Die Deutsche Bank (WKN 514000) musste zuletzt Investoren davon überzeugen, dass sie die Zinsen für ausgegebene Anleihen aufbringen kann. Zur gleichen Zeit machte die Commerzbank (WKN CBK100) den nächsten Schritt aus der Krise.
Auch wenn es zu früh wäre, die Commerzbank von jeglichen Problemen freizusprechen, ist es positiv zu sehen, dass sich das Institut auf dem Weg der Besserung befindet, nachdem es im Zuge der Finanzkrise noch mit Steuergeldern gestützt werden musste. Der Umstand, dass der Staat immer noch an der Commerzbank beteiligt ist zeigt, dass noch etwas fehlt, bis der Normalzustand erreicht ist. Umso erfreulicher ist es, dass das DAX-Unternehmen gute Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr 2015 präsentieren konnte, auch wenn die Markterwartungen nicht mit jeder Kennzahl übertroffen werden konnten.
Für das vierte Quartal meldete die Commerzbank einen Ertragsanstieg von 21 Prozent auf 2,23 Mrd. Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 2,29 Mrd. Euro einen etwas höheren Wert erwartet. Auf Gesamtjahressicht stiegen die Erträge von 8,8 Mrd. Euro im Vorjahr auf 9,8 Mrd. Euro. Infolge der besseren Entwicklung in der hauseigenen Bad Bank sank die Risikovorsorge überraschend deutlich um 64 Prozent auf 112 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag daher im Q4 mit 356 Mio. Euro über den Markterwartungen von 282 Mio. Euro. Im Gesamtjahr konnte das operative Ergebnis auf 1,9 Mrd. Euro mehr als verdoppelt werden. Der Nettogewinn schoss sogar von 266 Mio. Euro in 2014 auf 1,06 Mrd. Euro und damit zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder über die Schwelle von 1 Mrd. Euro. Darüber hinaus wird mit 20 Cent je Aktie erstmals seit acht Jahren wieder eine Dividende ausgezahlt.
Unsere DZ BANK Analysten werten ganz besonders den Anstieg der harten Kernkapitalquote positiv. Diese nahm im Dezember-Quartal um 120 Basispunkte auf 12,0 Prozent zu. Damit liegt die Commerzbank nun im oberen Mittelfeld unter den europäischen Banken, womit ein Belastungsfaktor für die Aktie entfällt. Die derzeitige Mindestanforderung (u.a. geschätzter Puffer für nationale Systemrelevanz) liegt bei 11,75 Prozent für 2019, was aus Analystensicht im europäischen Vergleich relativ hoch ist.
Aufgrund des geopolitischen und makroökonomischen Umfelds rechnet die Commerzbank damit, dass 2016 ein herausforderndes Jahr wird. Die Kosten werden auf dem Niveau des Vorjahres gesehen, während die Risikovorsorge vor allem wegen geringerer Auflösungen moderat ansteigen soll. Trotzdem will man das Konzernergebnis weiter steigern. Insgesamt liegt der Ausblick für 2016 jedoch hinsichtlich des operativen Geschäftes unter den Markterwartungen, was aus Sicht unserer DZ BANK Analysten vor allem auf einen höher als erwarteten Margendruck zurückzuführen ist. Vor diesem Hintergrund wurden die Gewinnschätzungen gesenkt und der fairen Wert von 11,00 auf 9,50 Euro geändert. Aufgrund der attraktiven Bewertung der Aktie bleibt es jedoch weiterhin bei der „Kaufen“-Einschätzung.
Mit Blick auf die aktuelle Geschäftsentwicklung und die fundamentale Analyse des Unternehmens Commerzbank könnte sich als Alternative zu einem Direktinvestment ein Bonuszertifikat mit Cap der DZ BANK (WKN DG8S03) auf die Aktie des DAX-Konzerns anbieten. Die Endlaufzeit des Bonuszertifikats ist der 21.09.2016 (Fälligkeitstag), während der Cap bei 9,75 Euro liegt und das Bonuszertifikat mit einer Barriere bei 5,50 Euro ausgestattet ist. Der Puffer beträgt damit aktuell rund 22,7 Prozent. Wenn die Barriere nicht gerissen wird, werden dem Anleger 9,75 Euro ausgezahlt. Bei einem aktuellen Kaufkurs von 7,68 Euro würde dies einer Rendite von knapp 27 Prozent entsprechen. Die Rückzahlung ist in jedem Fall auf den Höchstbetrag (Cap) begrenzt.
Sollte sich die Markterwartung nicht erfüllen und der Kurs der Commerzbank-Aktie an mindestens einem Zeitpunkt während der Laufzeit auf oder unter der Barriere notieren, verliert der Anleger den Anspruch, den Bonusbetrag zu erhalten. Sollte die Barriere gerissen werden, entspricht der Auszahlungsbetrag dem Schlusskurs der Commerzbank-Aktie am Bewertungstag (14.09.2016; Referenzpreis), maximal jedoch dem Cap. Einen Verlust erleidet der Anleger, wenn der Rückzahlungsbetrag niedriger als der gezahlte Kaufpreis ist.
Stand 24.02.2016/ Ein Gastkommentar von Stefano Angioni, DZ BANK
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Bildquelle: dieboersenblogger.de
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