Deine finanzielle Lage ist das Ergebnis deiner Einstellung zu Geld. Oft wird unterschätzt, welch großen Einfluss bestimmte, als unwichtig eingeschätzte, Verhaltensmuster haben und wie sie sich langfristig auf die finanzielle Situation auswirken – positiv sowie auch negativ.
Hast du dir schon einmal Gedanken gemacht, für welche Dinge du regelmäßig Geld ausgibst, die es aber auch günstiger geben würde oder auf die du sogar verzichten könntest?
Egal ob es das Rauchen ist, der regelmäßige Kaffee bei Starbucks oder einfach die geliebte Süßigkeit als Nachmittags-Snack. Genauso wie sich eingefahrene Verhaltensmuster auf deine Gesundheit auswirken, so wirken sie sich auch auf deinen Geldbeutel aus.
Angewohnheiten haben eine sehr große Kraft. So große Kraft, dass deine Lebenssituation die Summe all deiner Angewohnheiten spiegelt. Das stetige Wiederholen, selbst von kleinen Dingen, kann über die Zeit hinweg einen großen Effekt haben. Schafft du es, bestimmte positive Angewohnheiten in deinem Leben zu etablieren, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass diese einen nachhaltigen positiven Effekt auf dein Leben haben. Dies gilt quer durch alle Bereiche. Sei es der regelmäßige Sport um deine Vitalität zu fördern oder einen gesunden Umgang mit Geld zu entwickeln.
In Acht nehmen muss man sich vor schlechten Angewohnheiten. Die Kraft, welche durch Angewohnheiten entsteht, wirkt in beide Richtungen. Jeden Tag eine nur kleine Sünde, wird sich langfristig zu einer großen Sünde summieren.
Ich liebe Starbucks-Kaffee.
Das mag für manche Menschen in meiner Heimat Wien, mit dessen Kaffeehaus-Kultur, unbegreiflich sein, aber so ist es nun einmal. Lange Zeit war es auch so, dass ich Kaffee NUR bei Starbucks getrunken habe. Wo anders schmeckte es mir einfach nicht, was sicher nicht mit dem Kaffee zusammenhing, sondern eher mit der fehlenden Flüssigschokolade im Kaffee.
Über eines lässt sich aber nicht streiten - Kaffee bei Starbucks ist teuer. So kosten dort Getränke um die 5 Euro, welche es in ähnlicher Form anderswo auch um 3 Euro gibt. Das mögen "nur" 2 Euro sein, aber prozentual betrachtet ist das ein Starbucks-Aufschlag von über 60 Prozent.
Ich trinke zwar nicht jeden Tag einen Kaffee bei Starbucks, aber dies ist auch nur ein Beispiel. Ich bin mir sicher, jeder findet die eine oder andere Sache, bei welcher man pro Tag "nur" 2 Euro sparen könnte. Mit einer Umstellung der Angewohnheit, dass man z.B. den Kaffee bei einem günstigeren Anbieter kauft, lässt sich langfristig gutes Geld sparen.
Es klingt wirklich nicht viel. Aber mit dieser Denkweise sabotiert man seine finanzielle Situation. Denn meistens sind es nicht nur 2 Euro am Tag. Gerade bei kleinen Summen neigt man dazu leichter Geld auszugeben und es als irrelevant einzustufen.
Doch hast du schon einmal darüber nachgedacht, welchen Unterschied nur 2 Euro pro Tag über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren ausmachen? Nein? Dann holen wir das jetzt nach!
Fangen wir einfach an: 2 Euro am Tag ergeben, je nach Monat, etwa 60 Euro. Diese 60 Euro sind noch nicht die Welt, aber wie viel bezahlst du eigentlich in deine private Rentenversicherung ein? Viele Menschen glauben, sie können sich keine private Vorsorge leisten, da am Monatsende kein Geld übrig bleibt. Herzlichen Glückwunsch, hier wären 60 Euro!
Auch das klingt vorerst nicht viel, aber rechnen wir weiter: Der Einfachheit halber sagen wir, ein Jahr hat immer 365 Tage. Unsere 2 gesparten Euro pro Tag ergeben somit eine Jahressumme von 730 Euro. Je nachdem wie alt du bist und wann du in Rente gehst, muss dieser Betrag nun mit den Jahren multipliziert werden. Gerade bei jungen Menschen, welche noch ein langes Arbeitsleben vor sich haben, kommen hier schöne Summen heraus. Hast du beispielsweise noch 30 Jahre bis zur Rente, ergibt sich ein Betrag von 21.900 Euro.
Nein Leute, wir lassen unsere gesparten 2 Euro pro Tag NICHT am Tagesgeldkonto liegen. Wir investieren unser Geld in Index-Fonds (ETFs), welche in Aktien und/oder Anleihen investieren.
Wie ich schon einmal in meinem Artikel Wieviel meines Geldes soll ich in Wertpapiere anlegen? gezeigt habe, hat ein Mix aus Aktien- und Anleihen-ETFs in den letzten 30 Jahren eine durchschnittliche Rendite von etwa 5 Prozent erreicht.
Wir fassen also unsere 2 Euro pro Tag zu einer monatlichen Sparrate von 60 Euro zusammen und machen daraus einen ETF-Sparplan, welcher die nächsten 30 Jahre angespart werden soll. (Solltest du noch nicht wissen was das ist, findest du mehr darüber in meinem Archiv Geldanlage).
Dieses Beispiel zeigt, welchen Einfluss bestimmte Angewohnheiten, welche „nur“ 2 Euro pro Tag kosten, auf unsere finanzielle Situation haben können. Eine Umstellung der Denkweise kann darüber entscheiden, ob du deine Rente entspannt oder mit Geldsorgen beginnst.
Welche Angewohnheiten kosten dir 2 Euro extra am Tag? Kannst du diese vielleicht ändern? Mache dir Gedanken und fange mit diesem winzigen Betrag an, deine finanzielle Situation zu verbessern!
Im Original hier erschienen: Wie beeinflussen bestimmte Angewohnheiten deine finanzielle Situation?
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