Andreas Paciorek, 03. Februar 2016
An den Börsen dieser Welt will sich auch an den ersten Februar-Tagen keine positive Grundstimmung einstellen. Der Trend bleibt damit weiter abwärts gerichtet, jegliche positive Impulse verpuffen immer schneller und kurzfristige Erholungen werden von den Investoren zum Ausstieg genutzt. Der Deutsche Aktienindex kann sich diesem Sog nicht entziehen und nähert sich jetzt wieder der schon einmal erfolgreich verteidigten Region um das Vorjahrestief bei 9.300 Punkten.
Da sämtliche geldpolitische Unterstützung aus den vergangenen Tagen an den Märkten abprallt, stellt sich allerdings die Frage, was die Börsen auf ihrem Weg nach unten jetzt noch aufhalten kann. Sowohl die Erwartung weiterer Geldgeschenke durch die EZB im März als auch die Einführung negativer Zinsen in Japan hatten nur noch einen wenn überhaupt kurzen positiven Effekt auf die Aktienmärkte. Auch von der US-Notenbank erwartet man, schaut man sich den schwachen US-Dollar heute an, keine schnelle Normalisierung ihrer Geldpolitik. Aber auch das hilft der Wall Street nicht, im Gegenteil: Die amerikanischen Indizes nähern sich ebenfalls mit schnellem Tempo wieder ihren im Januar erreichten Tiefs.
In der Gesamtbetrachtung eher durchwachsene US-Konjunkturdaten ließen zwar den Dollar in die Knie gehen, sorgten aber auch für eine noch größere Unsicherheit der Anleger, was die wirtschaftliche Entwicklung in den USA angeht. Der im Gegenzug auf über 1,10 US-Dollar anziehende Euro führte dann diesseits des Atlantiks wiederum zu stärker nachgebenden Aktienkursen aufgrund schlechterer Gewinnaussichten der Exporteure.
Charttechnisch geht es jetzt beim Deutschen Aktienindex in der näher kommenden Region um 9.300 Punkte um alles. Schaut man sich den beschleunigten Abwärtstrend am Nachmittag und die ins Minus gedrehte Wall Street an, könnte der Test dieser wichtigen Zone bereits morgen anstehen.