des Falls der Fälle Rechnung getragen. Die Beschwichtigungsversuche im Vorfeld sind zwar gut gemeint – aber wir wissen ja alle, dass "gut gemeint" das Gegenteil von "gut" darstellt.

Gehen wir einmal davon aus, dass die Briten nicht aussteigen: Ja, dann stimmt es, nach einem entsprechenden Votum, sollte es wieder berauf gehen. Die Frage ist nur, ob die Verluste, die sich bis dahin einstellen, in nächster Zeit wieder aufgeholt werden können. Wir wollen nicht vergessen: Europas Indizes sind von ihren Hochs im Vorjahr nach wie vor 20 Prozent und mehr entfernt. Weitere Abschläge von fünf bis zehn Prozent sind bis zum 23.6. sind ohne Weiteres möglich – das sind dann schon substanzielle Verluste, die bei einem zweiten externen Schock – etwa ein Terroranschlag während der Euro – schnell zu einem Crash führen können

Ein solcher würde sich auf jeden Fall einstellen, wenn die Briten tatsächlich für einen Exit stimmen. Und trotz aller kontinentaleuropäischer Ansätze, nicht zu bedenken was denkunmöglich erscheint, zeigt die laufende Umfrage der Financial Times, dass das Rennen nach wie vor etrem eng ist:

 

Ein extrem enges Rennen um den Brexit, wie aus der laufenden Umfrage der Financial Times hervorgeht

Die Folgen eines tatsächlichen Brexit sind sowohl wirtschaftlich als auch politisch ehrlicherweise nicht abzuschätzen – und zwar für beide Seiten. Was bedeutet ein solcher Ausstieg etwa für Schottland und die damit verbundenen Öllagerstätten? Was für Spanien und Katalonien? Wie wird das Finanzsystem beeinträchtigt, etc., etc. Unsicherheiten en masse also – und wir alle wissen, was Börsen am meisten verabscheuen: Eben diese.

Wie also könnte eine Antwort auf dieses kurzfristig heikle Szenario aussehen? Nun, im WeitGlobal Opportunity(link is external) haben die ersten Stop Loss-Order bereits zugeschnappt. So ist VW aus dem Portfolio geflogen. Die Position wurde mit einem Plus von zehn Prozent automatisch verkauft. Ein mulmiges Gefühl besteht auch bei der Erste Group . Der Finanztitel befindet sich seit unserem Kauf mit zehn Prozent im Minus. Trotzdem: Angst ist dann doch ein schlechter Ratgeber, wir behalten die Position also ebenso wie die des Feuerfest-Konzerns RHI , die für uns derzeit bei plus/minus Null, notiert bei.

Inkonsequent?

Nicht wirklich. Wir verteidigen aber lieber folgendermaßen: Unsere aggressive Long-Position auf den DAX , die wir auf einen sehr kurzfristigen Horizont ins Portfolio gestellt haben, wird um ein Drittel reduziert, um das Risiko herauszunehmen. Auf diesen Index nehmen wir einen Put zur Absicherung. Das Produkt, das wie für den WeitGlobal Opportunity(link is external) verwenden, finden Sie in der Liste weiter unten.  So sollten wir einen möglichen Downturn gut abfedern können und bei einer Gegenbewegung wieder verstärkt in die Offensive gehen können. Bei der Absicherung des ATX stoßen wir leider wieder an die Grenzen des wikifolio-Universums. Ein investierbares Put-Zertifikat existiert nicht – Optionsscheine schätzen wir aufgrund der schwer zu kalkulierende Verluste aufgrund des Zeitwertes nicht, wir lassen also die Finger davon. Zur Orientierung haben wir aber ein Put-Zertifikat angeführt, das wir im Falle der Investierbarkeit verwendet hätten.

 

Basiswert Short

WKN

Kurs

Hebel

Spread

K.O bei Kurs Basiswert

Kurs Basiswert

ATX

HY4JSN

5,19

4,2

1,5 %

2.714

2.206

DAX Zertif. CAll

TD5CGK

6,46

15

0,3 %

10.500

9.880



(13.06.2016)

Brexit, EU Flagge, Union Jack, UK http://www.shutterstock.com/de/pic-338831222/stock-photo-brexit-detail-of-silky-flag-of-blue-european-union-eu-flag-drapery-with-puzzle-piece-with-great.html, (© www.shutterstock.com)


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Hans Weitmayr

Ansparen, investieren, Geld arbeiten lassen? Alles sehr hehre Ansinnen, die Frage stellt sich aber nach dem wie und dem wohin? Sparbuch, Fonds, Aktien? Alles entweder Null- und Negativertragbringer oder Einbahnstraßen, die nur dann funktionieren, wenn die Märkte nach oben schießen und die Erträge bei der nächsten Korrektur dahinschmelzen lassen wie ein Twinni in der Augustsonne. Tatsächlich gibt es aber Wege abseits der bekannten Pfade – um diese erfolgreich zu beschreiten, braucht man aber spezielle Informationen und Ideen. Wo Sie diese finden? Raten Sie einmal ...

>> http://guruinvest.at/


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