Der österreichische Versicherungskonzern Vienna Insurance (VIG) (WKN A0ET17) hatte zuletzt, wie die gesamte europäische Versicherungsbranche, mit dem niedrigen Zinsumfeld zu kämpfen. Hinzu kamen hohe Umweltschäden und Wertberichtigungen auf IT-Systeme. Das Stühlerücken an der Konzernspitze Ende 2015 war ebenfalls wenig hilfreich. Zu allem Überfluss spielten Anfang 2016 die weltweiten Aktienmärkte verrückt. So langsam sollten die schlechten Nachrichten jedoch eingepreist sein.
2015 hat die im österreichischen Leitindex ATX gelistete VIG-Aktie knapp 32 Prozent an Wert verloren. Im bisherigen Jahresverlauf kam noch einmal ein Kursverlust von rund 11 Prozent hinzu. Damit ist das Papier ordentlich abgestraft worden. Allerdings dürften auch Schnäppchenjäger so langsam auf die Vienna-Insurance-Aktie aufmerksam geworden sein. Ein 2016er-KGV von etwa 8 kann sich durchaus sehen lassen. Für 2017 liegt dieser Wert gerade einmal bei 7. Allerdings ist es in der aktuellen Marktlage nicht besonders einfach über seinen Schatten zu springen und ausgerechnet Werte aus dem Finanzsektor günstig aufzusammeln.
Im Fall der Versicherungsbranche kommt erschwerend hinzu, dass EZB-Chef Mario Draghi nach der Januar-Sitzung der europäischen Notenbank weitere gelpolitische Lockerungsmaßnahmen ins Spiel gebracht hat. Damit dürften die Zinsen hierzulande nicht nur niedrig bleiben, sondern eventuell weiter fallen, was sich erneut negativ auf das Finanzergebnis auswirken könnte. Vienna Insurance kann jedoch mit seiner starken Präsenz in Osteuropa und weiterem Wachstum in diesem Zukunftsmarkt aufwarten. Auch deshalb wurde zuletzt die Expansion in Bulgarien und auf dem Baltikum forciert. Darüber hinaus dürfte nun an der Konzernspitze Ruhe einkehren, nachdem Peter Hagen zum Jahresende 2015 als VIG-Vorstandsvorsitzender zurückgetreten ist und Elisabeth Stadler das Feld überlassen hat.
Die Aktie des größten österreichischen Versicherers bietet jedoch nicht nur eine günstige Einstiegsgelegenheit und die Aussicht auf eine Trendwende. Schon im vergangenen Jahr konnten sich Anteilseigner mithilfe einer hohen Dividendenrendite über eine schwächere Kursperformance hinwegtrösten. Aktuell sagen Analysten für 2015 und die kommenden Jahre eine beeindruckende Dividendenrendite von mehr als 6 Prozent voraus. Anleger, die jedoch überproportional und schon mit kleinen Geldbeträgen von steigenden Kursen der Vienna-Insurance-Aktie profitieren möchten, könnten ein Unlimited Turbo-Zertifikat der Commerzbank (WKN CM8HAW) ins Auge fassen.
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Bildquelle: © Vienna Insurance Group / Robert Newald
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