Warum der Blick in die Köpfe der US-Notenbanker so wichtig ist! (Stefan Böhm)

Die Akteure an den Märkten hatten über das Wochenende Zeit, die Anschläge von Paris einzuordnen und die Aktienmärkte reagierten relativ ruhig. Der DAX erholte sich und stieg am Dienstag wieder über 10.800 Punkte. 

Zinserhöhung in den USA wird kommen

Die Zinserhöhung in den USA ist sozusagen „durch“. Die starken Arbeitsmarktdaten lassen den US-Notenbankern kaum eine andere Wahl, als den Leitzins bei der Sitzung am 16. Dezember anzuheben. Trotzdem dürfen wir auf das Protokoll der letzten Sitzung, das am Mittwoch veröffentlicht wird, gespannt sein. Es wird weitere Erkenntnisse liefern, was genau die US-Notenbanker zu ihrem erneuten Richtungswechsel bewogen hat. Warum ist es so wichtig, was in den Köpfen der US-Notenbanker vorgeht? Ganz einfach: Nach der Zinserhöhung ist vor der Zinserhöhung.

Märkte erwarten nur leichte Zinsanhebung

Wie die Notenbanker die Lage einschätzen, entscheidet darüber, wie viele Zinsschritte dem ersten folgen. Bei den letzten Zinserhöhungszyklen wurde der Leitzins um vier Prozentpunkte in drei Jahren angehoben. Damit rechnet derzeit niemand. Die US-Notenbanker gehen in ihren eigenen Prognosen von vier Zinserhöhungen im kommenden Jahr aus. Dann lägen wir Ende 2016 bei einem Leitzins von 1,25-1,50 Prozent (aktuell: 0,00-0,25%). An den Märkten glaubt man der Fed nicht, sondern rechnet für Ende 2016 nur mit einem Leitzins von 0,75-1,00 Prozent.

„Datenabhängigkeit“ bringt Kursturbulenzen

50 Basispunkte Zinsanhebung mehr oder weniger machen für die Wirtschaft keinen großen Unterschied aus. Für die Märkte ist das aber sehr wohl von Bedeutung, vor allem weil die US-Notenbanker ihre Entscheidungen weiterhin „datenabhängig“ machen. Das heißt, es wird kurzfristig entschieden, je nachdem wie sich Konjunktur und Märkte entwickeln. Das lässt für die nächsten Monate kein stabiles, sprich vorhersehbares geldpolitisches Umfeld erwarten. Die Konjunktur bleibt holprig und entsprechend werden überraschend gute oder überraschend schlechte Zahlen die Aktienkurse nach oben und unten treiben.

Europäische Aktien besser als US-Aktien

Zwar sieht es in der Eurozone anders aus, denn die EZB wird den Leitzins noch lange nicht anheben, aber die Aktienmärkte weltweit werden von US-Notenbank und Wall Street beeinflusst. Dennoch dürften europäische Aktien ihre US-Pendants in den nächsten Monaten outperformen. Zum einen wegen der expansiven Geldpolitik der EZB, zum anderen wegen der niedrigeren Bewertung europäischer Aktien. Das setzt aber voraus, dass es überhaupt zu einem Aufwärtstrend an den Börsen kommt.

Fazit

Die Quartalssaison ist vorüber. Positive Impulse für den DAX müssen daher in nächster Zeit aus einer anderen Richtung kommen. Von der Konjunktur sind diese kurzfristig nicht zu erwarten, auch wenn deren Dynamik Anfang nächsten Jahres durchaus zulegen könnte. Da bleibt nur noch die Geldpolitik. Die EZB wird Anfang Dezember voraussichtlich zu weiteren expansiven Maßnahmen greifen. Die Chancen stehen daher gut, dass der DAX nach seiner aktuell laufenden Konsolidierung eine neue Aufwärtsbewegung startet. Allerdings würde nur ein rascher Anstieg über den Widerstand bei 11.000 Punkten kurzfristig neue Aufwärtsdynamik bringen. 

Erfolgreiche Investments,
Ihr Stefan Böhm

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(17.11.2015)

USA, (© photaq.com/Martina Draper)


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Stefan Böhm

Mein Name ist Stefan Böhm und ich bin Börsianer mit Leib & Seele. Einer meiner größten Erfolge war die punktgenaue Warnung vor der Finanzkrise im Jahr 2007, die meinen Lesern Gewinne von rund +400% gebracht hat.

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