Andreas Paciorek, 29. Januar 2016
Zuletzt haben sich die Notenbanken eher zurückgehalten. Mit der überraschenden Einführung des Negativzinses in Japan melden sich die zu Hütern der Märkte mutierten Geldpolitiker allerdings eindrucksvoll zurück. Damit erhält auch Mario Draghis Aussicht auf eine Stimuli-Ausweitung im März mehr Bedeutung. Dass die Gewinne an den globalen Börsen trotz eines schwachen vierten Quartals in den USA noch ausgebaut werden konnten, führt zur Vermutung, dass sich die Märkte aktuell wieder im alten Muster „Bad News are Good News“ befinden.
Statt auf die Konjunktursorgen nach den Zahlen zum Wirtschaftswachstum aus den USA zu blicken, zeigen sich die Anleger eher erleichtert, dass die USA in der Normalisierung ihrer Geldpolitik etwas auf die Bremse treten dürfte. Der Zuversicht, die eine hawkische Fed aussendet, traut ohnehin kaum noch ein Investor. Man sorgt sich eher, dass eine zu restriktive Gangart die Konjunktur zusätzlich drosseln könnte.
Aus charttechnischer Sicht weist der DAX eine bittere Monatsperformance auf. Allerdings konnte die charttechnisch wichtige Zone um 9.300 Punkte gehalten werden. Auf der Unterseite steht insbesondere die 9.560-Punkte-Marke im Fokus, da deren Bruch zu einem erneuten Test der 9.300 führen könnte. Auf der Oberseite schielen die Bullen auf die 9.930, da ein Knacken dieser Marke den Weg zur wichtigen horizontalen Marke von 10.160 ebnen würde.