Wir fahren immer intelligenter. Tesla Motors bringt Ende September das Modell X auf den Markt, gefolgt von dem preiswerteren Modell 3 in etwa zwei Jahren. Selbstfahrende Autos von Daimler, BMW, Google oder vielleicht sogar Apple drängen auf den Markt. Längst sind sie vorbei, die Zeiten des Ford Modell T. Digitale Assistenten sind in der Pipeline, die uns Menschen so ähnlich sein werden, dass wir uns mit ihnen anfreunden. Künstliche Intelligenz, wie IBM’s Whatson, begleitet uns in die Neuzeit.
Aber geht es um die Geldanlage, befinden sich Privatanleger, wie auch viele andere Marktteilnehmer, in der Steinzeit. Angefangen mit der Tatsache, dass nur 7 Prozent der Deutschen ihr Vermögen in den Aktienmarkt investiert werden, bis hin zur mangelnden Wahrnehmung, dass sich die Mechanik des Kapital- und Aktienmarktes grundlegend verändert hat. Wer gerade jetzt die Augen aufmacht, der darf miterleben was die Kurse wirklich bewegt.
Das tägliche hin und her an der New York Stock Exchange zu begründen ist keine Kunst. Vor allem nicht für diejenigen, die mit der Gabe geboren wurden viel Fantasie zu haben. Eindrucksvoll, smart und tiefgründig erklären Dutzende von Investment-Strategen, Analysten, Volkswirte und auch Journalisten, was im Tagesverlauf den Takt angibt. Doch wir alle, die in diesem Camp sitzen, haben ein Problem und sind gezwungen, sich neu zu erfinden. “So tun als ob” funktioniert nicht mehr und weicht zunehmend von der Realität ab.
Was den Aktienhandel dominiert sind Gamma-Hedging-, Volatility-Target- und Risk-Parity-Strategien und natürlich das Derivative-Hedging. Die Algos und der computerisierte Handel haben das Modell T längst ersetzt. Was also die selbstfahrenden Autos auf der Autobahn sind, sind die Algos und der computerisierte Handel an der Wall Street. Eine Herausforderung auch für mich als Börsenberichterstatter. Denn selbst wenn ich die Impulsgeber des Marktes kenne und identifizieren kann, heißt es noch lange nicht, dass es der Zuschauer auch versteht.
Da so mancher Verbraucher nicht einmal das Wort Konto schreiben kann, muss nicht nur die Berichterstattung neu erfunden werden, vielmehr muss sich die Art und Weise wie das Thema der Geldanlage insgesamt transportiert wird, überdacht werden. Eine tolle Chance für diejenigen, die früh genug bereit sind eine neue und kreative Perspektive einzunehmen! Geld ist und bleibt, ganz egal wie modern die Technologie dahinter sein mag, ein emotionsgeladenes Thema. Der Erklärungsbedarf nimmt nicht ab, sondern zu. Zumal wir in einer Zeit der wachsenden Skepsis leben. Damit einhergehend gewinnt die Kunst des Story-telling an Bedeutung.
Wenn wir Menschen eine wesentliche Chance im Zusammenspiel mit den Maschinen haben – dann durch unsere Kreativität. Brechen wir den Status quo auf, gehört uns die Zukunft. Wie Pablo Picasso einst sagte: Lerne die Regeln wie ein Meister, damit du sie wie ein Künstler brechen kannst!
In diesem Sinne, Ihnen allen ein erholsames Wochenende!
Aus New York, von der Wall Street,
Ihr Markus Koch
Ein Beitrag von Markus Koch.
Er ist das Gesicht der Wall Street. 1996 berichtete Markus Koch erstmals fürs Fernsehen von der New Yorker Aktienbörse. Seitdem steigt seine Bekanntheit und Beliebtheit stetig. Sein Themenspektrum umfasst weit mehr als nur die Wall Street und Börse. Auch die übergeordneten Themen aus internationaler Wirtschaft und Politik bezieht er in seine Beiträge ein. Bei Markus Koch Members erleben Sie die Welt der Börse und Finanzen mit Markus Koch. Erfahren Sie, was die Märkte bewegt, wo die Hintergründe liegen und wie Sie davon profitieren können.
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Bildquelle: Dirk Eusterbrock, Markus Koch
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